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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurück.
    ***
    Unsere Kollegen bestrichen jetzt die Fassade der Gangsterburg mit Maschinenpistolen. Diese Zeit mussten wir nutzen. Mit den Handgranaten in den Taschen spurteten wir los. Ich sah vor mir die Umrisse des Lieferwagens auftauchen und das bläuliche Mündungsfeuer aus den Schießscharten des Hauses aufblitzen.
    Neben mir hetzte Phil auf den Wagen zu, hinter uns keuchte Hywood. Schließlich hatten wir den Wagen erreicht. Keuchend, aber zufrieden blieben wir stehen. Auch Hywood war in Deckung.
    Phil klopfte auf seine Jackettasche mit den stählernen Eiern. »Hallo, Jeremias«, krächzte er vergnügt.
    Ich werde zwar sonst immer verdammt ungemütlich, wenn einer Jeremias zu mir sagt, aber in diesem Augenblick konnte ich Phil nicht böse sein. Er hatte sich einfach Luft machen müssen. Schließlich ist es keine besonders vergnügliche Sache, mit ein paar Handgranaten durch ein Sperrfeuer zu rennen, und G-man haben schließlich auch Nerven.
    Unsere Kollegen stellten das Feuer ein. Sie wussten, dass wir die Deckung errichtet hatten.
    »Jetzt kann es losgehen«, sagte Phil und holte sich die erste Handgranate aus der Tasche. Ich klaubte ebenfalls eines von den Dingern hervor.
    »Wir werfen gleichzeitig«, sagte ich zu Phil. »-Ich zähle bis drei. Klar?«
    »Klar«, sagte mein Freund.
    Wir gingen dicht nebeneinander in die Hocke.
    »Eins«, sagte ich leise.
    »Moment«, flüsterte Hywood. Tatsächlich, er flüsterte. Ich merkte, wie seine Hand in meine Tasche fuhr und mit einer Handgranate wieder zum Vorschein kam.
    »Nicht so egoistisch sein«, murmelte er und kauerte sich ebenfalls neben uns.
    »Zwei«, sagte ich.
    »Was meint ihr, wie das knallt«, konnte Hywood sich nicht verkneifen zu sagen.
    »Drei.«
    Wir warfen gemeinsam. Es sah aus, als hätten wir das schon Hunderte von Male geübt. Die stählernen Eier segelten durch die Luft, wir warfen uns nach vorne auf den Asphalt und öffneten den Mund.
    Dann kamen die Explosionen. Es war schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte. Die Druckwelle drang uns in die Lungen und lähmte für Sekunden unseren Atem.
    In unseren Ohren dröhnte es von dem lauten Knall der Explosionen, dem dumpfen Poltern von Gestein und dem schrillen Kreischen von Metall.
    Als Erster hatte sich Hywood gefasst. Er hob den Kopf, der über und über mit Mehl bedeckt war, und grinste uns an. »Ihr seht aus wie die reinsten Schneemänner«, meckerte er. Sein dröhnendes Lachen brach ab, als er merkte, wie weiß er selber war.
    Ich rutsche ein Stück zum Kühler und schielte vorsichtig zum Haus hinüber. Die Stahltür hing schief in den Angeln. In der Mauer befand sich ein gezacktes Loch. Aber noch immer reichte es nicht aus, um den Laden zu stürmen.
    »Weil es so schön war, bitte eine Zugabe«, sagte Hywood und kramte wieder in meiner Jackentasche. Ich holte mir ebenfalls eine neue Granate. Es war meine letzte. Phil machte gleich zwei von den Dingern sprengbereit.
    »Auf geht es«, verkündete diesmal Hywood. »Eins… zwei… drei!« Wieder spielte sich das ab, was wir schon vorher erlebt hatten. Nur - als wir diesmal zum Haus hinüberblickten, gähnte uns ein großes Loch entgegen.
    Hywood knöpfte seine Jacke auf. »Nicht, dass ihr glaubt, ich hätte vorhin überhaupt nichts getragen«, meinte er und reichte jedem von uns eine Gasmaske. Dann klaubte er ein paar Tränengaspatronen aus der Tasche und lud seinen großen Polizeicolt damit.
    »Jetzt wollen wir einmal sehen, ob wir die Burschen nicht ausräuchern können.« Er steckte seine Polizeipfeife in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. Sofort setzte das Sperrfeuer unserer Kollegen wieder ein.
    »Los, rein in die Bude!«, rief Phil und sprang auf. Einzeln hetzten wir auf den Eingang der Gangsterburg zu.
    ***
    Triumphierend legte Richie Riviera den Hörer auf die Gabel zurück. Er wandte sich an das junge Mädchen, das schon seit Tagen in seinem Hauptquartier wohnte und die Gedanken des Gangsterbosses immer aufs Neue beschäftigte.
    »So, Sheila«, sagte er voller Selbstzufriedenheit. »Ich habe deine Bedingungen erfüllt. Jetzt musst du dein Wort einlösen.«
    Mit einem Ruck sprang das Mädchen aus seinem Sessel. »Donald Webster«, rief Sheila. »Die Polizei hat Donald Webster gefasst?«
    Riviera schüttelte den Kopf. »No, Girlie«, sagte er leise. »Du wolltest doch den Tod Websters, oder?«
    »Ja, er muss auf den Elektrischen Stuhl«, sagte das Mädchen voller Hass.
    »So genau hast du dich nicht ausgedrückt«, korrigierte

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