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0493 - Panik auf Titan

Titel: 0493 - Panik auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hineinschlagen zu fühlen.
    Er zielte sorgfältig, den Lauf der Waffe dicht an die Verstrebungen haltend. Dann drückte er zweimal auf den Auslöser.
    Mit dem Daumen hatte er vorher auf den Desintegratorlauf umgestellt.
    Die Waffe ruckte kurz in seiner Hand und schlug gegen das Material des Handschuhs; die Explosionen fühlte er mehr als er sie sah. Aber vor ihm verschwand lautlos ein Stück der Seitenverkleidung des Gleiters, und der zweite Schuß riß den größten Teil des durchsichtigen Verdecks weg.
    Augenblicklich reagierte der Cappin.
    Er ließ den Gleiter durchsacken, kippte hin und her und schlug einen Zickzackkurs ein. Dasselbe hätte Edmond in der Lage des Mannes vor ihm unternommen. Er zielte noch länger, nach sorgfältiger, schoß ein drittes Mal.
    Diesmal traf er das Heck des Gleiters in der Mitte.
    „Getroffen, Cappin!" sagte er leise.
    Er fühlte keinen Triumph; er bedauerte fast. Diese oder ähnliche Gelegenheiten kannte er aus seinen Jahren bei der Solaren Abwehr bis zum Überdruß. Er war kein Kämpfer, und er griff nur an, wenn es sein mußte. Hier war ein solcher Sachzwang aufgetaucht - es ging um das Solare System und um Rhodans Freund, den Ganjo. Der Gleiter vor ihm riß die spitze Schnauze hoch, kippte nach hinten weg und raste in auffälliger Schräglage nach unten.
    Auch Edmond verlangsamte sein Tempo.
    Er folgte der Bahn des anderen; er sah plötzlich, wie sich Vascalo umdrehte und hochstemmte. Dann hing er halb über der Verstrebung, hob die Waffe. und auf einhundert Meter Entfernung starrte Pontonac direkt in die Mündung der Waffe. Übergangslos eröffnete Vascalo das Feuer. Er schoß mit dem Impulsstrahlenlauf. Glühende Blitze schmetterten rund um Edmond in den Gleiter, rissen die Frontscheibe in Fetzen, demolierten den großen Suchscheinwerfer und schmolzen tiefe Löcher in die Bugplatte.
    Im Triebwerk erfolgte eine Detonation.
    Lange Funken und drei dicke, langgezogene Rauchwolken kamen aus einem der Einschußlöcher Sie verdeckten die Sicht auf den Takerer, der wie besessen weiterfeuerte.
    Edmond hielt sich an den Griffen der Steuerung fest und bemühte sich, die Fluglage wieder zu stabilisieren. Der Gleiter schlingerte wie wild und sank rapide dem Boden entgegen. In einem verrückten Winkel kam die Fläche dem Terraner entgegen, genau an der Stelle, wo sich Licht und Schatten trafen.
    Dreißig Meter noch!
    Edmond steckte die Waffe ein, riß an der Steuerung und gab alle Leistung auf den Prallfeldgenerator im Bug. Knackend, funkensprühend und qualmend funktionierte das Gerät, dann setzte ein schmorendes Kabel die gesamte Technik außer Funktion. Der Gleiter fiel vier Meter fast senkrecht herunter, schlug auf, ein Wackelkontakt schloß sich, und die Maschine pflügte etwa fünfzig Meter holpernd und schaukelnd über den Boden. Wieder erhoben sich Rauch und Staub.
    Noch ehe der Gleiter anhielt, sich auf die Seite legte und schließlich kippte, ließ sich Pontonac nach links aus der Kabine fallen. Er landete in einem Wirbel von Staub, Geröll und splitternden Teilen der Maschine. Dann als er sich gerade hochstemmte, überschlug sich der Gleiter, stand lange auf dem Kopf und explodierte in dieser Stellung. Die glühenden Trümmer segelten lautlos nach allen Seiten, und ein scharfzackiges Stück Metall bohrte sich dicht neben Edmonds linker Schulter in den Boden und überschüttete den Mann mit einem Hagel von Schotter. Dann herrschten wieder Stille und Bewegungslosigkeit.
    Edmond blieb in seiner knienden Stellung und spähte nach oben.
    Dreihundert oder vierhundert Meter von ihm entfernt raste die andere Maschine an der Spitze einer langen Sandfahne millimeterdicht über die glühendheiße Fläche des Untergrundes.
    Der Gleiter sah aus wie ein Wellenreiter. Er schlingerte, schlug unaufhörlich auf und machte Sätze von zehn und mehr Metern. Dann wurde er langsamer, dicker, fetter Rauch stieg auf und wurde nach hinten gedrückt.
    Aufmerksam sah Edmond zu.
    Vascalo schien mehr als nur ein gerissener Gegner zu sein; er war ausgezeichnet und von einer selten zu beobachtenden Kaltblütigkeit.
    Er hielt sich an dem schlingernden und bockenden Gleiter fest, dann schwang er sich nach außen, hielt sich fest und sprang ab. Er bewegte die Beine bereits, ehe sie den Boden berührten. Er rannte eine Weile, die Pontonac unendlich lange vorkam, neben dem Gleiter mit, dann ließ er los und bremste aus dem vollen Lauf ab.
    Er blieb stehen und drehte sich um.
    „Fußgänger!" stellte Edmond trocken

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