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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich die Eingangstür abschließen. Sie ist aus Stahl. Das hält die Cops gut eine halbe Stunde auf.« Er nahm den flachen Schlüssel an sich. Potters blieb ihm dicht auf den Fersen, als er nach unten huschte, sich mit einer Taschenlampe zur Vordertür schlich und den Schlüssel ins Schloß steckte. Dann drehte er sich um und ging zur Kellertür.
    »Von da kommen wir bis zur Garage«, sagte er. »Der Wagen ist gepanzert. Wir brechen einfach 'durch.« Potters zog ungläubig die Augenbrauen hoch, doch der Boß verzog keine Miene. Er ging als erster die Betonstufen hinunter, durchquerte einen Vorratsraum und gelangte in den Heizungskeller.
    Dort hob er einen eisernen Deckel hoch, unter dem der Einfüllstutzen für den Öltank lag. Die Klappe war groß genug, um einen Mann bequem durchzulassen. Eine eiserne Leiter führte neben dem Tank in die Tiefe. Potters erblickte sofort den großen Ring an der Unterseite der Platte und hielt den Boß am Ärmel zurück.
    »Diesmal sind wir die ersten«, sagte er und nickte Sandy aufmunternd zu. »Du wirst schön den Rückzug decken.«
    Achselzuckend trat der Boß zur Seite. Ein böses Aufblitzen in seinen Augen zeigte seinen Triumph an, doch Potters achtete nicht auf ihn. Potters stieg hinter Sandy Hook auf die Leiter und kletterte langsam nach unten.
    Als sein Kopf verschwunden war, wartete der Boß drei Sekunden, dann warf er mit einem Fußtritt den eisernen Deckel zu, stellte sich darauf und zerrte eine große Kiste darüber. Mit einem Satz sprang er zur Tür zurück und huschte hinaus.
    Mit den Fäusten trommelte Potters gegen die Falle und fluchte lästerlich. Endlich gelang es ihm, den Deckel einen Spalt anzuheben. Er klemmte die Schultern darunter und wuchtete die Kiste weg. Mit wildem Gesichtsausdruck kletterte er heraus, die Pistole in der Faust. Er riß ein Streichholz an und sah die offene Tür.
    In diesem Augenblick hörte er ein gewaltiges Poltern und Bersten. Kaum war das Geräusch verklungen, erklang ein schauriges Lachen, das von unten zu kommen schien. Es füllte den Kellerraum aus. Potters standen die Haare zu Berge. Mit einem Schrei stürzte er vorwärts und stürmte nach oben.
    ***
    Ich riß den Blick von dem Zettel los, war mit einem Sprung neben dem Pfeiler und brachte die Waffe in Anschlag. Nichts rührte sich. Ich las aus der Nähe noch einmal die Nachricht.
    »Willkommen in meiner Residenz, G-men« stand da in Blockbuchstaben. Darunter etwas Kleingekritzeltes, das ich nicht entziffern konnte. Ich hob die Hand mit der Lampe und riß den Zettel ab, der mit einem Nagel auf gespießt war. Dabei bog sich der Nagel nach unten, und ich hörte ein feines Klick.
    Den Zettel fallen lassen und einen Hechtsprung nach vorne machen, war das Werk eines Sekundenbruchteiles. Flach auf dem Bauch landend preßte ich mich an die Hauswand, dicht neben der Eingangstür.
    Über mir krachte es. Mit lautem Getöse stürzte der gesamte Vorbau ein. Balken und Bretter wirbelten durch die Luft und bildeten auf der Stelle vor der Eingangstür einen wirren Haufen.
    Ich fühlte einen heftigen Schlag auf der linken Schulter und zuckte zusammen. Ein Balkenende hatte mich getroffen, schnellte jedoch wieder hoch und blieb eine Handbreit neben meinem Gesicht liegen.
    Ich schmeckte Staub und Dreck und erhob mich nach einer Minute. Es war eine mörderische Falle, der ich knapp entgangen war. Wieder einmal hatte sich die Schnelligkeit des Reagierens bewährt, die uns in den Trainingskursen des FBI beigebracht wird.
    Ich kam auf die Knie und hielt inne. Dumpf hörte ich ein Lachen aus dem Hausinneren, das höhnisch und triumphierend klang. Mit zwei Schritten war ich bei dem ersten Fenster neben der Tür, schob es nach oben und schwang mich in das dahinterliegende Zimmer.
    Ich kam weich auf einem Teppich auf, hielt die Lampe mit weitausgestreckter Hand seitlich ab und ließ sie aufblitzen. Das Zimmer war leer. Die Tür stand sperrangelweit offen.
    Ich schlich näher und steckte den Kopf in den Flur, der dahinter lag. Hastig trampelnde Schritte kamen näher. Ich preßte mich neben den Rahmen. Ein Mann raste durch den Flur, prallte gegen die offene Tür und stieß einen Fluch aus. Gleich darauf rannte er ins Zimmer und sah sich um.
    »Hände hoch!« kommandierte ich und leuchtete dem Mann ins Gesicht.
    Ich hatte ihn in natura noch nicht gesehen, doch ich kannte das Fahndungsfoto. Potters L. Mills stand vor mir. Haß in den Augen und eine Pistole in der Faust. Kurzentschlossen zog er ab. Mit lautem Knall

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