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0493 - Panik auf Titan

Titel: 0493 - Panik auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohne zeitliche Probleme. Am Arm des falschen Ganjos befand sich sogar das Kommandogerät; Edmond korrigierte sich - es war ganz natürlich, daß dieses Gerät sich dort befand. Wo sonst hätte es sein sollen?
    Der Gleiter näherte sich dem runden Gebäude der Kommandantur. In einem der Zimmer, die Pontonac bewohnte, brannte die Beleuchtung; also befanden sich Merceile, die Siganesen und Roi Danton dort.
    Bisher hatte Ovaron geschwiegen und sich aufmerksam umgesehen. Auch das war, abgesehen von den spürbaren Unwahrheiten und Unsicherheiten während der kurzen Gespräche, nicht für ihn typisch. Ovaron kannte Titan genau, sowohl in seinem derzeitigen Stadium als auch in der fernen Vergangenheit.
    Ovaron deutete nach rechts, als der Gleiter langsamer wurde.
    „Ihr Schiff?" fragte er.
    „Es ist einer der wenigen Vorteile eines lunaren Kommandanten", bemerkte Edmond, „daß man über ein eigenes Raumschiff verfügt, dessen Benutzung über dies vom Imperium bezahlt wird."
    Er bremste stärker und gab dem falschen Ganjo Gelegenheit, die Örtlichkeiten genau zu studieren. Das vierzig Meter durchmessende Kugelschiff war, verglichen mit den Schiffen, die dort draußen gegen die Sammler kämpften, ein veraltetes Modell; trotzdem war es in einem hervorragenden Zustand und natürlich alles andere als unmodern; nur zwei Bauserien trennten den Raumflugkörper von den Schiffen, die heute verwendet wurden. Ein im Grund hochrobotisiertes Schiff, mit dem Pontonac schon oft völlig allein geflogen war.
    Edmond spürte, wie die Erregung des Mannes neben ihm stieg.
    Äußerlich war Ovaron nichts anzumerken, aber er schien im Augenblick eine Möglichkeit zu erkennen, wie er im Fall einer vorzeitigen Entdeckung fliehen konnte. Um das Schiff herum standen nur ein paar Wachroboter, die ohnehin nicht auf höchste Alarmstufe programmiert waren.
    Pontonacs Sicherheit wuchs ...
    Dieses Wesen hier war mehr Vascalo als Ovaron. Noch schwieg Pontonac. Er wollte auch seine Mitarbeiter nicht um den verdienten Schlaf bringen. Außerdem wollte er so handeln, daß sein „Freund" hier den ersten Zug unternahm.
    Der Gleiter bremste stark, durchfuhr eine Lichtschranke und summte dann die Steigung abwärts. Mit dem kleinen Lift fuhren sie hinauf in Pontonaes Privaträume.
    Tatsächlich warteten hier Roi Danton und Merceile, von den sechs Siganesen war nichts zu sehen. Edmond bemühte sich seine Aufregung nicht zu zeigen. Er fühlte, wie sein Verstand von der Erregung einer bevorstehenden Jagd überflutet wurde.
    Zusätzlich zu seiner eigenen Aufregung spürte er die innere Angespanntheit des fremden Bewußtseins. Obwohl sich der Mann flüssig bewegte, souverän sprach, geradezu auffällig unauffällig handelte, merkte es der terranische Halbmutant.
    Aber - er merkte auch, daß Vascalo nichts von all dem ahnte.
    Vascalo wiegte sich in Sicherheit.
    Das konnte der erste Fehler sein, den der Krumme in seinem Leben beging.
    Edmond deutete auf die Sessel und sagte Wir haben Pech gehabt. Vascalo läßt sich nicht übernehmen.
    Haben die Herrschaften Hunger?"
    Roi nickte und deutete auf Merceile und sich.
    Eine Kleinigkeit für uns", sagte er halblaut.
    Pontonac vermißte diesmal die Regung, die er schon mehrmals gefühlt hatte. Der neue Ovaron schien alle Eifersucht verloren zu haben.
    Wieder ein Fehler.
    „Und etwas mehr für mich", sagte Ovaron. „Etwas mehr als eine Kleinigkeit. Und ein großes Glas mit etwas Kühlem, Kohlensäurehaltigem."
    „Sekt?" fragte Pontonac.
    „Beispielsweise Sekt!" bestätigte der Ganjo.
    Der Raum war groß, sparsam eingerichtet und sehr wohnlich möbliert. Verschiedene Lichtquellen und Musik aus versteckten Lautsprechern verbreiteten eine gemütliche, entspannende Atmosphäre. Pontonac tippte auf dem Kommandobrett neben dem Speiselift die benötigten Artikel, schaltete den Servierrobot ein und sagte leise: „Diesmal hat sich der Ganjo der Ganjasen mehr vorgenommen, als er schaffen konnte."
    Ovaron fuhr auf und fragte etwas schärfer als nötig: „Was meinen Sie damit, Edmond?"
    „Ich meine, daß es doch nicht so leicht war, Vascalo zu übernehmen."
    Nicht ohne einen tief versteckten Stolz sagte Ovaron: „Ich wußte es bereits, daß es alles andere als einfach ist, Vascalo unter meine Gewalt zu bringen. Er ist besser ausgerüstet als ich. Seine Abwehrmaßnahmen sind kaum zu durchbrechen."
    Diesmal war der Stolz echt. Über die emotionelle Regung legte sich augenblicklich das Korrektiv der Vernunftkontrolle, aber abermals

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