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0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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reagiert. Und sie hoffte inständig, daß er sie erlösen würde!
    ***
    »Was, zum Teufel, war das?« knurrte der ERHABENE. Unwillkürlich faßte er nach seiner Brust, vor der unter dem silbernen Overall das jüngste erbeutete Amulett hing, das vorher Sid Amos gehört hatte. Aber die handtellergroße Silberscheibe, eine von sieben, die Merlin einst geschaffen hatte, konnte ihm seine Frage nicht beantworten.
    »Der Köder wurde durch Fremdenergie aufgeladen«, berichtete der Mann in Schwarz ungerührt.
    Damit wollte der ERHABENE sich nicht zufriedengeben. »Welche Art von Fremdenergie?«
    »Nicht zu identifizieren«, erwiderte der Cyborg. Er rief Daten des tronischen Rechnerverbundes ab. Ein Mensch hätte in diesem Moment höchste Verwirrung gezeigt, doch der Mann in Schwarz war kein Mensch. Er sah nur so aus. In Wirklichkeit bestand er aus einer Vielzahl mechanischer Apparate. Zum ersten Mal keine eigenständige Entwicklung der Ewigen, sondern ein auf dem Planeten Erde weiterentwickeltes Gerät, von dem nur noch der Ursprung den Ewigen zuzurechnen war. In der Computertechnik waren die Menschen der Erde schon immer führend gewesen… und die Ewigen übernahmen, was ihnen nützte. Die Zusammenarbeit mit Tendyke Industries, die der neue ERHABENE erreicht hatte, trug erste Früchte. Auf der Erde würde es die Tronics wahrscheinlich noch lange nicht zu kaufen geben; dort arbeitete man offiziell erst an Chips auf Diamantbasis als jüngste Neuentwicklung. Das war für jene Unterfirma der TI, die die tronischen Rechner entwickelt hatte, wie sie der Einfachheit halber genannt wurde, bereits »Schnee von gestern«. Vielleicht wurde das multitronische Grundprinzip schon in den nächsten Tagen von einem Wissenschaftler irgendwo auf der Welt zum zweiten Mal entdeckt; es gab ja viele dieser Gleichzeitig-Entwicklungen, von denen das Telefon eines der berühmtesten Beispiele war.
    Aber noch hatten die Ewigen den technologischen Vorsprung - dank der Auftragsentwicklung der TI- Tochterfirma »Satronics« in Atlanta, US-Bundesstaat Georgia.
    Der ERHABENE selbst konnte mit dem Zahlen- und Symbolsalat auf dem plastischen Monitor der Tronic nicht viel anfangen. Nur sein Körper war der eines Ewigen; der Geist des Magnus Friedensreich Eysenbeiß hatte ihn übernommen und das Bewußtsein des ursprünglichen Körper-Besitzers, des Ewigen Yared Salem, einfach verdrängt. Doch vermutlich hätte selbst Yared Salem diesen Datensalat nicht verarbeiten können.
    Der ebenfalls tronisch denkende Mann in Schwarz konnte es. Er interpretierte die holografisch projizierten Symbole. »Es handelt sich um eine unbekannte Strahlenart, deren Frequenz und Amplitude nicht zu erfassen ist. Die Strahlenart pflanzt sich überlichtschnell fort; die Geschwindigkeit selbst ist nicht mehr fixierbar. Aber v/max dürfte die Höchstgeschwindigkeit unserer Raumschiffe noch übertreffen.«
    »Etwa mit diesem verdammten Trans funk verwandt, an dem wir uns die Zähne ausbeißen?« brummte der ERHABENE, der sich in der bislang recht kurzen Zeit seiner unerkannten Herrschaft schon weiträumig informiert hatte - ein zwingendes Muß, wenn er seine Identität als Eysenbeiß-Salem geheimhalten und trotzdem weiter regieren wollte.
    »Nicht auszuschließen, aber auch nicht zu bejahen. Wahrscheinlichkeit für Prinzipverwandschaft liegt bei achtundzwanzig Prozent.«
    »Und diese Energie hat die Nixe aufgeladen?« wunderte sich Eysenbeiß-Salem. »Dann müßte diese Energie doch auch dhyarra-verwandt sein.«
    »Allenfalls ähnlich, Herr«, sagte der Mann in Schwarz. »Eine unmittelbare Verwandtschaft ist tronisch ausgeschlossen.«
    »Zum Teufel mit der Tronic! Hier ist der gesunde Menschenverstand gefragt«, knurrte der ERHABENE. Der Mann in Schwarz zuckte mit den Schultern. »Damit kann ich Ihnen leider nicht dienen, Herr.«
    »Beeinflußt diese Fremdaufladung unsere Falle und deren Funktionieren?«
    »Wahrscheinlichkeit liegt unter zehn Prozent«, versicherte der Mann in Schwarz.
    »Dann beobachte weiter. Und versuche mehr über diese Fremdenergie herauszufinden.«
    ***
    Walt Breckenridge, graduierter Diplom-Ingenieur mit zwei zusätzlichen Doktortiteln, hätte kein Querdenker sein müssen, um auf die richtige Idee zu kommen. Seinen verrückten Einfällen verdankte er die beiden Doktorhüte ebenso wie einem Freund, der ihn diesbezüglich mehrfach symbolisch in den Hintern getreten hatte, um ihn anzufeuern. »Mach was draus!« hatte der Freund ihn uneigennützig aufgefordert, und

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