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0492 - Die Wölfin von Rom

0492 - Die Wölfin von Rom

Titel: 0492 - Die Wölfin von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wagen mit quietschenden Reifen.
    Der Schnauzer ging zum Fenster, blickte hinaus, drehte sich schnell wieder um und schüttelte den Kopf.
    »Das ist Savini.«
    Sofort nahmen die Kollegen die Beine vom Tisch und streiften ihre Jacken über.
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Den Namen Savini kannte ich. Commissario Savini, einer der Top-Leute der römischen Polizei, wie man mir versichert hatte.
    »Was will der denn hier?«
    Man war ratlos. Jeder erwartete, daß Savini die Tür aufreißen und hier für Ordnung sorgen würde, das tat er nicht. Wir lauschten wohl seinen Schritten, die vorbeigingen. Dann knallte eine andere Tür zu, und die Carabinieri atmeten auf.
    »Weshalb ist er gekommen?«
    »Wegen mir!«
    Vier Augenpaare starrten mich an. Dann begannen die Beamten zu grinsen. »Wegen einer Kröte kommt der Commissario nicht«, erklärte mir der Schnauzer. »Da müssen andere Gründe vorliegen.«
    Ich wurde forscher. »Vielleicht werden Sie versetzt, amico!«
    Er sah aus, als wollte er mich fressen. Vielleicht hätte er auch zugebissen, aber das Telefon läutete. Ein anderer Beamter hob ab, buckelte und sagte: »Si, Commissario, si, si…« Dann legte er auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Du sollst ihn zum Commissario bringen.«
    Der Schnauzer staunte. »Den Kläffer hier?«
    »So ist es.«
    »Mann.« Der Schnauzer schüttelte den Kopf, bevor er mir auf die Schulter schlug. »Das verstehe, wer will, ich nicht. Los, steht auf! Erhebe dich!«
    Ich tat ihm den Gefallen, winkte den anderen Kollegen noch zu und wünschte einen guten Tag.
    »Dir wird das Grinsen noch vergehen!« versprach der Schnauzer draußen im Gang.
    »Mal sehen.«
    Er klopfte Sekunden später an eine dunkle Bürotür und hörte das schmetternd gesprochene »Herein«. Er öffnete und schob mich zuerst über die Schwelle.
    »Sie wollten ihn sehen, Signor Commissario? Hier ist der Engländer John Sinclair.«
    »Ist gut, lassen Sie uns allein.«
    »Natürlich.«
    Der Schnauzer zog sich zurück. Savini hatte sich hinter seinem Schreibtisch erhoben. Der Mann war kleiner als ich, fast eine Kugel.
    Sein Haar hatte er fast verloren. Nur auf der hinteren Hälfte des Kopfes wuchsen noch einige Strähnen, die glatt bis in den Nacken fielen. Ebenso glatt war seine Haut. Sie gab den Geruch eines teuren Rasierwassers ab.
    Savini lächelte mit breitem Mund, bevor er mir die Hand reichte.
    »Ich hoffe, Sie haben die Nacht gut überstanden, Kollege.«
    »Und wie.«
    Er bot mir einen Platz an. »War es sehr schlimm?«
    »Es ging. Ich hatte einigen Ärger mit zwei stadtbekannten Schlägern.«
    »Tut mir leid, das war nicht vorauszusehen.«
    Ich winkte ab. »Nein, denen tut es leid, mir nicht.«
    Savini lachte und zeigte drei Goldzähne. »Sie wollten die Tarnung!«
    »Kann ich mir einen besseren Einstieg im Campo wünschen, dieses Superviertel?«
    Savini musterte mich nachdenklich. Dann hob er ein kleines Lineal hoch und ließ es wippen. »Wissen Sie, Kollege Sinclair…« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich fange anders an. Sie waren schon in unserer Stadt, nicht wahr?«
    »Natürlich.« Ich dachte dabei an ein heißes Abenteuer, das mich sogar kraft einer magischen Zeitreise in die Vergangenheit geführt hatte, so daß ich die Christenverfolgung miterleben konnte.
    »Was haben Sie dort gesehen? Die Spanische Treppe, den Trevi Brunnen, das Forum Romanum, das Kolosseum, die Engelsburg…«
    Ich unterbrach ihn, bevor er noch alle Sehenswürdigkeiten aufzählen konnte. »Einiges, Kollege.«
    »Habe ich mir gedacht.« Er schüttelte den Kopf. »Aber das ist nicht Rom mein Freund.«
    »Sondern?«
    Er warf das Lineal auf den Schreibtisch. »Das ist touristischer Mischmasch, wissen Sie? Rom ist etwas anderes…« Er bekam glänzende Augen und schaute gegen die Decke, wo Fliegen nahe der Lampe saßen. »Rom ist wie eine Hummel. Mit einem großen, zu schweren Körper und kleinen Flügeln. Sie dürfte eigentlich nicht fliegen können, trotzdem hebt sie immer ab. Hier ist alles anders. Hier wohnen 5,5 Millionen Individualisten, die sich Bürger Roms nennen. Sie werden es unheimlich schwer haben. Jeder ist anders. Sie müssen sich auf jeden einstellen. Ich glaube, daß Sie es nicht schaffen werden.«
    Savini wartete auf meine Antwort und sah mich gespannt an.
    »Aber Sie haben die Wölfe auch nicht stellen können.«
    »Das ist richtig.«
    »Und Sie sind Römer.«
    »Ja«, sagte er voller Stolz. »Ich wollte Sie auch nicht mutlos machen. Sie sollen nur

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