Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0494 - Fenrirs Wacht

0494 - Fenrirs Wacht

Titel: 0494 - Fenrirs Wacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Reise um die Welt gemacht um an allen Brennpunkten zu überprüfen, ob es nicht irgendwo doch zu Veränderungen gekommen war, die von dauerhafterem Charakter waren. Bisher schien dies nicht der Fall zu sein. Aber das Damokles-Schwert des Zeitparadoxons hing nach wie vor über der Menschheit; wenn Julians Traumwelt aus irgendwelchen Gründen erlosch und/oder es zu einer Annäherung der beiden Zeitebenen kam, mochten die gebannten Veränderungen wieder Realität werden. Dann mußte die Geschichte der letzten fünf bis zehn Jahre völlig umgeschrieben werden, dann war alles ganz anders geworden. Und dann…
    ...konnte auch ein Colonel Balder Odinsson noch am Leben sein!
    Aber welchen Grund sollte er haben, sich jetzt gegen seinen damaligen Freund Zamorra zu stellen?
    Zamorra mußte seine Gedanken zwingen, diese Vorstellung wieder loszulassen. Er durfte nicht mehr an Odinsson denken, weder an den Mann, der sich damals geopfert hatte, noch an jenen ominösen Feind im dunkeln, der jetzt aktiv wurde. Er mußte sich auf das konzentrieren, was im Augenblick wichtig war.
    Den Herrn der Wölfe und sein Rudel!
    Er hatte Vareses Hütte fast erreicht, als er das verhaltene Knurren hörte. Es war ganz nah. Unwillkürlich blieb Zamorra stehen. Vorsichtig sah er sich um, und vorsichtig zog er die Kombiwaffe aus der Tasche. Sie entstammte der Technik der DYNASTIE DER EWIGEN und konnte wahlweise Elektroschocks oder Laserblitze aussenden. Zamorra schaltete die Waffe auf Laser.
    Wenn er von den Wölfen angegriffen wurde, mußte er sich seiner Haut wehren und die Gefahr gleich gründlich beseitigen. Ihm war nicht daran gelegen, daß die Wölfe nach einer halben oder ganzen Stunde sich wieder erhoben und weitermachten.
    Und wenn er den meneur des loups erwischte, war es ihm auch recht. Der war kein Mensch, sondern gehörte zur Schwarzen Familie der Dämonen. Einmal war er Zamorra entkommen, und ein zweites Mal wollte der Dämonenjäger das nicht zulassen. Der Dämon sollte sein Wolfsrudel nie mehr auf Menschen hetzen können.
    Das Knurren war wieder verstummt. Abwartend stand Zamorra da, sah sich immer wieder um. Wo steckten die Wölfe? Im dichten Unterholz konnte er sie nicht erkennen!
    Aber plötzlich tauchte ein dunkel gekleideter Mann mit einem langen Stab auf, gut 200 Meter von Zamorra entfernt auf dem Weg, der zu Vareses Hütte führte.
    War er der meneur ?
    Oder handelte es sich bei ihm um einen harmlosen Spaziergänger?
    Zamorra hatte nicht gesehen, wie er erschienen war. Sein blitzartiges Auftauchen sprach für einen Dämon. Auch der lange Stab. Aber solange Zamorra sein Gesicht nicht eindeutig identifizieren konnte und auch die dämonische Aura nicht wahrnahm, konnte er nicht schießen. Er wollte nicht zum Mörder an einem Unschuldigen werden.
    Er rief das Amulett. Merlins Stern konnte effektiver feststellen, ob der Mann im schwarzen Mantel ein Dämon war oder nicht.
    Von einem Moment zum anderen erschien die Silberscheibe in Zamorras Hand.
    Sie reagierte nicht!
    ***
    Nicoles Hand kam leer wieder aus der Tasche zurück. Das, was sie befürchtet hatte, war eingetreten - Zamorra benötigte das Amulett! Deshalb hatte er es zu sich gerufen! Ausgerechnet jetzt, wo Nicole es hier ebenfalls benötigt hätte!
    Sie hatte nicht gespürt, wie es verschwunden war. Das konnte gleich zu Beginn ihres Gesprächs gewesen sein, aber auch erst vor ein paar Sekunden. Auf jeden Fall mußte sie damit rechnen, daß die Gefahr für Zamorra noch nicht vorbei war. Sie durfte Merlins Stern also nicht einfach zurückholen. Selbst wenn Zamorra den Vorgang mit einem neuerlichen Ruf sofort wieder umkehren konnte, würde er doch Zeit verlieren - eine bis zwei Sekunden. Und das konnte schon zuviel sein.
    Es konnte seinen Tod bedeuten, sofern er unter fortgesetzter Bedrohung stand!
    Aber hier war auch Gefahr im Verzug. Im Obduktionsraum wurde gekämpft. Chefinspektor Robin dachte nicht daran, tatenlos zuzusehen. Er stürmte auf die Tür zu.
    Nicole war sofort hinter ihm. »Pierre, deine Kugeln sind wirkungslos!« schrie sie ihm zu. »Bleibe hier, oder willst du auch sterben?«
    Er schüttelte sie förmlich ab. Er riß die Tür auf und war im nächsten Augenblick im Zimmer. Er sah Schatten, die sich bewegten, und etwas, das auf ihn zuflog. Dem wich er aus, stieß sich ab und brüllte dabei lauter als Tarzan in seinen besten Zeiten. Eine dunkle Gestalt wich vor ihm zurück, warf sich rücklings gegen das Fenster und durchbrach das Glas. Ein schauriges Heulen

Weitere Kostenlose Bücher