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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
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schellte das Telefon. Mechanisch ging sie zum Apparat. »Hallo?«, meldete sie sich.
    »Hier ist Richie«, hörte sie eine Stimme vom anderen Ende der Leitung. »Lege nicht auf, Süße, wenn du noch länger als eine halbe Stunde leben willst.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Sheila entsetzt.
    Richie Riviera lachte laut in den Hörer. »Well, Girlie, weißt du, ein paar meiner Leute haben einen ziemlich makabren Humor. Sie haben dir doch glatt eine Bombe ins Fernsehgerät gebaut. Du brauchst nur auf das kleine Knöpfchen zu drücken, und schon landest du ruckartig da, wo Donald Webster jetzt ist.«
    Es klickte in der Leitung. Sheila Russel wusste, dass Richie Riviera aufgelegt hatte.
    Vorsichtig trat sie von hinten an den Fernsehapparat heran. Sie sah das kleine Döschen, das neuerdings mit dem Gerät verbunden war. Nicht eine Sekunde zweifelte sie daran, dass es sich hierbei um eine Sprengladung handelte. Sie kannte mittlerweile Rivieras Brutalität.
    Noch ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, klingelte es an der Wohnungstür.
    Vorsichtig schaute Sheila durch das Schlüsselloch. Es war nur der Milchmann, bei dem sie unterwegs telefonisch eine Bestellung aufgegeben hatte. Sie nahm die Milch in Empfang, zahlte und schloss hastig die Tür.
    Ihre Kehle war vor Aufregung trocken. Die Milch; dachte Sheila und entfernte die Metallkapsel der Flasche. Für einen Augenblick erstarrte sie, als sie das kleine Stück Papier sah, dass oben auf der Milch schwamm.
    Mit zitternden Fingern fischte sie den Fetzen aus der Flasche. »Girlie«, las sie. »Trink die Milch lieber nicht, ich glaube, meine Jungen haben etwas - Strychnin in die Flasche geschüttet…«
    Sheila Russels Knie zitterten. Sie musste sich erst einmal setzen. Wieder klingelte das Telefon. Sheila nahm an, dass Riviera am Apparat war. Sie konnte es sich aber nicht erlauben, den Hörer nicht aufzuheben. Bestimmt hatte Riviera wieder eine todbringende Überraschung für sie bereit.
    Langsam tastete sie zum Apparat. Als sie den Hörer ans Ohr klemmte, wurde sie leichblass.
    »Hallo«, sagte eine metallene Stimme.
    »Hier ist Sheila Russel«, sagte das Mädchen tapfer.
    »Und hier ist Donald Webster«, kam es zurück.
    ***
    Wir waren schweigend zum Distriktgebäude gefahren. Alles andere war 24 jetzt Routinesache, meine Kollegen würden das schon erledigen.
    Gerade hatten wir uns bei Mr. High in die Sessel niedergelassen, als Neville, unser alter Kollege,der jetzt nur noch Innendienst machte, mit einer dicken Aktenmappe und einem Bündel von Fernschreiben auftauchte.
    »Hallo, Jerry«, begrüßte er mich herzlich.
    »Tag, Alter«, gab ich zurück. »Wie klappt der Bürodienst?«
    »Bestens, bestens. Besonders heute. Ich habe eine tolle Idee.«
    »Setzen Sie sich«, lud ihn Mr. High ein. Er vermied es, mich anzusehen. Ich glaube, er fühlte genau, was ich mir für heute vorgenommen hatte.
    »Ich habe mich etwas um die Sache Webster gekümmert«, berichtete Neville, grinste uns an und meinte anzüglich: »Schließlich ist die Arbeit eines G-man nicht damit getan, dass man in einer Seitenstraße mit Handgranaten um sich wirft. Etwas Köpfchen braucht man auch.«
    »Wem sagst du das«, murmelte Phil hintergründig.
    »Habt ihr eine Spur von Webster?«, schaltete ich mich ein.
    »Wir haben Webster«, gab Mr. High leise zurück. »Wir fanden ihn mit zwei Kugeln im Rücken.«
    »So, wann?«
    »Kurz bevor wir den Großeinsatz hatten. Webster kam ins Distriktgebäude. Man muss ihn auf der Straße angeschossen haben.«
    Noch ehe ich etwas sagen konnte, spulte jetzt Neville los.
    »An Websters Uhr und an seinem Ledergürtel fanden wir Fingerprints. Ich habe die Formel gleich nach Washington gejagt und auch schon die Antwort erhalten.« Stolz schwenkte unser alter Kollege ein Fernschreiben.
    »Von wem sind die Prints?«, fragte Phil.
    »Von Slim Reynolds aus Frisco«, sagte Neville. »Reynolds steht in dem Ruf, ein Mietkiller zu sein. Er arbeitet stets mit einem gewissen Ben Logan zusammen.«
    »Prächtig«, sagte Phil. »Dann brauchen wir ja nur noch herauszufinden, wo sich die beiden Burschen herumtreiben, und der Fall ist abgeschlossen.«
    »Richtig«, nickte ich. »Dann ist mit dem Fall Webster endgültig Schluss.«
    Neville sah uns mitleidig an. »Man könnte meinen, ihr beide seid erst seit gestern in unserem Verein. Überhaupt keine Übersicht habt ihr. Überhaupt keine Übersicht.«
    Mr. High lächelte, sagte jedoch nichts. Phil deutete auf Nevilles Kopf und fragte

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