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0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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letztlich auch dessen Geist und Verstand, schien man in der Umgebung Deightons erkannt zu haben, daß ein solch kochqualifizierter Mann wie Edmond für den Posten auf Titan einfach zu schade war.
    „Es ist eine wichtige Aufgabe", sagte Deighton. „Sie wissen natürlich, da Sie sich bei Fräulein Merceile aufhalten, wie unsere Chancen stehen."
    Edmond nickte. Sein Gesichtsausdruck blieb auch bei größter Zurückhaltung liebenswürdig.
    „Sie stehen schlecht, sobald die neuen Sammler in der Nähe von Vascalos zerschosssenen Einheiten eingetroffen sind", erwiderte er.
    „Richtig!" meinte Deighton seufzend. „Das bedeutet, daß wir militärische Hilfe brauchen. Wir haben drei potentielle Verbündete in dieser Galaxis. Das ist die Galaktische Föderation Normon, die Zentralgalaktische Union und der Carsualsche Bund. Da die Bedrohung durch die Sammler sich nicht nur auf die Erde beschränkt..."
    „Was sogar ein akonischer Adeliger feststellte", unterbrach Merceile.
    „... müssen wir diese Reiche oder deren Regierungen davon überzeugen, daß sie sich selbst helfen, wenn sie Terra helfen.
    Ich habe soeben ein Schiff losgeschickt, Oberst Pontonac. Es ist ein supermoderner Schlachtkreuzer mit Namen DARA GILGAMA. Er wird in etwa einer Stunde ein Landungsboot ausschleusen und Sie abholen. Ich vertraue darauf, daß Sie alles, was Ihnen einfällt, in die Waagschale werfen. Sind Sie bereit?"
    Pontonac bestätigte.
    „Wie lange soll der Einsatz dauern?"
    Deighton hob unschlüssig die Schultern und wurde kurz von einem Mann abgelenkt, der ihm eine Nachricht überreichte.
    Dann las er die Meldung, blickte auf und erwiderte: „Schätzungsweise fünfzehn Tage. Gleichzeitig mit der DARA schicken wir einige schnelle Frachtschiffe mit einigen Millionen Dakkarschleifen ab. Das ist Ihr persönliches Geschenk für Normon, ZGU und Carsual."
    Pontonac erwiderte: „Ich frage nur, weil wir hier der Ansicht sind, daß innerhalb dieser Station noch so viele technische Einbauten vorhanden sind, daß im Fall einer Invasion in Erdnähe auch hier jede Hand und jeder Kopf gebraucht wird, besonders solche Fachleute, die über die Energieversorgung auf Titan Bescheid wissen. Wir fühlen uns etwas unbehaglich."
    Deighton widersprach.
    „Wenn die Flotten der drei Reiche hier eintreffen, können wir die Roboter schnell vernichten. Dann haben wir auch genügend Truppen, um unsere Monde und Planeten vor den Wirren zu schützen."
    Pontonac sagte: „In Ordnung, Sir. Ich fahre jetzt in meine Wohnung, packe zusammen, was ich brauche, und stehe zu Ihrer Verfügung. Es tut mir nur leid, daß ich Merceile hier allein lassen muß."
    „Ich werde es überstehen können", sagte Merceile und lächelte Deighton zu. Die Verbindung wurde getrennt, und Pontonac griff nach dem dickwandigen Thermosbecher. Er trank einen großen Schluck Kaffee, dann zündete er sich eine Zigarette an und blies den Rauch in Richtung auf die vielen Instrumente und Kontrollschalter des Dakkarsenders. Nach einer Minute sagte er laut: „Ich brauche meinen Gleiter dicht neben dem Eingang, Robot!"
    Das mächtige Kontroll-Rechenzentrum fing die Worte auf, verarbeitete die Informationen und schaltete dann die Sprechapparaturen an. Die Lautsprecherstimme sagte deutlich: „Der Gleiter wird sofort bereitstehen, Terraner!"
    „Ausgezeichnet."
    Oberst Edmond Pontonac war das typische Beispiel für einen Menschen, der nach dem Motto lebte und handelte: mehr sein als scheinen. Er schien immer und jederzeit liebenswürdig und zuvorkommend zu sein, befleißigte sich einer milden Form der Ironie und betrachtete selbst Schwerverbrecher als reizende Zeitgenossen, solange diese sich ihm gegenüber nicht ausfallend benahmen. Pontonac besaß zwei Beinprothesen, die im oberen Drittel in die Oberschenkel übergingen und von einer biopositronischen Apparatur versorgt wurden.
    Hochleistungsbatterien unter der täuschend nachgeahmten Kunsthaut versahen die Bewegungsmechanismen mit Energie.
    Auch der rechte Arm mit dem Schultergelenk bestand aus Stahl, Keramik und Kunststoff. Pontonac hatte nach seiner schweren Verwundung die militärische Leitung auf Titan wahrgenommen, und da dies ausgesprochen administrative Aufgaben waren, brauchte er nicht über zuviel Arbeit zu klagen.
    Aber hin und wieder sehnte er sich nach einem kleinen Abenteuer - eines davon war die Jagd über den Wüstenplaneten gewesen. Jetzt stand ihm das zweite bevor, und er schien sich darüber zu freuen. Leise sagte er zu Merceile: „Ich

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