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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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arbeitete er sich durch den Safe.
    Schneller als erwartet, erreichte er die Oberfläche. Der unverwüstliche Hulos stand bereits vor seiner Tunnelöffnung und winkte.
    „Immerhin kamen Sie gleich nach mir an", bemerkte er lächelnd.
    „Machen Sie keinen sportlichen Wettkampf aus dieser Flucht", maßregelte Dephin den Waffeningenieur. „Die anderen werden nicht mehr lange brauchen."
    Tyn und Aracan erschienen wenige Augenblicke später.
    Retekin und Rigeler hatten ihre Schächte zu schräg angelegt und benötigten ein paar Minuten länger.
    Dephin streckte sich. Für einen Mann seiner Größe besaß der Safe ungeheure Ausmaße. Dem General kamen schwere Bedenken, ob sie einen „Riesen" wie Danton überhaupt aus diesem Gefängnis befreien konnten.
    „Wir sind draußen", stellte Retekin erleichtert fest.
    Sie rannten über die Außenfläche des Safes, bis sie über Roi Danton standen. Dephin war sicher, daß der Freihändler sie sehen konnte.
    „Wir verteilen uns über Dantons Körper", ordnete der Emotionaut an. „Hulos ist der geschickteste Schütze. Er übernimmt die Stelle über dem Kopf. Tyn und ich kümmern uns um den Brustbereich. Die anderen arbeiten an Armen und Beinen."
    Aracan blickte skeptisch zu dem großen Körper hinab.
    „Wir werden es nicht schaffen", befürchtete er. „Außerdem würden wir mehrere Stunden zu seiner Befreiung brauchen."
    „Wir fangen an", befahl Dephin, ohne sich um die Einwände des Kybernetikers zu kümmern.
     
    *
     
    Die beiden Männer, die Pultor zur Kontrolle des Marsav-Safes in den Hangar geschickt hatte, öffneten ein Schott und blieben einen Augenblick stehen.
    „Ich hatte den Eindruck, daß Vascalo eine Kontrolle des Safes für überflüssig hält", sagte Kerrosch, ein schlanker Takerer, der keine Pedotransferfähigkeiten besaß.
    „Damit hat er auch völlig recht", meinte sein Begleiter. Er hieß Sorschon und stammte aus dem Kamos-Clan, der früher sehr einflußreich gewesen war. Zur Erinnerung an die vergangenen Zeiten trug er einen dreieckigen Edelstein auf der Brust.
    „Pultor ist mißtrauisch", erklärte Kerrosch. „Er weiß, daß der Marsav-Safe ausbruchsicher ist, aber er will nicht das geringste Risiko eingehen."
    Sorschon sagte nachdenklich: „Die ganze Sache gefällt mir nicht. Beide Clans, die die Geschicke der Takerer entscheidend beeinflußt haben, Nandor und Valos, haben meiner Ansicht nach entscheidende Fehler begangen." Dann folgte sein üblicher Seufzer: „Kamos wäre das niemals passiert."
    Kerrosch ging nicht darauf ein, denn er wußte, daß Sorschon sich schnell ereifern konnte, wenn es um die Clans ging.
    Kerroschs Ansicht nach hätte der Kamos-Clan ebenfalls Fehler begangen. Alle einflußreichen Clans schadeten dem takerischen Volk, denn sie dachten nur daran, die einmal errungene Macht weiter auszubauen.
    Kerrosch ergriff Sorschon am Arm und zog ihn mit sich.
    „Kommen Sie, wir wollen unseren Auftrag erledigen."
    Sorschon zögerte.
    „Ich habe keine Lust, schnell zurückzukehren. Hier sind wir sicher."
    „Sicher sind wir überall an Bord des Sammlers", meinte Kerrosch.
    „Natürlich", stimmte Sorschon zu. „Aber ich bin fest davon überzeugt, daß Vascalo alle Spezialisten an Bord der Beiboote schicken wird."
    Auf Kerroschs Stirn erschien eine steile Falte.
    „Sie denken, daß wir in den Kampf eingreifen müssen?"
    Sorschons Stimme senkte sich zu einem vertraulichen Flüsterton.
    „Es ist doch offensichtlich, daß der Krumme die Sammler absichtlich zurückhält, um sie zu schonen. Er hat schon Hunderttausende von Vasallen geopfert, um die terranische Flotte zu zersprengen. Ich nehme an, daß wir an der Reihe sind, wenn diese Aktion fehlschlagen sollte." Er blickte Kerrosch triumphierend an. „Solange wir in der Nähe des Safes sind, können wir nicht an Bord eines Beibootes gehen."
    Kerrosch winkte ab.
    „Das ist alles Unsinn", stellte er fest. „Vascalo wird uns in diesem System nicht einsetzen. Er braucht uns für andere Aufgaben. Ich bin sicher, daß er nur auf die anderen Sammler wartet."
    Die beiden Männer betraten den Hangar, in dem der Marsav-Safe lag.
    Sie blieben betroffen stehen.
    Vom Safe stiegen Rauchwolken hoch. Beide Gefangenen lagen jedoch an ihren Plätzen.
    „Da ist etwas nicht in Ordnung!" rief Sorschon alarmiert. Er wollte umkehren.
    „Wohin wollen Sie?" Kerrosch hielt den kleineren Mann fest.
    „Zurück zu Pultor!"
    „Wir können den Kommandanten auch über Funk verständigen", sagte Kerrosch. „Aber

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