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0490 - System der tausend Fallen

Titel: 0490 - System der tausend Fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Falle", erklärte der Haluter mit seiner dröhnenden Stimme. „Ich kann es ihnen nicht verübeln, nachdem ihr Planetensystem größtenteils vernichtet wurde und sie sich fast zweihunderttausend Jahre lang verbergen mußten.
    Während dieser Zeit haben sich psychische Komplexe herausgebildet, die nicht so einfach verschwinden. Das wird Jahre dauern."
    „So lange können wir nicht warten", warf Roi Danton ein. „Ich schlage vor, wir fliegen mit der MARCO POLO in die Asteroidenwolke ein, schleusen aber zuvor alle Kreuzer und Korvetten aus, damit diese Schiffe und ihre Besatzungen nicht auch noch gefährdet sind."
    „Das ist .ein vernünftiger Vorschlag, Mike", erwiderte Rhodan.
    „Nein!" rief Atlan. „Nein, ich bin dagegen! Für sich betrachtet, ist Mikes Vorschlag vernünftig, aber ich halte es für Wahnwitz, mit der MARCO POLO in diese riesige Wolke von Trümmern und Fallen einzufliegen, ohne daß die Wesakenos uns bestimmte Garantien gegeben haben."
    „Ich fürchte", erklärte Icho Tolot, „die würden wir niemals erhalten Offensichtlich wagen die Wesakenos keine Kontaktaufnahme, solange sie eine Falle fürchten müssen - und sie werden solange eine Falle fürchten, bis wir uns mit der MARCO POLO nicht ihrer Gnade ausliefern."
    „Tolotos hat recht, Arkonide", sagte Perry. „Die Verhaltensweise der Wesakenos entspringt durchaus logischen Überlegungen. Wenn wir uns quasi in ihrer Gewalt befinden, schadet ihnen eine Kontaktaufnahme mit uns nichts mehr. Ich schlage vor, wir stoßen mit geringer Fahrt in Richtung auf den blauen Riesenstern vor. Irgendwann werden sich die Wesakenos dann schon melden."
    „Und die Kreuzer und Korvetten?" fragte Roi Danton.
    „Lassen wir außerhalb der Asteroidenwolke zurück", antwortete Rhodan. „Mit Ausnahme der CMP-22, die erst wieder raumtüchtig gemacht werden muß, und der CMP-21, die ich für unvorhergesehene Fälle zurückhalten möchte."
    Er unterrichtete den Kommandanten über seinen Plan. Atlan widersprach nicht mehr, er wußte, wann das bei seinem terranischen Freund zwecklos war. Die Kosmonauten errechneten den neuen Kurs, während die Kreuzer und Korvetten, die sich noch in den Hangars befanden, startklar gemacht wurden.. Die bisher ausgeschleusten zwanzig Kleinraumschiffe wurden zurückgerufen und warteten nahe der MARCO POLO. Gegen Mittag des 26. Mai 3438 waren alle Vorbereitungen abgeschlossen. Die restlichen Kreuzer und Korvetten waren ausgeschleust und gingen auf Warteposition.
    Langsam setzte sich die MARCO POLO in Bewegung und stieß in die Asteroidenwolke vor. Alle Gefechtsstationen waren doppelt besetzt, die Hochernergie-Überladungsschirme und der Paratronschirm aktiviert.
    Perry Rhodan spürte die nervliche Anspannung der Besatzung. Whisper vermittelte ihm das Gefühl, in einem Hexenkessel voller Emotionen zu sitzen. Er empfand die Schmerzen der Verwundeten mit und blockte seinen Geist schließlich gegen alle parapsychischen Ströme ab.
    Atlan seufzte und reichte dem Freund ein Papierhandtuch.
    „Du bist ja schweißnaß!" sagte er. „Du solltest deine Emotionsschranke wieder errichten. Ich habe gemerkt, was mit dir los war."
    Der Großadministrator trocknete sich das Gesicht ab und warf das Handtuch anschließend in den Abfallvernichter.
    „Du hast recht, Atlan. Vielen Dank übrigens." Er lächelte matt.
    „Aber manchmal ist es ganz nützlich, das Gefühlsleben der Besatzung als Gesamteindruck aufzunehmen."
    Die Schiffszelle erbebte, als ein Asteroid von neunhundert Metern Durchmesser mit dem Paratronschirm zusammenstieß.
    Im vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum bildete sich ein Riß, und der Asteroid wurde unter schweren energetischen Erschütterungen in den Hyperraum geschleudert.
    Atlan runzelte die Stirn.
    „Ich weiß nicht, Perry", sagte er. „Das könnte man als aggressive Handlung werten."
    Etwa zwanzig kleinere Asteroiden, mit Durchmessern von einem bis fünfzig Meter, stießen mit dem Paratronschirm der MARCO POLO zusammen und wurde ebenfalls in den Hyperraum geschleudert. Danach durchflog das Schiff eine relativ ruhige Zone.
    „Wenn wir jedem Asteroiden ausweichen, könnten wir unseren Kurs nicht halten", entgegnete Perry. „Wir brauchen schon so einen ganzen Monat, um in die Nähe des blauen Riesensterns zu kommen."
    Das ist natürlich unhaltbar, dachte er bei sich. Ich werde keinen Monat lang geduldig auf ein Zeichen warten.
    Er ließ sich die neuesten Meßergebnisse in den Kartentank überblenden und erkannte, daß die etwa

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