0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf
Sandy auch von dem Fluchtweg zur Garage. Phil nahm den Schlüssel und verschwand. Er kam fünf Minuten später wieder und berichtete, in der Garage stehe ein ganz gewöhnlicher Pontiac. Von einer Panzerung habe er keine Spur entdeckt.
Mich ließ trotzdem der Gedanke nicht los, es müsse einen unterirdischen Fluchtweg geben. Das Haus war raffiniert genug eingerichtet. Sandy erbot sich, uns den Schacht zu zeigen, wo der Boß die beiden abgehängt hatte.
Wir betraten zu viert den Heizungskeller. Ich hob den Deckel an und leuchtete die Betonwanne aus, in der der Tank lag. Es war ungestrichener Rauhbeton ohne Fuge oder Schlupfloch.
Trotzdem kletterte ich die paar Eisensprossen hinunter, umrundete den Tank, eng an die Wand gedrückt, und kam unverrichteterdinge wieder hoch. Als ich die Sprossen erkletterte, kam ich mit dem Gesicht an dem Einfüllstutzen vorbei. Ich war dicht daran und hörte ein ganz leises Ticken. Erstarrt hielt ich inne und preßte das Ohr an das kalte Metall. Da war es wieder und diesmal deutlicher. Trotzdem klang es so, als laufe der Wecker irgendwo im Haus und nicht etwa im Tank.
Eine Höllenmaschine, schoß es mir durch den Kopf. Ich warf mich nach oben, rutschte aus dem Loch und muß wohl etwas weiß um die Nase ausgesehen haben. Phil sah mich fragend an.
»Nichts wie ‘raus!« rief ich erregt und packte Sandy am Arm, der mir am nächsten stand. Er sah mich fragend an, doch ich zerrte ihn immer fort zur Tür. Phil trieb Potters zur Eile an.
Doch zu spät.
Es gab eine ohrenbetäubende Explosion. Wir flogen der Länge nach hin. Ich konnte nichts gegen den Luftdruck tun und fühlte mich wie eine Puppe geworfen. Knapp neben dem Heizofen landete ich auf dem Fußboden und schloß die Augen.
Nach der ersten Explosion folgten zwei weitere, die nicht mehr so stark waren. Wir hörten es über uns gewaltig rumoren und prasseln. Wie ein Kartenhaus stürzte das ganze Haus ein. Ich spürte deutlich die Erschütterungen der Betondecke, die die fallenden Balken, Möbel und Bretter aufhielt. Dann roch es nach Rauch, ein Geruch, der mir noch lange Zeit deutlich in der Nase steckte.
Ich blinzelte in den Dreck und langte nach der Lampe. Dicht neben mir lagen Potters und Sandy. Beide waren unverletzt. Sandy schien dem Wahnsinn nahe. Seine Nerven begannen zu versagen.
Phil kroch bereits zur Tür, kam jedoch nach einer Minute wieder zurück. Der Kelleraufgang war völlig unter Trümmern begraben. Der letzte Fluchtweg war abgeschnitten. Oben war Feuer ausgebrochen, das in dem trockenen Holz schnell Nahrung fand.
»Jetzt hat er uns in der Falle«, sagte’ Phil grimmig und ließ die Lampe wandern. Die Explosionen hatten die Grundfesten erschüttert. Überall waren Stücke des Mauerwerks herausgefallen.
Auf einmal sah ich einen Wirbel im Staub, der das Atmen erschwerte. Ich griff zur eigenen Lampe und kroch zur Wand. Hier fehlte ein halber Ziegelstein. Aus dem Loch kam frische Luft, die den Staub durcheinanderwirbelte.
Ich leuchtete dahinter und erblickte in etwa drei Fuß Abstand eine zweite Wand. Mit beiden Händen lockerte ich den nächsten Stein und konnte nach ein paar Minuten den Kopf hindurchstecken.
Wir hatten den Gang entdeckt, durch den der Boß geflohen war. Die Explosion, die ups vernichten sollte, hatte uns den Rettungsweg gezeigt.
Ganz aus der Ferne hörten wir das Heulen einer Feuerwehrsirene. So schnell die Feuerwehr auch da sein mochte, es konnte Stunden dauern, bis sie den Brand gelöscht haben würde. Bis dahin wären wir längst an Sauerstoffmangel zugrunde gegangen.
Phil und ich schufteten wie Galeerensträflinge. Mit den bloßen Händen kratzten wir den Mörtel weg, ab und zu mit dem Kolben der Pistole größere Stücke wegschlagend. Das Zeug saß verdammt fest, aber unser Wille, der Falle zu entrinnen, war größer. Wir schafften es, vier Steine herauszubrechen, als die Wand zu knirschen begann. Sie hatte offenbar durch die Explosionen soviel an Stabilität verloren, daß sie einsturzreif war.
Wir sprangen zurück und brachten uns hinter dem Ölofen in Sicherheit. Potters und Sandy lagen schon dort. Der Schweiß lief uns über Gesicht und Nacken, doch gebannt hingen wir an der Wand. Hoffentlich hält die Decke, war mein letzter Gedanke, bevor die linfce Hälfte eirifiel.
Ich starrte nach oben und sah große Risse im Beton, die breiter wurden. Hinter mir polterte das erste Stück Beton herunter und knallte hart zu Boden. Stolpernd kletterten wir über die Trümmer.
Ich sah das breite
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