Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
zu. Ihre Hand zitterte dabei so, dass sie den Inhalt des Glases halb verschüttete.
    »Hallo, Pussy«, grinste ich sie an. Ich sprach heiser und undeutlich.
    Der Grauton in ihrem Gesicht verstärkte sich noch.
    »Donald«, keuchte sie. »Donald, ich denke, sie haben dich heute…«
    »Nichts haben Sie, Pussy«, erwiderte ich. »Das sind doch alles Anfänger. Die können einen alten Spezialisten nicht aufs Kreuz legen. Ich bin ihnen aus dem Wagen gesprungen. Sie schossen hinterher und wussten nicht, dass ich eine schusssichere Weste trug.«
    Pussy versuchte ein Lächeln. Wahrscheinlich sollte ich es als Zeichen ihrer Freude auffassen, dass ich - natürlich war Donald Webster gemeint - noch lebte.
    »Du wirst dann ja wieder öfters kommen«, sagte sie und bemühte sich, ihre Stimme freundlich klingen zu lassen. Die Angst, die sie vor mir hatte, war aber nicht zu überhören. Webster musste ungemein brutal gewesen sein. Ich hatte es schon bei verschiedenen Gelegenheiten am heutigen Abend festgestellt.
    »Natürlich. Nur habe ich erst noch mit den kleinen Vögeln, die bei euch ein Zimmer genommen haben, eine kleine Rechnung zu begleichen.«
    »Warte erst noch, Donald«, sagte Pussy warnend.
    »Warum?«
    »Die beiden haben Besuch. Der Besuch sieht nicht sehr erfreulich aus. Denk daran, es sind vier…«
    ***
    Slim Reynolds räkelte sich müde auf seinem Bett. Sein Komplice Ben Logan starrte gedankenverloren zur Decke und träumte von künftigen Reichtümem.
    »Wann werden sich wohl die ersten melden?«, fragte Ben nach einer Weile.
    Slim gähnte. »Bei großen Geschäften muss man die nötige Geduld haben.«
    »Und wenn uns jemand den Coup übel nimmt?Wenn sich jemand ein paar Killer anheuert, um uns zu erledigen?«
    Slim gähnte erneut. »Was glaubst du wohl, warum uns dieser Riviera hat kommen lassen?«
    »Weil wir Webster erledigen sollen«, sagte Ben naiv.
    »Okay, aber nur deswegen, weil er in New York keine Killer fand, die diesen Job übernahmen. Wir sind hier also praktisch ohne jede Konkurrenz.«
    »Mieses Kaff«, brummte Ben verstimmt. Gleich darauf war er ruhig. Er hörte Schritte draußen auf dem Flur.
    »Da kommt jemand«, verkündete er.
    »Man hört es«, gab Slim lakonisch zurück und wunderte sich wieder einmal, dass er mit so einem stupiden Mann wie Logan überhaupt zusammenarbeitete.
    Die Schritte hielten vor der Zimmertür der beiden Männer an. Ben deutete schweigend in Richtung Tür. Slim nickte und grinste: »Wahrscheinlich die ersten Kunden«, meinte er und drehte sich etwas zur Seite. Im Bedarfsfalle wollte er schnell zu seiner Pistole greifen können. '
    Im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür. Zwei dunkelhäutige, ziemlich unscheinbare Männer standen im Rahmen. Sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Beide waren ungefähr fünfeinhalb Fuß groß, hatten schwarzes pomadiges Haar und leicht gelbliche Zähne.
    »Sind Sie die Herren, die Donald Websters Erbe angetreten haben?«, fragte einer der beiden.-Slim Reynolds lächelte gelangweilt. »Um uns das zu fragen, sind Sie doch wohl nicht hergekommen. Sagen Sie besser gleich, was Sie für unser Schweigen zahlen wollen.«
    Die beiden Männer im Türrahmen grinsten. Sie hatten die Hände in den Taschen ihrer Trenchcoats vergraben.
    »Du links, ich rechts«, sagte der eine der beiden, der auch bislang das Wort geführt hatte.
    Dann hoben sich die Taschen der Mäntel plötzlich an. Irgendetwas beulte 30 sie aus. Slim Reynolds hatte sofort verstanden, was das zu bedeuten hatte. Er wollte sich zur Seite werfen, reagierte aber zu spät.
    Gleichzeitig bellten zwei Schüsse in dem kleinen Zimmer auf. Jeweils aus den rechten Manteltaschen der beiden Männer im Türrahmen schoss eine helle Mündungsflamme.
    Ben Logan und Slim Reynolds blieb nur der Bruchteil einer Sekunde, um fassungslos zu staunen. Dann wurden sie von einer Kugel in den Brustkorb getroffen.
    ***
    Ich trank gerade meinen Highball; als ich die Schüsse hörte. Mit einem Satz war ich vom Barhocker und hastete zur Tür.
    Ich lief einen schmalen Gang entlang und erreichte schließlich eine Treppe. In diesem Augenblick begegneten mir zwei Männer. Es waren Filipinos. Als sie mich sahen, stoppten sie mitten im Lauf. Für einen Augenblick schien es so, als nähmen sie Haltung an.
    »Tag, Webster«, sagten sie im Chor und stürmten weiter.
    Ich erwiderte kurz ihren Gruß und hastete die Treppen weiter hoch. Anscheinend kannten die beiden Burschen den toten Killer sehr genau. Deswegen durfte

Weitere Kostenlose Bücher