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0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atem, legte sich seine Argumente zurecht und .begann erneut: „Prinzip ... dazu folgendes: Niemand verlangt von Ihnen, daß Sie sich winselnd zu Rhodans Füßen zusammenkauern sollen.
    Das sähe auch wohl etwas skurril aus, wenn diese Bemerkung gestattet ist. Sie sollen lediglich helfen. Indem Sie Terra in der Nähe des Solsystems helfen, helfen Sie sich selbst und Ihrem Imperium..."
    Er brachte wieder die alten Argumente, und diese waren so logisch und klar, daß sie zweimal gestochen hatten. Nicht so hier. Schwerfällig und ablehnend verharrten die drei Männer in ihrer Haltung.
    Schließlich beendete Pontonac die Komödie. Er stand auf, verlor sein geduldiges Lächeln und sagte: „Glauben Sie nicht, daß ich erpressen oder drohen wollte -das liegt weder in meiner Natur noch wäre es außenpolitisch klug.
    Ich werde versuchen, zu meinem Schiff zurückzukommen, und wenn ich auf den Ellbogen kriechen muß. Ich warte bis heute Mitternacht auf Ihre Entscheidung.
    Sie sind an Bord sehr willkommen, dann kann ich Ihnen den Pseudokörper vorführen und ein Raubtier, das von einem Takerer ‘besessen’ ist.
    Eine Stunde nach Mitternacht starte ich.
    Sie können mich abschießen, aber vorher gelingt es mir sicher noch, einen Funkspruch loszuschicken.
    In diesem Fall sind Sie in der ganzen Galaxis gebrandmarkt.
    Bedenken Sie bitte: Es kann der Tag kommen, und wenn es noch so unglaublich klingen mag, an dem Sie vielleicht Hilfe von Terra brauchen. Selbst ein Schluck Wasser wird dann einem Ertruser von uns hohnlachend verweigert. Jeder Ertruser wird als Verräter der Rasse gelten, von der er abstammt. Daran ändern weder die Zeiten etwas noch die politischen Verhältnisse."
    Er verbeugte sich höflich und verließ den Raum.
    Zehn Meter weiter hörte er hinter sich dröhnendes Gelächter.
    Als er neben dem Gleiter stand, bereits wieder in der vollen Schwerkraft von Ertrus, sagte der Fahrer: „Sind Sie ‘rausgeworfen worden, Terraner?"
    „Nein", erwiderte Pontonac mit dem letzten Rest von Selbstbeherrschung. Er klammerte sich an die offene Tür. „Ich habe beschlossen, Ertrus zu bombardieren. Gefällt Ihnen das?"
    „Ausgezeichnet, Kommandant!" johlte der Fahrer. „Zurück zum Schiff?"
    „Wenn es Ihnen nichts ausmacht?" sagte Pontonac und lehnte sich in die Polster. Ein ausgesprochen perfider Befehl der drei Ertruser hatte bewirkt, daß auch hier die normale Schwerkraft herrschte.
     
    17.
     
    Edmond Pontonac schaukelte langsam mit seinem Sessel vor und zurück. Dabei betrachtete er den großen Bildschirm, der in eine Seitenwand der Kommandantenkabine eingelassen war.
    Willshire saß auf dem Rand der eingebauten Liege und schaute ebenfalls das Bild an, das sich in unmerklichen Einzelheiten bewegte. Es wirkte wie ein Fenster im Raumschiff. Später Abend über der Stadt Baretus. Ein Robot meldete sich, die Tür glitt auf, und die Maschine brachte aus der Kombüse des Fünfhundert-Meter-Schiffes eine Platte mit Essen und Getränken herein und stellte sie auf den Klapptisch.
    „Eben startet der Frachter zurück nach Terra", sagte Caryna leise.
    Sie sahen schweigend zu, wie sich das Raumschiff langsam erhob, gegen die Anziehungskraft kämpfte und dann als aufblitzender Punkt im dunklen Himmel über Ertrus verschwand. Pontonac stand schließlich auf, nahm ein schlankes Glas, schüttete Alkohol hinein und warf Eiswürfel dazu.
    Willshire brach das Schweigen. Er sagte leise: „Mißerfolg, wie?"
    „Mit großer Wahrscheinlichkeit", sagte Pontonac. „Ich finde nur keinen Grund. Alles, was die drei Ertruser als Gegenargumente brachten, war im Grund unbrauchbar. Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum sie uns nicht helfen wollen. Ich glaube, sie sperren sich nur aus Prinzip und sind im Grunde bereit, die Schiffe zu starten. Ich muß entweder etwas gesagt haben, das sie störte - oder etwas, das sie erwarteten, nicht gesagt haben."
    Sie hatten die Dakkarschleifen angenommen und das andere Schiff starten lassen ...
    Sie taten alles, um die terranischen Vertreter zu ärgern...
    Und schließlich sagten sie weder ja noch nein. Das war nicht oder nur schwer zu begreifen.
    „Essen wir etwas", sagte Caryna. „Das vertreibt nicht die schlechte Laune, sondern den Hunger. Wann starten wir?"
    Pontonac sagte entschlossen: „Genau eine Stunde nach Mitternacht. Ein Uhr. Auf keinen Fall später. Wir sind schließlich keine Bettler, nur Bittsteller."
    „Wobei Sie Ihren Stolz ohnehin schon reichlich strapaziert haben", sagte Willshire

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