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0494 - Hexen-Polterabend

0494 - Hexen-Polterabend

Titel: 0494 - Hexen-Polterabend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück. Wir geben keinen auf, keinen, verstehst du? Wer einmal die Gnade des Satans genossen hat, darf nicht mehr bei den Menschen sein, die ihm nicht zu Willen sind. Hast du das verstanden?«
    Er verlangte eine Antwort, und Jane zögerte nicht länger. »Ja, ich habe dich verstanden.«
    Seine Lippen befanden sich noch dicht an ihrem Ohr. »Wir werden diesen Bund noch bekräftigen«, versprach Abandur. »In dieser Nacht wird vieles geschehen, das kann ich dir versprechen. Du wirst noch die Freuden der Schwarzen Magie kennenlernen, ich stehe dafür gerade.« Wieder berührte er ihre Haut mit den Lippen.
    Abermals hatte Jane das Gefühl, von weichen Schläuchen liebkost zu werden.
    Sie hielt den Mund weit offen. Atmete die laue Nachtluft, nahm den Geruch viel intensiver wahr und dachte daran, daß es die Hexen waren, die die Natur beherrschten.
    Abandur richtete sich wieder auf. Er schaute auf Janes Haar, seine Lippen bewegten sich, die Andeutung eines Lächelns entstand, dann faßte er sie bei der Hand und drehte sie herum, so daß jetzt beide auf die Knochenstühle schauen konnten.
    Für einen Moment blieben sie davor stehen und drehten den drei Hexen die Rücken zu.
    »Das wird unser Platz werden!« versprach Abandur. »Ich und du an meiner Seite.«
    Jane hatte die Worte vernommen, und plötzlich freute sie sich auf ihre neue Aufgabe. Ja, sie lächelte, ein Strom von Glück durchschoß sie, und sie gab nickend eine Antwort.
    Abandur schaute sie weiterhin an. »Du bist schön«, sagte er. »Ja, du bist schön. Und ich bin es gewohnt, mich nur mit schönen Frauen zu umgeben. Das war früher so, das wird sich auch nicht ändern. Von eurer Schönheit habe ich gelebt, ich nahm sie euch und gab euch auch das Leben. Bist du bereit, auch mir einen Teil deiner Schönheit zu weihen, meine Braut?«
    Janes Antwort kam ohne Zögern. »Ja, ich bin bereit.«
    »Dann werde ich dich zu meinem Thron führen, damit die große Hochzeit bald beginnen kann. Ich werde dir eine Nacht zeigen, wie du sie noch nie erlebt hast. Die Hexen haben es schon immer verstanden, eins mit der Natur zu sein. Sie gehören zur Natur. So war es früher, so wird es auch bleiben. In den folgenden Stunden werde ich dir beweisen, zu welch großen Taten wir fähig sind.«
    Während dieser Worte schon hatte er Jane Collins herumgedreht, so daß sie auf die beiden Plätze aus Knochen schauen konnte. Auch die Sitzflächen bestanden aus Gebeinen, die im Mondlicht einen bleichen Schimmer bekommen hatten.
    »Zu meiner rechten Seite wirst du als meine Königin sitzen!« versprach Abandur. »Die Königin des Hexenmeisters, das ist etwas Besonderes. Unzählige Hexen werden dich darum beneiden. Wie gern würden sie an deiner Stelle neben mir sitzen, aber ich habe dich ausgesucht, Jane Collins, weil ich dich wieder zurückführen will. In unserer Welt sollst du leben und dich glücklich fühlen, mich an deiner Seite, ein Hexenmeister, der für deine Zukunft wichtig ist…«
    Er lachte, und dieses Lachen hörte sich ebenso an wie seine Stimme. Es war leicht rauh, besaß einen dumpfen Klang und schien tief in seinem Körper geboren worden zu sein.
    Jane leistete keinen Widerstand, als sie zum Thron geführt wurde. Sie gingen wie ein Brautpaar.
    Jane hatte ihre Hand in die angewinkelte Armbeuge des Hexenmeisters gelegt. Sie ließ sich willig führen und spürte die Spannung und das Verlangen in ihrem Innern.
    Abandur war höflich. Er wartete, bis seine Braut ihren Platz eingenommen hatte, dann erst setzte er sich hin.
    Jane spürte unter ihren Oberschenkeln den Druck des Gebeins. Es war starr und gleichzeitig nachgiebig. Sie kam sich vor, wie in einem Korbsessel hockend, und sie spürte auch die Kühle der Knochen durch das dünne Material des besonderen Kleides.
    »Lehn dich an, mach es dir bequem und legte deine Arme auf die Lehnen« wies der Hexenmeister sie an.
    Jane gehorchte. Sie würde alles tun, was diese dämonische Person neben ihr verlangte. Von seiner Gestalt strömte ein scharfer Geruch aus. Erst in den letzten Sekunden hatte sie ihn bemerkt. Abandur roch streng, nach Kräutern und Gewürzen, nach scharfen Essenzen und eben diesem Hauch von Moder, der die uralte Gestalt umwehte, die sehr lange in den Tiefen der Erde gelegen hatte.
    Ihre Füße berührten die Steinplatte. Sie saßen starr da, die Blicke nach vorn gerichtet, wo noch immer die drei Hexen warteten.
    Sicherlich war ihnen eine besondere Aufgabe zugefallen. Jane wußte nur nicht, welche. Vielleicht

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