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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Aber wir müßten den Paladin zurücklassen. Für ihn können wir keinen Tunnel freischießen." Er zögerte, bevor er hinzufügte: „Ich fürchte, das gilt auch für Sie."
    „Ich bin sicher, daß Sie jetzt einige Zeit ungestört arbeiten können, Harl. Sie müssen versuchen, wenigstens mich herauszuholen. Den Paladin können wir ersetzen."
    Dephin biß sich auf die Lippen. Er blickte sich um und las Entschlossenheit in den Gesichtern seiner Gefährten.
    „Wir werden es versuchen!" sagte er fest.
     
    9.
     
    Die Schlacht um das Wega-System begann völlig anders, als Reginald Bull erwartet hatte. Sie sollte auch völlig anders enden, als die Terraner jetzt noch vermuteten.
    Der Staatsmarschall bedauerte, daß ihm exakte Informationen fehlten, um den Gegner richtig einschätzen zu können.
    Inzwischen hatten sich fast alle von Bull angeforderten Verbände im Wega-System versammelt. Ungefähr fünfzigtausend terranische Einheiten waren bereit, das zum Solaren Imperium gehörende WegaSystem zu schützen.
    Die Raumfahrer rechneten mit einem Angriff der riesigen Sammler.
    Doch es kam anders.
    Auf ein Kommando der gegnerischen Befehlshaber öffneten sich die Schleusen der Sammler. Vasallen strömten heraus und rasten durch den Weltraum auf die Terraflotte zu. Die Vasallen, die bereits früher angegriffen hatten, waren längst vernichtet oder zurückgeschlagen worden. Ihre Zahl war im Vergleich zu den jetzt angreifenden Verbänden auch lächerlich gering gewesen.
    „Wieviel sind es?" erkundigte sich einer der Offiziere bei Bull.
    „Die Zahl kann wohl nur geschätzt werden."
    „Eine Million", erwiderte der Bordkybernetiker. „Oder zwei Millionen."
    Bull wußte, daß er als Oberkommandierender dieser Flotte vor einer schweren Entscheidung stand. Die Strategie des Gegners war klar. Die Vasallen sollten die terranischen Einheiten in ein Gefecht verwickeln. Dann, auf dem Höhepunkt der Verwirrung, würden die Sammler nachstoßen und Lücken in die Pulks terranischer Schiffe schießen.
    Andererseits konnte Bull die Vasallen nicht unbehelligt lassen, da sie sonst bis zu den bewohnten Planeten des Wega-Systems vorstoßen und Städte und Industriegebiete angreifen würden.
    Die Flotte der Terraner stand tiefgestaffelt im Raum. Das war ein Vorteil, denn Vasallen, die an den ersten Verbänden vorbeikamen, würden Schwierigkeiten mit den näher am System stehenden Einheiten bekommen.
    Doch was würde geschehen, wenn die Sammler nachstießen?
    „Eine scheußliche Situation, Bully", bemerkte Tifflor, der neben Bull an den Kontrollen saß. „Aber wir müssen uns um die kleinen Roboter kümmern."
    „Sie haben recht, Tiff!"
    Bull gab Angriffsbefehl an alle Schiffe. Die erste Welle der Vasallen schwärmte auseinander. Auf diese Weise boten die skurrilen Gebilde nur wenig Angriffsfläche.
    Die Initial-Dopplerkanonen der Vasallen traten in Aktion.
    Der erste Vorstoß des Gegners wurde noch vor den Grenzen des Wega-Systems abgeschlagen. Bull hatte das einzig richtige getan und alle Beiboote ausschleusen lassen. Da die meisten der Beiboote den Vasallen an Feuerkraft unterlegen waren, ließ Bull die Piloten nur Täuschungsmanöver fliegen. Wo immer sich Gelegenheit bot, stießen die großen terranischen Schiffe zwischen die Verbände der Vasallen. Der Raum um das Wega-System begann zu leuchten.
    Die zweite Welle der seltsamen Flugkörper griff massiert an und versuchte, zwischen den terranischen Schiffen eine Lücke zu finden, durch die sie ins Innere des WegaSystems vorstoßen konnten. Einigen gelang das auch, doch die Mehrzahl wurde von den Terranern vernichtet.
    Eine schnelle positronische Berechnung gab darüber Aufschluß wieviel Vasallen in den ersten fünf Minuten der seltsamen Schlacht vernichtet worden waren. Sechshunderttausend abgeschossenen Vasallen standen dreiundzwanzig terranische Beiboote und vier Großkampfschiffe gegenüber. Die Besatzungen konnte in fast allen Fällen von anderen Schiffen aufgenommen werden.
    Entscheidend im Kampf zwischen der terranischen Flotte und den Vasallen war die größere Reichweite der terranischen Waffen.
    Bull war sich darüber im klaren, daß es diesen Vorteil nicht mehr geben würde, sobald die Sammler in die Schlacht eingriffen. Doch die Takerer schienen zu zögern, diesen entscheidenden Schritt zu tun.
    Bull verfolgte die Ereignisse von der Zentrale der INTERSOLAR aus.
    „Unser Gegner bedient sich einer merkwürdigen Taktik", stellte er fest. „Spätestens jetzt müßten die

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