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0493 - Eine weint um Killer Jack

0493 - Eine weint um Killer Jack

Titel: 0493 - Eine weint um Killer Jack Kostenlos Bücher Online Lesen
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verliehen ihm Bärenkräfte. Er stieß mich zur Seite. Ich taumelte zurück. »Halt!« schrie ich. »Finger weg von der Tür!«
    Er achtete nicht darauf. Er riß die Tür auf und wollte in den Laden stürmen, als eine unsichtbare Faust ihn plötzlich stoppte.
    Die Schüsse waren kurz und trocken. Plopp, machte es, plopp, plopp. Listeritt drehte sich langsam zur Seite, dann brach er zusammen.
    Ich blieb in Deckung, hielt die Pistole mit der Rechten umspannt, den Finger am Druckpunkt. Die Türglocke schepperte. Regungslos blieb ich stehen. Vielleicht war das eine Falle und man hatte die Tür nur geöffnet, um mich aus der Deckung zu locken.
    Wieder schepperte die Türglocke. »Hallo!« rief jemand. »Ist hier geschossen worden?«
    Ich drückte mich an die Wand und peilte um die Ecke. Ein Feuerblitz aus dem Ladendunkel ließ mich zurückzucken. Die Kugel ratschte an der Türfüllung entlang, zirpte dann mit widerwärtigem Heulgeräusch quer durch den Raum und klatschte gegen die Wand. Dann war wieder Stille. Nur das monotone Zischen des Gasspießes erfüllte den Raum.
    Ich schoß um die Ecke, ohne mein Gesicht oder meinen Körper zu zeigen. Ein unterdrückter Aufschrei zeigte mir, daß ich getroffen hatte. Vor mir bewegte sich Listeritt auf dem Boden. Ich hörte sein Stöhnen. Er brauchte einen Arzt, aber im Moment konnte ich nichts für ihn tun.
    Erneut schepperte die Ladenglocke. Ich wartete noch eine halbe Minute, dann stieß ich mich ab und sprang geduckt in das Dunkel des Ladens.
    Nichts geschah. Zweifellos war der verwundete Schütze geflohen. Ich huschte von Schrank zu Schrank, bis ich den Ladentisch erreicht hatte. Neben der Kasse stand ein Telefon. Ich nahm den Hörer ab. Der Anschluß war okay. Ich rief das zuständige Revier an und bestellte einen Streifenwagen und die Ambulanz. Dann öffnete ich die Tür und hastete die Treppe hinauf.
    Die Tür am oberen Ende war verschlossen. Ich warf mich mit dem vollen Körpergewicht dagegen. Beim fünften Versuch splitterte das Schloß aus dem Rahmen. Ich öffnete die Tür und trat ein.
    Phil lag gefesselt und geknebelt auf dem Boden des Wohnzimmers. Ich befreite ihn von den Fesseln und verspürte zum erstenmal während dieser Aktion ein Gefühl der Erleichterung. Außer der Kopfbeule hatte Phil nichts abbekommen.
    Mein Freund kam auf die Beine. Er massierte sich die schmerzenden Gelenke und machte ein paar Freiübungen, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen. Wir berichteten uns gegenseitig unsere Erlebnisse.
    Plötzlich verstummten wir.
    Auf der eisernen Wendeltreppe wurden schwere Schritte laut. Jemand stieß einen Fluch aus. Ich griff nach der Pistole. Durch das Vorzimmer tappten Schritte.
    Die Tür öffnete sich. In ihrem Rahmen erschien ein älterer, grauhaariger Mann. Er hielt einen riesigen Revolver in der Hand. »Nehmen Sie die Hände hoch!« donnerte er. Er sah die Pistole in meiner Hand und verlor etwas von seiner zornigen Aggressivität. Er ließ den Revolver sinken. »Wer sind Sie?« fragte er unsicher.
    »Ich bin Jerry Cotton vom FBI«, sagte ich, »und das ist mein Kollege Phil Decker.«
    Der Alte glotzte uns mißtrauisch an. »Können Sie sich ausweisen?«
    Ich hielt ihm meine ID-Card unter die Nase. Der Alte warf den Revolver auf den Tisch. »Ich bin Sammy Shavers«, stellte er sich erleichtert vor.
    »Auf Sie warten wir!« sagte ich. »Wo sind Sie gewesen, Mr. Shavers?«
    Der Händler setzte sich an den Tisch. »Ich finde, das Recht zum Fragenstellen liegt jetzt bei mir!« schnaufte er wütend. »Ich komme von einem Kundenbesuch zurück, und was finde ich vor? Den Laden offen, die Tür zu meiner Wohnung aufgebrochen!«
    Mr. Shavers war ein Mann von schwer schätzbarem Alter. Er hatte ein faltiges Gesicht mit wirrem, grauem Haar und eine scharfkantige Adlernase. Die steingrauen Augen gaben dem Gesicht einen zusätzlichen raubvogelhaften Akzent.
    Sammy Shavers .trug einen schäbigen Anzug. Der Kragen seines Oberhemdes war zwar sauber, aber die Ecken waren ausgefranst und die gestreifte Krawatte sah so aus, als habe sie schon in den zwanziger Jahren Dienst getan.
    »Darauf bekommen Sie sofort die Antwort«, sagte ich. »Wir hatten dienstlich hier zu tun. Mein Freund Phi! betrat Ihren Laden und wurde von einem gewissen Mr. Listeritt empfangen. Ich nehme doch an, Sie kennen ihn?«
    »Listeritt? Listeritt?« murmelte Shavers. »Ja, hier in der Gegend wohnt so ein Bursche. Er genießt keinen guten Ruf. Wie kommt der Kerl in meinen Laden?«
    »Das

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