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0493 - Eine weint um Killer Jack

0493 - Eine weint um Killer Jack

Titel: 0493 - Eine weint um Killer Jack Kostenlos Bücher Online Lesen
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aber der Händler schwieg. Ich blickte ihn an. »Und jetzt sagen Sie mir, bitte, was Sie veranlaßt hat, während der Geschäftszeit einen Kunden zu besuchen.«
    »Ich erhielt einen Anruf von Mr. Parker. Mr. Parker hat mir schon viele gute alte Stücke verkauft. Er hat ein großes Haus drüben in Jersey City. Er ist noch älter als ich, und wenn er etwas verkaufen möchte, muß ich zu ihm kommen… und zwar schnell, ehe er es sich anders überlegt. Ich hängte also das Schild ,KOMME BALD WIEDER an die Tür und fuhr mit der U-Bahn nach Jersey ’rüber.«
    »Wo wohnt dieser Mr. Parker?« fragte ich. »Geben Sie mir die genaue Anschrift bitte.«
    »Er wohnt am Henderson Square, aber Sie brauchen ihn gar nicht erst anzurufen! Als ich hinkam, stellte sich heraus, daß er gar nicht um meinen Besuch gebeten hatte. Jemand hat mich mit dem Anruf hereinlegen wollen, Sir. Man hat mich aus dem Haus gelockt!«
    »Wie konnte der Jemand ahnen, daß Mr. Parker einer Ihrer besten Kunden ist?« wollte ich wissen.
    »Das weiß ich wirklich nicht, Sir.«
    »Sie kennen doch Miß Londy?«
    »Allerdings. Sie besucht mich ziemlich häufig. Eine entzückende junge Dame. Sie sammelt hübsche, alte Spieluhren.«
    »Danke, das wäre zunächst alles, Mr. Shavers«, sagte ich. Ich nahm den Detektiv beiseite und gab ihm noch einige Anweisungen. Dann ging ich mit Phil zurück zu meinem Jaguar. Wir setzten uns hinein und fragten im Headquarter an, was sich in der Zwischenzeit getan hatte. Für uns lagen keine Meldungen vor. Ich startete und fuhr los.
    »Was hältst du von Sammy Shavers?« fragte ich.
    »Ein alter Gauner«, erklärte Phil ohne Zögern. »Er führt uns an der Nase herum. Er steckt mit der Bande unter einer Decke, das ist doch klar!«
    »Ganz meine Meinung«, nickte ich. »Er ist nur nach Jersey gefahren, um seinen Laden der Bande zu überlassen und um für die fragliche Zeit ein Alibi zu haben.«
    Phil befingerte die Beule an seinem Kopf. »Jetzt möchte ich mich mal mit dem Portier in der zehnten Avenue unterhalten!« sagte er beinahe träumerisch.
    ***
    Wir hatten nicht erwartet, den Portier an seinem Platz vorzufinden. Zu Phils und meiner Überraschung verrichtete er jedoch in goldbetreßter Würde neben der blankpolierten Kristalltür seinen Dienst. Er grinste, als wir auf ihn zugingen und vor ihm stehenblieben.
    »Haben Sie einen Experten für Spieluhren mitgebracht?« erkundigte er sich augenzwinkernd. »Das ist keine schlechte Idee, aber sie hat einen Haken. Ihr Experte sieht zu gut aus. Wollen Sie ihm die Chance geben, daß er Ihnen die Puppe ausspannt?«
    »Wem haben Sie von unserer kleinen Unterhaltung Mitteilung gemacht?« fragte Phil.
    Der Portier mimte Erstaunen. »Wofür halten Sie mich? Ich bin ein verschwiegener Mann!«
    Phil lächelte. Ich wußte, wie ihm zumute war. Er hätte dem Portier am liebsten eins auf die Nase gegeben, aber dieser sehr naheliegende Wunsch vereinbarte sich nicht mit unseren Pflichten.
    Mein Freund wußte genau, daß es keinen Sinn hatte, dem Portier dies oder jenes zu unterstellen. Der Portier ahnte bestimmt, daß wir außerstande waren, dafür den Beweis zu erbringen.
    Phil unterdrückte also seinen verständlichen Ärger und fragte: »Ist Miß Londy zu Hause?«
    »Ja, sie ist etwa vor zehn Minuten gekommen, wenn ich mich recht erinnere«, erwiderte der Portier. »Und zwar allein.«
    Phil und ich fuhren nach oben. Wir klingelten. Die Tür öffnete sich sofort.
    Helen Londy war ein wirklich attraktives Mädchen. Sie hatte sehr große Augen und einen vollen, üppigen Mund. Das Gesichtsoval war nicht gerade ebenmäßig, aber ausdrucksstark. Helen Londy hatte goldblondes, metallisch schimmerndes Haar, das fast bis auf die Schultern reichte. Bekleidet war das Mädchen mit Pulli und Rock. Ihr Rock war kamelhaarfarbig. Er war mit einem grünen Überkaro versehen und wurde in der schmalen Taille von einem schwarzen, schmalen Ledergürtel festgehalten. Der Pulli hob die körperlichen Vorzüge seiner Trägerin hervor.
    »Sie wünschen?« fragte sie kühl.
    Wir präsentierten unsere ID-Cards.
    »FBI?« staunte sie. »Richtige G-men? Bitte, treten Sie ein!«
    Helen Londy hatte sich mit dem Wohnzimmer einen Rahmen von erlesenem Geschmack geschaffen. Moderne skandinavische Möbel und ein paar hübsche alle Dinge waren harmonisch aufeinander abgestimmt. An einer Schmalwand standen auf rund einem Dutzend Spezialkonsolen die bunten, alten Spieluhren, die der Portier erwähnt hatte.
    »Bitte, nehmen Sie doch

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