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0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein Schwerer Kreuzer ohne jede Warnung plötzlich unter Feuer genommen worden war, hatte sich die Gesinnung des Adeligen schlagartig gewandelt. Vier Treffer hatte das Schiff hinnehmen müssen, aber jetzt schien es sich aus dem unmittelbaren Bereich der Sammler geflüchtet zu haben.
    Sämtliche Hyperfunksender waren eingeschaltet und arbeiteten mit höchster Senderkapazität.
    Pausenlos detonierten die Schüsse der Sammler rund um das Schiff. Wenn sie nicht voll auftrafen, boten die Schutzschirme genügend Sicherheit. Sämtliche Besatzungsmitglieder steckten in schweren Schutzanzügen, und Harcon von Draimalo saß vor den Mikrophonen und schrie seine Meldungen und Warnungen in die Instrumente.
    Zwei oder drei Sender arbeiteten auf der Geheimwelle, die ihn mit dem Blauen System verbanden.
    Andere Sender korrespondierten mit den anderen Stellen des akonischen Reiches. Überall konnte man die Sendung deutlich empfangen.
    Er sagte klar aus, daß sich die Aufgabe des Spionageschiffes schlagartig gewandelt beziehungsweise aufgehoben hatte.
    Ohne die Genehmigung der Regierung oder seiner Vorgesetzten des Energiekommandos einzuholen, schilderte der Akone, was er gesehen hatte.
    Wahrheitsgetreu und mit immer mehr Drängen in der Stimme schilderte er die Situation. Während er sprach, steuerte sein Pilot das Schiff immer weiter von den Stoßkeilen der Sammler weg. Aus den Strömen der Sammler lösten sich einige große Exemplare und scherten seitlich aus der Flugbahn aus.
    Während sie auf einen Kurs gingen, der unzweifelhaft in die Nähe des mit drei Vierteln der Lichtgeschwindigkeit fliehenden Schiffes führte, feuerten sie aus ihren Initialdopplerkanonen.
    „Kommandant!" schrie der Pilot.
    Harcon drehte sich um und sah, wie aus den Flanken der riesigen Sammler eine unabsehbare Menge von kleineren Flugkörpern ausgeschleust wurde. Das waren die sogenannten Vasallen, wie der terranische Oberst es ausgedrückt hatte.
    „Ich sehe!" sagte er leise.
    Es schien, als ob der Einsatz sehr kurz gewesen wäre. Die Vasallen überholten die Sammler und feuerten ebenfalls. Rings um die HASSATA glühte der Raum, und riesige Blitze schmetterten lautlos von den Schirmen.
    „Sie bringen uns um!"
    Ohne weiter die Schirme zu beachten, fuhr der Adelige fort, die Situation zu schildern. Er vergaß das kleine terranische Schiff und sah nur hin und wieder auf die Uhr, um festzustellen, wann sein eigenes Schiff in den Linearraum flüchten konnte.
    „Noch zwanzig Sekunden!" rief einer der Männer stöhnend.
    Harcon sprach weiter.
    Er wartete auf keine Antwort. Für ihn war es die Hauptsache, daß möglichst viele Wesen dieser Milchstraße wußten, welche Gefahr hier in Richtung auf das galaktische Randgebiet heranraste. Dann, als die Leuchtzeichen auf dem Pult bewiesen, daß die meisten Antennen weggeschmolzen worden waren, hob er den Arm und rief: „Linearmanöver einleiten!"
    Sofort handelte der Pilot.
    In dem Augenblick, in dem das Schiff den Normalraum verlassen wollte, schlugen gleichzeitig etwa fünfzig Treffer in die Bordwand des Schiffes. Ein Wrack wirbelte durch den Weltraum. Fetzen weißglühenden Metalls flogen nach allen Seiten. Das Schiff des kleinen, grauhaarigen Terraners wartete in sicherer Entfernung ab. Erst als die Sammler die Vasallen wieder einschleusten, trat das Schiff aus dem Ortungsschatten eines riesigen Boliden heraus und flog auf die Stelle zu, an der das akonische Schiff in einer langgezogenen Spirale dahintaumelte. Eine Spur aus Trümmern markierte diesen Pfad.
    Die Mission von Harcon von Draimalo war beendet.
     
    5.
     
    Es waren mehr als fünfzigtausend Schiffseinheiten, mit denen Reginald Bull angriff. Nachdem er mit Merceile gesprochen hatte, die ihrerseits die neuesten Nachrichten über Dakkarfunk an Ovaron und somit an Rhodan weitergegeben hatte, entschloß er sich, Vascalos neuen Vorstoß zu beantworten.
    Man zerstörte ohnehin nur Roboter.
    Bull fragte: „Wie ist unsere Position?"
    Einer seiner Männer sagte rasch.
    „Bis auf wenige Lichttage genau zwölf Lichtjahre von Sol, Sir:" Bull nickte und sagte leise vor sich hin: „Das ist eine Entfernung, die mich etwas beruhigt. Die neunzigtausend Sammler sind im Anmarsch und brauchen noch einige Tage. Bis wir die Reste von Vascalos Streitmacht aufgerieben haben, werden wir noch etwas näher an Sol herankommen."
    „Verstanden, Sir. Wir greifen an?"
    „Wir greifen an!" bestätigte Bull.
    Die beiden Flotten rasten im leeren Weltraum aufeinander zu.
    Jetzt war

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