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0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deutlich zu sehen, daß die Terraner unter den Sammlern furchtbar gewütet hatten. Die Flotte aus der Galaxis Gruelfin war sichtlich zusammengeschmolzen und zeigte die Spuren des langen Kampfes, der an Vascalo ebensowenig vorbeigegangen war wie an Bull und einen Männern.
    Wieder donnerten im Salventakt die Geschütze der Terraner.
    Wieder prallten die meisten Schüsse an den tiefgestaffelten Abwehrschirmen ab. Die Initialdopplerkanonen der Takerer, beziehungsweise der schwerbewaffneten Sammler, warfen die Terraner zurück. Es gab auf beiden Seiten Verluste, aber die Terraner waren ungeduldig und risikobereit geworden - die Schiffe griffen rücksichtslos an und schossen, was die automatischen Geschütze hergaben.
    Zwölf Lichtjahre vor Terra entbrannte ein gewaltiger Kampf.
    Ein Chaos aus Schrott und detonierenden Sammlern, von weißglühenden, miteinander kollidierenden Vasallen, ein Gefecht, das über die Verbindungen des Hyperfunks fast gleichzeitig überall im Sonnensystem beobachtet werden konnte. Die Terraner waren rücksichtslos, aber nicht unvorsichtig. Sie rasten in Stoßkeilen heran, schossen sich Gassen frei und zogen sich blitzartig wieder zurück, sobald sich die Sammler zur Gegenwehr massierten. Da die Maschinen nichts zu verlieren hatten, da sie weder Todesfurcht noch einen humanoiden Selbsterhaltungstrieb besaßen, vermochten sie nicht zu erkennen, wann sie sich in verlorene Positionen begaben.
    Bull gab unaufhörlich Kommandos und schien an mehreren Stellen der INTERSOLAR gleichzeitig zu sein. Er war unermüdlich.
    Er schilderte den Kampf dem Mädchen Merceile. Immer und immer wieder rasten die mehr als fünfzigtausend Einheiten auf die Roboter los.
    Immer wieder schien sich ein gigantischer Bezirk des Raumes zu entzünden und in allen Farben zu glühen. In kalkigem Weiß, in hartschillerndem, bösartigem Blau, in irisierendem Grün und in den Farbschleiern, wenn Energien in den Hyperraum abgeleitet wurden. Der Kosmos schien an dieser Stelle zu erzittern wie ein Meer, unter dem riesigen Vulkane ausbrachen.
    Es war ein erbarmungsloser Angriff, und es war eine ebenso erbarmungslose Abwehrschlacht der Terraner, die ihre letzte Bastion, nämlich das Sonnensystem, in akuter Gefahr sahen.
    Aber die pausenlose Auseinandersetzung war auch an Vascalo dem Krummen, jenem mutierten Cappin, dem Verwandten des Taschkars, nicht ohne Spuren vorübergegangen. Er fühlte sich erschöpft und kämpfte nur noch weil er wußte, daß der Ersatz in Form von neunzigtausend Sammlern bald eintreffen würde.
    Rund einhundertfünfzigtausend jener Fragmente waren in Gruelfin gestartet, nachdem Vascalo mit Hilfe der Finalschaltung den Sammlern seinen Willen aufgezwungen hatte.
    Die erste Welle der Invasion hatte rund sechzigtausend betragen.
    Dann waren die in losen Verbänden verstreuten Sammler eingetroffen, insgesamt viertausend oder fünftausend, und zur zweiten Welle gestoßen. Und schließlich befanden sich jetzt neunzigtausend im Anflug.
    Das bedeutete nichts anderes, als daß sich Terra - und darüber hinaus die gesamte Milchstraße und alle ihre Rassen und Planeten - in einer ernsten Gefahr befanden.
    Einhundertfünfzigtausend Sammler.
    Eine gewaltige Zahl ...
    „Ich muß mich beherrschen, mit aller Kraft", tobte Vascalo.
    „Neunzigtausend Sammler ...ich habe es durch Funkmeldung erfahren und durch Verkehr auf der Dakkarhalbspur!"
    Ein Takerer seiner nächsten Umgebung sagte: „Neunzigtausend Sammler! Sie würden jetzt die Terraner glatt wegfegen. Aber sie mußten im Zentrum dieser Milchstraße ankommen!"
    Vascalo schlug in ohnmächtiger Wut auf das Pult vor ihm. Er hatte wenig und schlecht geschlafen, und jetzt drohten seine Nerven mit ihm durchzugehen.
    „Zu weit entfernt!" schrie er.
    Er wurde vertröstet. Jemand sagte halblaut: „Es sind natürlich schon sämtliche Befehlsschaltungen gesendet worden. Die Sammler gehen sofort auf höchste Geschwindigkeit und werden in Kürze hier eintreffen!"
    „Dann kann es zu spät sein!" rief Vascalo. Er sah einen Augenblick lang in einem ausgeschalteten Bildschirm sein Gesicht und erschrak. Ich darf mich nicht so gehenlassen!
    dachte er und zwang sich zur Ruhe.
    „Was kann ich tun?" fragte er.
    Jemand sagte: „Diesen Angriff beenden und ein Rückzugsmanöver einleiten.
    Wir müssen die Terraner hinhalten und ihre Verbände aufsplittern."
    „Richtig!"
    Es sah schlecht aus. Der Verbände der Takerer wurden weiter dezimiert. Seit die Terraner genau wußten, daß sie es nur

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