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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Maschine hatte die Aufgaben eines Computers. Von nun lief alles
automatisch ab. In regelmäßigen Abständen wurde die chemische Flüssigkeit
abgepumpt und wieder neu in die Kolben gepreßt.
    Diese
Vorweichung der Hautschichten nahm rund eine Stunde in Anspruch. Solange mußten
sich Wung und sein Assistent im Labor aufhalten.
    Wung ließ die
DNS-Netze herab, als der Zeitpunkt zu ihrem Einsatz gekommen war. Die Netze
waren eine komplizierte Erfindung von ihm, welche die mikroskopisch feinen
Nadelspitzen ersetzten, mit denen er anfangs seine DNS-Operationen durchführte.
    Über den
Köpfen der Eingeschlossenen, die dies alles wie in einem unwirklichen Traum
mitbekamen, glitt das dichte Netz herab und legte sich, vorn körpereigenen
Magnetismus angezogen, wie eine zweite Haut über die nackten Leiber.
    Unter dem
Mikroskop sah das Netz aus wie die Körperoberfläche eines Igels.
    Der Ablauf
der weiteren DNS-Behandlung vollzog sich computergesteuert. An den betreffenden
Stellen wurden die Nadeln in das Körperinnere der Auserwählten eingeführt, und
es wurden genau die Punkte der DNS-Moleküle angestochen, die jene
Erbveränderungen hervorriefen, die Wung gezielt erreichen wollte.
    Seine Methode
war mehr als sensationell. Als erstem und einzigem war es ihm schon in den drei ß iger Jahren dieses Jahrhunderts
gelungen, die ma ß gebenden
Substanzen im Mutterleib bei Neugeborenen zu verändern. Dies wäre - so die
Wissenschaft noch heute - vielleicht der einzige, wenn überhaupt mögliche Weg,
um Erbfaktoren zu verändern. Die Einflüsse müßten vor der Geburt geltend
gemacht werden.
    Doch Wung
hatte bewiesen, daß es auch anders ging. Jahrelang hatte er Krebszellen
studiert und katalogisiert, hatte erkannt, daß der Lebensplan dieser Zellen in
Unordnung geraten war, daß sie anfingen sich zu teilen. Da war ihm die Idee
gekommen. Es mußte möglich sein, die DNS-Moleküle zu täuschen, damit sie
anfingen, einen scheinbar beendeten Prozeß wieder aufzunehmen, neu zu bilden
oder zu formen, um eine neue Entwicklung einzuleiten.
    Mit
elektromagnetischen Impulsen und chemischen Substanzen, die über die die Haut
aufweichende Lösung in die Hormonzentren des Körpers Eingang fanden, wurden die
Moleküle beeinflußt.
    In ihnen
wurde der Verdacht geweckt, daß ihr Plan nicht erfüllt war, und so wurde
künstlich praktisch in ihnen ein vorembryonales Stadium hervorgerufen.
    Der Körper
unterwarf sich diesem Prozeß. Ein satanisches Gehirn hatte sich die
Horror-Maschine ausgedacht!
    Chang Pi Wung
war zufrieden. Er überprüfte noch mal die Apparaturen und Werte auf den
Meßinstrumenten.
    „Es ist alles
hundertprozentig. In vierundzwanzig Stunden werden wir mehr wissen.“
    Die beiden
Männer verließen die Halle. Weder Wung noch sein Assistent kümmerten sich um
die Menschen, die in der Nähe der Käfige saßen und selbstzufrieden und
glücklich vor sich hinlächelten, ohne wirklich glücklich zu sein. Doch Glück
und Zufriedenheit waren für Wung nur biochemische Vorgänge, die er durch einen
Stromimpuls erzeugen konnte.
    Draußen auf
dem Gang kam ihnen Niu II entgegen. Der Kahlköpfige mit der Warze am rechten
Ohr trug einen verhältnismäßig sauberen, blauen Baumwollanzug, wie er typisch
für einen Chinesen ist.
    „Was Neues?“
fragte Wung, als er sah, daß Niu II schon die Lippen öffnete, um ihm eine
Nachricht zu überbringen. Niu II war seit drei Tagen darauf abgestellt, das
Hospital, in dem die hübsche Tochter des Verlegers Hu an Lo lag, nicht aus den
Augen zu lassen.
    Zu spät hatte
Wung erfahren, daß der unerwartete Ausbruch des aggressiven Kana I mehr Staub
aufgewirbelt hatte, als zu diesem Zeitpunkt zu vertreten war. In einem
Gespräch, das er mit Pao Lim unter der Wirkung einer Wahrheitsdroge geführt
hatte, war zum Ausdruck gekommen, daß Tschiuu Lo aller Wahrscheinlichkeit nach
Zeuge der Entführung geworden war.
    Wung wollte
mehr über diese Angelegenheit wissen. Er mußte dafür sorgen, daß er lückenlos
von allen Menschen erfuhr, die unter Umständen durch Zufall von seinem Geschöpf
gehört hatten. Sofort war Niu II auf den Weg geschickt worden. Einen Vorwand,
ihn ins Hospital zu entsenden, hatte Wung sofort gefunden. Er brachte Niu II
eine große, nässende Wunde durch eine ätzende Chemikalie bei, die unbedingt
ärztlich behandelt werden mußte, um Wundbrand zu verhindern.
    Niu II mußte
mit dem Rad fahren. Er hatte eine genau umrissene Aufgabe, die er bis zur
Stunde erfüllte. Bei dem Umfang der

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