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0493 - Panik auf Titan

Titel: 0493 - Panik auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zerbarsten, und nur noch die Versorgungsaggregate des Schiffes arbeiteten mit geringen Kapazitäten. Ein oder zwei Menschen konnten, vorausgesetzt, das Schiff erhielt kein Leck, jahrelang von der hierfür benötigten Energie leben. Oben auf dem Schaltpult zeichnete sich ein lichttechnisches Inferno ab, und die Tonbandschleifen riefen ihre niederschmetternden Botschaften über die Lautsprecher.
    Jetzt mußte Vascalo wissen, daß ihm Pontonac gefolgt war und sich im Schiff befand. Und zwar lebend, denn die ausgeschaltete Atemluftversorgung hatte nicht den erwünschten Erfolg erbringen können.
    „Der nächste Schachzug liegt bei dir, Vascalo!" brummte Pontonac.
    Er suchte einen Wandschrank, nahm dort drei der genormten Energiemagazine heraus und lud seine Waffe neu. Das halb leergeschossene Magazin ließ er achtlos zu Boden fallen, und zwei der Reservemagazine steckte er ein, dazu zwei kleine Sauerstoffbatterien. Er war für alles gerüstet.
    Langsam stieg er die Metalleiter zu der umlaufenden Galerie empor, schaltete wieder einen Bildschirm ein und blendete den Ton aus. Er beobachtete Vascalo, der gerade den Hauptschalter des Steuerpultes herumdrehte. Dann blieb der Cappin stehen, hob den Kopf und betrachtete aufmerksam die Schirme. Die riesige Wolke setzte sich langsam. Die Umgebung tauchte im flachen, schattenwerfenden Licht des frühen Tages auf - eine Alptraumlandschaft schälte sich aus dem Staubwirbel hervor.
    Ausgefressene, höhlendurchzogene Berge, zu deren Füßen gewaltige, staubbedeckte Geröllmassen lagen.
    Kratereinschläge bedeckten die Hänge und den Boden, und überall sah man die schwarzen, langen Linien der Schatten. Ein höllischer Planet, mehr als neunzig Grad heiß und im erbarmungslosen Licht einer gelben Sonne.
    Langsam zog der Cappin jetzt die Handschuhe des Raumanzugs an. Er verband sie sorgfältig mit dem Anzug und drehte sich einmal herum. Auf den gegenüberliegenden Schirmen sah er hinaus in die leere, weißgelbe Ebene mit dem schwarzen Gewirr der Schatten und mit dem rötlichen Schimmer, der über allem lag.
    Pontonac schloß die Augen, öffnete sie wieder zu schmalen Schlitzen und konzentrierte sich auf Vascalo.
    Er spürte Unsicherheit, eine gewisse Ratlosigkeit ...
    Nur einige Sekunden lang.
    Dann drängte sich ein Fluchtimpuls nach vorn. Ein Ausweg schien in Sicht zu sein. Der Ausweg hatte etwas mit dem Verlassen einer festen, sicheren Hülle zu tun. Also würde der Cappin das Schiff verlassen wollen.
    Pontonac entsicherte seine Waffe und behielt sie in der rechten Hand. Mit der linken schaltete er probeweise den starken Schutzschirm ein, testete die Funktion und war zufrieden.
    Und jetzt - Flucht!
    Er spürte es so scharf, als ob es jemand in seiner Nähe laut ausgesprochen hätte. Edmond entriegelte eine Tür und verließ den Maschinenraum, in dem es betäubend nach verschmorten Kabeln und kleinen Bränden roch. Er trat hinaus auf den Korridor, vergegenwärtigte sich, an welcher Stelle des Schiffes er sich befand und rannte dann los. Nach links. Er lief bis zu einer Wendeltreppe, enterte sie in rasender Schnelligkeit hinauf und war jetzt auf dem Deck, auf dessen Höhe die kleinen Hangars lagen.
    Er sah im schwachen Licht der Notbeleuchtung die Handgriffe der Schotte und sah sich um.
    Dann stürzte er nach vorn. Etwa fünfzehn Meter mußte er zurücklegen, dann befand er sich vor der Hangarschleuse.
    Als er vier Meter laufend zurückgelegt hatte, starb er beinahe.
    Er lief gerade durch den Korridor, vorbei an einem schmalen Quergang, als an dessen anderem Ende der Cappin auftauchte.
    Vascalo schoß sofort und ohne Warnung.
    Dicht über Edmonds Kopf detonierte ein Einschlag. Edmond ließ sich nach vorn fallen, überschlug sich und warf sich nach links in Deckung. Dann erinnerte er sich wieder an den Bauplan des Schiffes, schätzte den Weg ab, den Vascalo nehmen würde und rannte weiter geradeaus.
    Der Ringkorridor war zu Ende, und Pontonac riß die Tür zu einer Materialkammer auf, schloß sie bis auf einen schmalen Spalt und steckte den Lauf der Waffe hindurch. Dann beobachtete er den Korridor, der vor ihm lag.
    Sekundenlang geschah nichts.
    Dann schob sich Vascalo nach vorn. An dem leichten Flimmern um ihn herum sah Edmond, daß der Cappin den Schutzschirm seines leichten Kampfanzugs terranischer Bauart eingeschaltet hatte. Edmond wartete, bis der Mann voll sichtbar war, dann schoß er gezielt. Die Einschläge aus dem Kombithermlauf der Waffe verwandelten ein Stück Korridor in eine

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