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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Methode noch mal das
Zellenwachstum eines bereits erwachsenen Körpers anzuregen und zu vergrößern.
Das jedoch war noch nicht das Ausschlaggebende an Kana I. Lon Tung, der
rätselhafte Assistent Wungs, war überzeugt davon, daß es einen Menschen in
dieser Form und Gestalt nie zuvor gegeben hatte.
    Kana I war
die Inkarnation des Bösen, ein Geschöpf, zu nichts anderem entwickelt als zum
Töten. Der Kopf des DNS-Veränderten war haarlos, mit zahlreichen Narben und
Verwachsungen entstellt, einem Nebenprodukt, das eigentlich nicht in diesem Maß
beabsichtigt war. Aber da Wung nicht auf einen anderen Erfolg, nämlich auf die
totale Verhornung der Hautoberfläche hatte verzichten wollen, mußte er auch das
abschreckende Äußere des Gesichtes in Kauf nehmen.
    Die Beine von
Kana I waren stämmig und muskulös, ebenfalls mit einer dicken, hornigen Schicht
überwachsen, so daß seinem Körper etwas Echsengleiches anhaftete. Der
Oberkörper war gedrungen. Aus der Brust und den Schultern von Kana I ragten
anstelle von Armen tentakelförmige Auswüchse. Die Tentakel waren von
unterschiedlichem Aussehen. Insgesamt waren es sechs, die ihm eine Ähnlichkeit mit
einem Tintenfisch verliehen. Zwei Tentakel wuchsen da, wo normalerweise die
Arme bei einem Menschen saßen. Sie waren lang, flexibel und mit dunkler,
verhornter Haut überwachsen. Die Arme liefen in eine zweigliedrige Hand aus und
in eine viergliedrige. Die vier anderen Tentakel waren zum Teil mit Saugnäpfen
versehen und mit spitzen, völlig verhornten Enden.
    Kana I stand
in der leergesaugten Glasröhre. Er wirkte wie eine Statue. Nur wenn man genau
hinsah, war zu erkennen, daß die schuppige Brust sich beim Atmen leicht hob und
senkte.
    Wung rollte
mit dem Elektro-Rollstuhl hinter die breite Schalttafel, die wie ein Altar in
der Mitte der gewaltigen Halle stand. Von hier aus hatten die beiden Männer
einen hervorragenden Überblick der gesamten Anlage.
    Wung drückte
einen Knopf. Ein leiser Summton erfüllte die Luft um sie herum, ein rotes Licht
leuchtete an der mattglänzenden Apparatur auf. Die Röhre, in der Kana I stand,
leuchtete schubweise von innen her stärker auf und war schließlich in ein
dunkelrotes, flammendes Licht getaucht.
    „Ich habe ihn
schon zweimal getestet, in den vergangenen Tagen, als du nicht dagewesen bist“,
sagte Wung leise zu seinem wesentlich jüngeren Assistenten. „Er ist perfekt.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.“
    „Ich werde es
gleich sehen“, entgegnete Lon Tung ebenso leise, ohne seinen Blick von der
Röhre zu nehmen.
    Wung
betätigte einen zweiten Knopf. Wie durch Geisterhand bewegt, glitt surrend die
Röhre nach oben und verschwand zur Hälfte in der glatten, tiefhängenden Decke.
    „Kana!“ rief
Wung mit dröhnender Stimme.
    Die Atemzüge
des nun frei stehenden Kolosses waren deutlich zu hören. Kana I bewegte die
Augen und öffnete die wulstigen Lippen, die mit Hornflecken und kleinen harten
Geschwüren bedeckt waren.
    „Ja, ich
höre, Herr.“ Dumpf, grollend und kraftvoll hallten die Worte durch den
unterirdischen Raum.
    „Du kannst in
deine Zelle gehen, Kana“, fuhr Chang Pi Wung fort. Lon Tung stand neben dem
fetten Wissenschaftler und verfolgte jede Bewegung der Kreatur mit aufmerksamen
Blicken.
    Kana I bewegt
seinen schweren Körper. Die Tentakel hingen schlaff an seiner Brust herab.
Leise schlugen die hornbewehrten Spitzen gegen seinen nackten, schuppigen Leib.
Die Kreatur ging auf Wungs Befehl hin in jene Zelle, deren Tür verbogen in den
Angeln hing. Auf einem einfachen Tisch standen Speise und Getränk und lagen
Eßstäbchen bereit. Kana I nahm auf dem Hocker Platz und starrte abwesend vor
sich hin, als erwarte er weitere Befehle. Fünf Minuten vergingen in Schweigen.
Niemand rührte sich.
    Wung nickte
zufrieden. „Ich habe es dir gesagt“, meinte er nur und warf einen
triumphierenden Blick auf den neben ihm stehenden jungen Chinesen, der mit
kalten Augen das Verhalten von Kana I studierte. „Ich hätte von Anfang an - das
war vor genau vier Tagen - schon den Fehler erkennen sollen, Lon. Kana rührte
sein Essen an, ohne daß er einen Auftrag dazu erhielt. Das ließ auf eine gewissen Selbständigkeit des Denkens schließen. Aber daß er
dann ausbrach, war nicht vorgesehen. Er verfügt über immense Kräfte.“
    „Ich will es
sehen Chang“, murmelte Lon Tung.
    Chang Pi Wung
gab seiner Kreatur den Auftrag, zu essen.
    „Ohne diesen
Befehl würde er freiwillig verhungern, er würde keinen Bissen

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