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0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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angezeigte Richtung. Zamorra wunderte sich nicht darüber, daß außer ihm niemand auf den Tanz der Nixe reagierte. Und es war ihm völlig egal, solange er diesen Anblick nur genießen konnte. Er wollte der Nixe ganz nahe kommen.
    Daß er den Troopers einen eindeutigen Befehl erteilt hatte, war ihm in diesem Augenblick nicht mehr bewußt. Auch die Männer dachten nicht an das, was er ihnen gesagt hatte. Er hatte sich selbst ja nicht mit in die Warnung einbezogen. Also gingen sie davon aus, daß er sich gegen einen eventuellen hypnotischen Angriff selbst schützen konnte. Schließlich war er ja der Meister des Übersinnlichen, und das war einigen von ihnen bekannt. Er mußte wissen, was er tat und was er riskieren konnte.
    Als Soldaten hatten sie gelernt, ihren Befehlen zu gehorchen und diese vor allem wörtlich zu nehmen, weil die Vorgesetzten angehalten waren, ihre Befehle so exakt wie nur eben möglich zu formulieren.
    Der einzige, der mißtrauisch wurde, war Lieutenant Alworthy. Er hatte nämlich auch gelernt, Befehle in Frage zu stellen und auf ihren Sinn und auf die Folgen ihrer Ausführung hin zu überprüfen. Er sah, daß Zamorra im ändern Boot sich etwas seltsam verhielt, und fragte sich, ob das wohl seine Richtigkeit hatte. Auf der einen Seite sollten die Männer mißtrauisch sein, auf der anderen Seite verhielt Zamorra sich ähnlich wie Bootsmann Nichols - irgendwie ein bißchen geistig weggetreten.
    Aber vielleicht gehörte das gerade bei Professor Zamorra dazu…
    Derweil versenkte sich der Parapsychologe in den Anblick der tanzenden Nixe. Ihm war überhaupt nicht klar, daß er sie als einzige sah. Er genoß lediglich.
    Und er hörte ihr leises Flüstern.
    Sie rief ihn zu sich, denn sie brauchte seine Hilfe.
    Und wann jemals hätte er einem anderen Lebewesen seine Hilfe verweigert?
    ***
    Kapitän Emerson Porter verzog das Gesicht. »Etwas Unsichtbares über uns? Und das normale Radar kann es nicht erfassen? Ein bißchen seltsam, nicht wahr?«
    »Wie Sie meinen, Captain. Aber ich halte es für ebenso seltsam, daß es die Transfunk -Frequenzen gibt. Wenn es sie gibt, warum soll es dann nicht etwas geben, das nur in diesem noch weitgehend unerforschten Frequenzbereich Echos liefert?«
    Porter räusperte sich. »Sehen Sie, Mister Breckenridge, ich mißtraue dieser Technik ein wenig. Vielleicht zu unrecht, muß ich hinzufügen. Aber ich bin ein alter Mann. Ich habe Graf Luckner, der von Leuten Ihres Alters als Legende angesehen wird, noch selbst die Hand geschüttelt, und ich habe dem Klabautermann mein Schiff abgetrotzt. Von daher müßte ich diesen seltsamen Dingen gegenüber eigentlich viel aufgeschlossener sein, als ich es bin. Aber - all right, ich akzeptiere, daß es den Transfunk gibt, doch ich will und werde nie verstehen, wie er arbeitet. Das hat mir bisher noch niemand exakt erklären können.«
    Breckenridge zuckte mit den Schultern. »Es fällt auch schwer, Captain«, sagte er. »Wahrscheinlich fehlt uns da eine Dimension des Denkens. Wir wissen nur, daß es diese Frequenzen gibt, daß wir sie nutzen können und daß sie von ›normalen‹ Geräten nicht erfaßt werden. Tja… und nun experimentieren wir schon mit weiteren Frequenzen, von denen wir nicht einmal genau wissen, ob es sie überhaupt gibt.«
    Porter runzelte die Stirn; Breckenridge grinste. »Ein Scherz, Captain, um Ihnen den Ernst zu verdeutlichen. Immerhin haben wir da oben in der Luft etwas geortet, das sich anderweitig nicht erfassen läßt.«
    »Und es ist auch noch für das menschliche Auge unsichtbar, wie? Großartig, Mann«, knurrte Porter. »Den Klabautermann kann auch nicht jeder sehen, wenn er in den Rahen turnt. Was, meinen Sie, soll ich jetzt mit Ihrer Meldung anfangen? In Panik verfallen? Die Flucht ergreifen? Die ANTARES anfunken und um Hilfe bitten? Die ganze Welt informieren, daß ein UFO über uns kreist?«
    »Sie nehmen mich nicht ernst, Captain«, klagte Breckenridge.
    Porter schüttelte den Kopf. »Ich nehme Sie durchaus ernst, aber nicht unbedingt den Wortlaut Ihrer Information. Das ist ein Unterschied, Sir.«
    Breckenridge seufzte.
    »Und uns Wissenschaftlern wirft man immer wieder vor, wir wären zu verbohrt und dem Neuen gegenüber verschlossen. Entschuldigen Sie, Sir, daß ich Ihre wertvolle Zeit unnötig in Anspruch genommen habe. Sicher hätten Sie sie besser nutzen können, um das Teakholzbrett zu polieren.«
    »Was für ein Brett?« fragte Porter verblüfft.
    »Na, das vor Ihrem Kopf«, erwiderte

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