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0491 - Der Blutjäger

0491 - Der Blutjäger

Titel: 0491 - Der Blutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Mündung schauen ließ.
    »Keinen Schritt weiter!«
    Er blieb auch stehen, fing sich sehr schnell und verzog die dicken Lippen zu einem Grinsen. »Hör zu, mein Junge, hier kommst du lebend nicht raus, wenn ich es nicht will.«
    Eva Leitner hatte sich erhoben. Sie strich lässig ihre Haarflut zurück. »Willst du tatsächlich einen Bullen umlegen, C. C.?«
    »Wieso?«
    »Er ist ein Bulle.« Sie nahm ihre Handtasche aus rot eingefärbtem Lackleder. »Und ich bin mit ihm verabredet gewesen.« Sie ging in einem Halbkreis auf die Tür zu, um mir nicht in die Schußlinie zu laufen. »Und noch etwas, C. C., ich habe in diesem Augenblick gekündigt. Such dir eine andere, die du von unten hochziehen kannst. Meinetwegen an den Haaren, du Kerl.«
    Cecil Carny war erschüttert. »Aber wieso denn?« keuchte er. »Das… das kannst du doch nicht machen.«
    Ich ging rückwärts. »Ja, sie hat geschmissen, C. C. Pech für Sie, nicht?« Dann zog ich die Tür zu.
    Noch auf der Treppe hörten wir beide ihn furchtbar toben.
    »Wenn der seine Anfälle bekommt, ist er unberechenbar«, flüsterte Eva und schüttelte sich.
    Ich drehte mich um, als Carny die Tür aufriß. Er holte wieder Luft, weil er schreien wollte, ich aber legte einen Finger auf meine Lippen und winkte noch mit der Beretta.
    Er wurde ruhig und zog sich zurück. »Folgen wird er uns wohl nicht«, bemerkte meine Begleiterin und sagte: »Ich bin übrigens Eva Leitner.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Sie lachte. »Entschuldigen Sie, daß ich Sie habe warten lassen, aber C. C. wollte mich nicht gehen lassen.«
    »Schlägt er Sie öfter?«
    »Es war das zweite Mal. Ein drittes Mal wird es nicht mehr geben, Mr. Sinclair.«
    »Das meine ich auch.«
    Wir hatten inzwischen die untere Etage erreicht. »Müssen wir durch das Lokal?« fragte ich.
    »Nein, kommen Sie.« Eva zog mich am Arm. Sie ging vor mir her auf eine Hintertür zu, den Schlüssel besaß sie. Eva öffnete und schob mich auf einen Parkplatz.
    »Hier steht mein Wagen.«
    »Und meiner auch«, sagte ich. »Gut, wo fahren wir hin?«
    »Das ist mir egal.«
    »Dann zu mir.«
    »Klar.« Sie ging vor und drehte sich dabei noch einmal zu mir um. »Ich habe übrigens schon gepackt«, erklärte sie. »Die Reise kann morgen losgehen.«
    »Sie sprachen von Germany.«
    Heftig nickend gab Eva Antwort. »Genau, und Sie werden mich begleiten, Mr. Sinclair.«
    »Sie sind ziemlich forsch.«
    Neben einem Honda Accord blieb sie stehen und schloß die Fahrertür auf. »Das muß man sein. Oder sind Sie nicht zuständig für Vampire?«
    »Doch…«
    »Na bitte.« Mehr sagte sie nicht, stieg in den Wagen, hämmerte die Tür zu und startete.
    Ich war gespannt, was mir diese Frau zu bieten hatte. Couragiert war sie ja, daran bestand kein Zweifel. Zudem hatte sie von Vampiren gesprochen, die irgendwo in Germany aufgetaucht sein mußten. Seltsam, daß Kommissar Mallmann, mein deutscher Freund, davon noch nichts gehört hatte.
    Leider mußten wir uns durch den Londoner Abendverkehr quälen. Wo Eva Leitner wohnte, wußte ich nicht, bekam aber große Augen, als sie in meine Richtung fuhr, sogar zu dem Hochhaus, in dem ich meine Wohnung hatte. Wohnten wir etwa im selben Haus, ohne uns bisher begegnet zu sein?
    Ein Wunder wäre es nicht gewesen. In diesen gewaltigen Betonkästen kennt oft einer den anderen nicht. - Eva fuhr weiter zum Nachbarhochhaus. Sie stellte ihren Wagen auf einem Außenplatz ab, ich parkte drei Parktaschen daneben.
    Sie lachte mich beim Aussteigen an. »Da staunen Sie, wie?«
    »Tatsächlich. Ich hätte nicht damit gerechnet, daß Sie hier leben würden.«
    »Ich habe Sie schon ein paarmal gesehen. In Ihrem Haus ist auch genug passiert.«
    »Das können Sie wohl sagen.«
    »Fühlen Sie sich trotzdem wohl?«
    »Man gewöhnt sich daran.« Wir standen inzwischen vor dem erleuchteten Eingang. Der Portier hatte uns gesehen. Er ließ die Tür per Knopfdruck aufgleiten.
    Sein Gruß war freundlich bis devot. Mich beobachtete er dabei ziemlich scharf.
    Zum erstenmal in meinem Leben befand ich mich in dem Nachbarhochhaus. Es sah alles so aus wie bei mir. Sogar die Fahrstühle waren die gleichen. Und das Apartment der Deutschen glich dem meinen aufs Haar.
    Hoch lebe die Uniformität!
    Die Wohnung bildete eine Ausnahme. Man sagt den Deutschen nach, daß sie ihre Häuser und Wohnungen sehr nett und gemütlich einrichten. Auch hier war es der Fall.
    Möbelstücke, sehr spärlich nur verteilt, paßten zum Teppichboden. Die Farben waren

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