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0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

Titel: 0491 - Ein Toter läuft um sein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Generalstabsarbeit.«
    »Okay, ich habe eine Pistole.«
    »Welches Modell?«
    »Eine 38er. Ich verstehe damit umzugehen.«
    »Zeig mir das Ding.«
    »Ich bewahre sie nicht in der Wohnung auf.«
    »Warum?«
    Farris grinste. »Eine Vorsichtsmaßnahme. Es könnte ja sein, daß die Bullen durch den Mord an Weston auf die Idee gebracht werden, in dieser Straße ein paar Wohnungen zu filzen.«
    »Wo hast du die Pistole?«
    »In der Garage. In einer Sandkiste. Der Kanone kann nichts passieren. Ich habe sie in Ölpapier gepackt.«
    »Wie steht es mit deiner Treffsicherheit?« erkundigte ich mich.
    »Ich bilde mir ein, so schnell und so genau wie ein G-man zu schießen.«
    »Das ist der Jammer mit dir, fürchte ich. Du bist einfach zu selbstsicher. Du traust dir alles zu. Woher nimmst du eigentlich dieses Selbstvertrauen. Wem willst du damit etwas vormachen? Dir oder mir?«
    Farris senkte die Mundwinkel. Er grinste spöttisch. »Ich mag noch ziemlich jung sein, Fulton, aber ein Anfänger bin ich nicht mehr!«
    »Worte!« sagte ich.
    »Was sagst du denn anderes«, meinte er wütend. »Woher soll ich die Gewißheit nehmen, daß du mir nichts vorspinnst?«
    »Du mußt mir einfach glauben. Weshalb sollte ich sonst zu dir gekommen sein? Mit einem so ausgefallenen Wunsch geht man nicht hausieren.«
    »Eben. Das ist das Problem. Warum offenbarst du dich ausgerechnet mir?«
    »Nase«, sagte ich. »Du bist aus dem richtigen Holz geschnitzt. Das spüre ich. In ein paar Jahren wirst du weit genug sein, um jedes Ding drehen zu können. Für den Anfang kannst du mir mit dem richtigen Tip helfen.«
    »Komm mal mit«, sagte er und stand auf.
    »Wohin?«
    »In die Garage.«
    Wir verließen die Wohnung. Die Garage war in einem Hofgebäude untergebracht. Wir gingen hinein. Farris kratzte mit den Händen den Sand der Feuerlöschkiste zur Seite und brachte ein orangefarbenes Paket zum Vorschein. Er wickelte es aus. »Riech mal!« sagte er.
    Ich schnupperte an der Waffenmündung. Ich gab mir Mühe, mein Gesicht gleichmütig aussehen zu lassen. »Riecht ziemlich scharf. Hast du das Ding kürzlich benutzt?«
    »Gestern«, sagte er.
    Obwohl mich das Geständnis nach dem Vorangegangenen nicht sonderlich zu überraschen vermochte, mimte ich totale Verblüffung.
    »Was denn? Hast du etwa… hast du Weston umgebracht?« fragte ich.
    »Genau«, sagte Farris und grinste eitel. »Du hast ihn gesehen und wirst zugeben müssen, daß es ein sauberer Job war. Glaubst du noch immer, daß es mir an Nerven oder Erfahrungen fehlt?«
    »Mann, das ist ein Ding!« stieß ich hervor. »Auf dich hätte ich nie getippt!«
    Er lachte geschmeichelt. »Ich bilde mir ein, gute Arbeit geleistet zu haben.« Er wickelte die Pistole in das Papier und verscharrte sie wieder im Sand. Plötzlich hielt er damit inne. »Quatsch«, meinte er. »Ich kann sie ebensogut mit nach oben nehmen. Niemand verdächtigt mich!«
    »Warum hast du es getan?« fragte ich.
    Er schob das Paket in den Hosenbund und ging zur Tür. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ich hatte also doch einen guten Riecher, als ich mich an dich wandte!«
    Farris blieb an der Tür stehen. In seinen Augen zeigte sich plötzlich eine Spur von Mißtrauen. Es schien, als habe ihm etwas an meinen Worten nicht gefallen. Möglicherweise hatte ich sie falsch betont. Dann grinste er plötzlich. »Gehen wir wieder nach oben!«
    Als wir sein Wohnzimmer betraten, klingelte das Telefon. Farris runzelte die Augenbrauen. Er nahm den Hörer ab und meldete sich. »Ja? Hm. Ja, geht in Ordnung. Nett, daß du mir Bescheid gesagt hast. Ich bringe das in Ordnung, keine Sorge!« Er legte auf. »Da ist ein Kerl aufgetaucht, der mir noch zwanzig Dollar schuldet. Den knöpfe ich mir mal vor. Das war übrigens Billy.«
    »Der Wirt?«
    »Ja. Billy ist wirklich okay. Auf den kann man sich verlassen.«
    »Gestern schien er auf dich ein bißchen sauer zu sein«, stellte ich fest.
    »Das lag nur an deiner Nähe«, meinte Farris. »Fremden gegenüber ist er stets mißtrauisch.« Er zog das Ölpapierpaket aus dem Hosenbund und legte es auf den Tisch. Behutsam packte er die Waffe aus. Dann wog er sie fachmännisch in der Hand. »Ich liebe Pistolen«, sagte er. »Es gibt nichts auf dieser Welt, was mir ein ähnliches Machtgefühl vermittelt. So ein Ding kann einen Menschen verwandeln!«
    »Ja«, sagte ich. »Zum Beispiel in eine Leiche.«
    »Stimmt«, meinte Farris und richtete die Waffe auf mich. »Auch G-men müssen sterben!«
    ***
    Ich brauchte ein

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