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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf, die zum Teil an Fischerbooten befestigt waren, zum Teil auch zum Strandleben gehörten. Ich ging jetzt dicht ans Land und tuckerte nur wenig Schritt vor dem Sandufer entlang.
    Plötzlich entdeckte ich einen Wagen, der mit Planen fast völlig zugedeckt war. Ein Mann stand neben ihm und wendete mir den Rücken zu. Ich richtete mich etwas auf und ging noch näher, drehte aber nach kurzer Zeit wieder ab. Er trug einen acht Tage alten Bart und war kahlgeschoren wie ein Sträfling in der Todeszelle. Das Alter schätzte ich auf mindestens siebzig, und so alt waren weder Sandy noch Lock. Er winkte mir freundlich zu und befestigte dann weiter Klebestreifen an seinen Planen.
    Ich sah am Horizont die ersten Lichter von Ocean City durch die jetzt rasch stärker werdende Dunkelheit und zweifelte schon, ob die Suchidee richtig gewesen war. Die Gangster ‘konnten auch dicht neben der Straße gelauert haben, bis ich vorbei war, und dann den Weg zurück nach Atlantic City genommen haben. Vergeblich würde ich in diesem Fall hier auf dem Meer herumgondeln, während sie sich ins Landesinnere entfernten.
    Ich warf einen Blick nach links und sah einen kleinen Fischkutter an der Ankerkette schaukeln. Er trug im Gegensatz zu den anderen Booten seiner Größe kein Licht, obwohl ich eine Bewegung an Bord zu erkennen glaubte.
    Langsam wandte ich den Kopf nach rechts und sah aus den Augenwinkeln heraus das Aufblitzen eines Streichholzes, das sofort wieder verlöschte. Irgend jemand kauerte zwischen den Dünen und rauchte.
    So sehr ich mich auch anstrengte, das Glimmen der Zigarette konnte ich nicht erkennen. Wenn der Mann nicht gerade Pfeife rauchte, hielt er die geschlossene Hand vor der Glut, um sich nicht zu verraten. So, wie man es im Krieg in der vordersten Linie macht. Also hatte er etwas zu verbergen.
    Ich spürte ein jagdfieberähnliches Gefühl und blieb erst mal ruhig liegen. Langsam tuckerte mein schwimmender Untersatz vorbei. Vorläufig hatten sie mich in der Zange, aber zum Glück hatten sie wohl keine Ahnung, wer sich in der Nußschale verbarg.
    Langsam nahm ich das Gas zurück, um sie nicht durch abruptes Anhalten des Motors auf mich aufmerksam zu machen. Behutsam steuerte ich das Boot schräg gegen den Strand. Zweihundert Yard weiter sah ich ein kleines Feuer brennen. Dort legte ich an.
    ***
    Phil hatte Glück. Er traf am Steg einen Cop der City Police, der gerade dienstfrei hatte und ein begeisterter Wasserschiläufer war. An der Spezialantenne erkannte er den Wagen als Polizeiauto und hörte zu, wie Phil einen Kahn mieten wollte.
    »Mein Name ist Keene O’Jay«, sagte er. »Wenn Sie den schnellsten Apparat auf dem Wasser suchen — hier liegt er.«
    Stolz zeigte er Phil sein Rennboot mit 30 PS Innenborder, das speziell für Wasserschifahrer gebaut war und mit hoher Geschwindigkeit über die Oberfläche rasen konnte. Er erklärte sich sofort bereit, Phil zu begleiten, und versicherte ihm, daß er jeden Winkel wie seine Hosentasche kenne.
    Phil willigte ein und sagte ihm nur, er suche drei Männer mit einem Wagen. Der Cop fragte nicht nach den Gründen, sondern drehte seinen Renner auf. Mit lautem Brummen fegten sie über die Bucht, wobei bei jedem harten Aufsetzen des Bugs Gischt über die beiden Insassen sprühte.
    Keene schlug einen Bogen und näherte sich fast senkrecht dem Ufer an einer Stelle, wo ein Weg bis zum Wasser führte. Er reichte Phil ein starkes Nachtglas, mit dem dieser jede Einzelheit erkennen konnte. Als Phil abwinkte, hielt sich Keene parallel zum Ufer.
    Phil ließ keinen Strauch aus und musterte ein paar verspätete Badegäste. Er fand weder eine Spur von den drei Männern noch von einem Wagen. Ein paar Segelboote kreuzten langsam gegen den Wind, und Keene brüllte Phil ins Ohr, er kenne die Leute persönlich.
    Nach gut einer dreiviertel Stunde hatten sie die Brücke von Ocean City erreicht und umrundeten die Landzunge. Phil rieb sich die Augen und fuhr fort, angestrengt das Ufer zu beobachten. Wegen der stärker werdenden Dunkelheit wurden sie langsamer und mußten dichter ans Ufer.
    Nach einer ganzen Weile tauchte ein Lagerfeuer auf, an dem ein paar Jugendliche saßen. Mein Freund entdeckte davor ein Motorboot und sah Keene fragend an.
    »Bootsverleih Grange, Atlantic City«, sagte dieser, nachdem er durch das Glas die Nummer erkannt hatte. Phil warf einen Blick nach rechts und erkannte jetzt auch den Fischkutter. Er setzte das Glas an und suchte die Bordwand ab. Plötzlich bemerkte er, wie ein

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