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0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hoffe, ich kann die langen, guten Gespräche, die wir hatten, in mehr als zwei Wochen wieder aufnehmen. Leben Sie wohl, Mädchen, und lassen Sie sich nicht überfordern. Eines Tages wird hier im System wieder Ruhe sein, und dann treffen wir uns im Terrania City Spaceport Hotel und trinken einen Cognac."
    Sie schüttelte seine Hand und begleitete ihn bis zum Ausgang.
    „Passen Sie gut auf sich auf!" sagte sie. „Mit einem Säbelzahntiger ist selten zu spassen."
    Pontonac lächelte höflich und erwiderte: „Man kann sich auch den Finger an einem Grashalm aufschneiden."
    Er fuhr schnell über den planierten Weg durch die Korkenzieherschlucht und hinaus auf die Gleiterpiste. Dann setzte er die Geschwindigkeit des Gleiters herauf und befand sich kurz vor der Landung des Beibootes in seiner Wohnung.
    Alles, was er brauchte, hatte in zwei großen Taschen Platz, die mit Riemen verschlossen wurden. Ein Robot brachte das Gepäck und Pontonacs Raumanzug vor das Haus und hinüber auf den kleinen Landeplatz. Dann wartete Edmond in der Kabine der Raumüberwachung auf das landende Boot der DARA GILGAMA.
    Der Mann, der hier in der halb abgedunkelten Kabine Dienst machte, sagte zu Pontonac: „Es sieht ziemlich verworren und gefährlich aus, Oberst!"
    Pontonac schaute durch die schräge Glasscheibe nach unten und sah im Licht der Tiefstrahler den Robot mit seinem Gepäck stehen. Er sagte nur: „Ja. So ist es. Aber Terra hat seit dem Jahr Zweitausend schon einige Stürme abgefangen. Und es wird weitere Stürme überstehen.
    Lichter flammten auf, Lautsprecher knackten, und das Beiboot ersuchte offiziell um Landeerlaubnis und um Zuweisung eines Landeplatzes. Fast automatisch führte der Wachhabende die Schaltungen durch und erklärte schließlich: „Sie brauchen Ihre Maschinen nicht abzuschalten. Oberst Pontonac wartet bereits auf Sie. Noch immer sind Fußgänger schneller als Raumschiffe."
    „Jetzt weiß ich auch, warum man Titan den ‘lustigen kleinen Mond’ nennt", sagte der Pilot der Space-Jet.
    Pontonac verabschiedete sich und ließ einen schönen Gruß an seinen Stellvertreter ausrichten, dann nahm er den Lift und fuhr hinunter.
    In der künstlichen Lufthülle des Mondes, die ebenfalls wie vieles andere das Ergebnis der künstlich hervorgerufenen Eing-Schwerkraft war, ging er hinüber zu seinem Robot und wartete, bis sich die Bodenschleuse der Jet geöffnet hatte.
    Kurz darauf raste der Diskus an der gigantischen Kulisse des Planeten Saturn und seiner drei Ringe vorbei und nahm direkten Kurs auf die geöffnete Hangarschleuse der DARA GILGAMA. Das Schiff hatte seinen Namen von einem indischen Kommandooffizier, der längst tot war und zu seiner Zeit offensichtlich genügend Heldentaten vollbracht hatte, um derart berühmt zu werden, daß man ein Schiff von fünfhundert Metern Durchmesser nach ihm benannte.
    Als Pontonac in der Zentrale erschien, standen die Offiziere auf. Der Erste Offizier trat auf ihn zu, und Pontonac staunte.
    „Caryna Nillbärg!" sagte er verblüfft.
    Die junge Frau von etwa dreißig Jahren nickte und übergab ihm einen verschlossenen Umschlag mit dem Dienstsiegel des Chefs der Solaren Abwehr.
    „Das sind die Richtlinien für diesen Flug", sagte sie. „Ich freue mich, daß wir dich als Kommandanten an Bord haben - abgesehen von anderen Kostbarkeiten."
    Er lächelte sie an und sagte: „Die nächsten fünfzehn Tage versprechen zumindest charmant zu werden. Einen Augenblick..."
    Er riß den Umschlag auf, las einige Zeilen und wandte sich dann wieder an Caryna.
    „Bitte einen direkten Kurs über vierzehntausendsiebenhundertzweiundsiebzig Lichtjahre nach dem System Normon. Start: sofort!"
    Caryna setzte sich und gab die entsprechenden Kommandos.
    Pontonac blieb stehen und betrachtete, als sich das Schiff seinen Weg suchte, die prächtige Kulisse des Saturn mit den Monden und den dahinrasenden Ringen. Die DARA setzte ihre Triebwerke ein, der Kurs lag an, und dann beschleunigte das Schiff mit voller Maschinenleistung. Es sah auf den Schirmen der Panoramagalerie aus, als falle der Planet mit seinem Miniatur-Planetensystem zurück, als schrumpfe er zusammen.
    Binnen Minuten war die DARR auf einem Kurs, der sie aus dem Solsystem hinausführte.
     
    7.
     
    Der Raum, vor einigen Tagen noch ein Laderaum voller Ausrüstungsgüter, maß etwa fünf zu fünf Meter. Er war vier Meter hoch, und zwischen dem Schott, das den Korridor von diesem Laderaum trennte, waren dicke Stäbe eingeschweißt worden. Sie endeten in

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