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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich.
    Ich atmete erleichtert auf. Vielleicht hatte ich nicht kräftig genug am Auslöser gezogen. Oder es war eine Alarmanlage. Ich riskierte es, die Lampe kurz aufleuchten zu lassen, und sah den Draht in einer Öffnung in der Wand verschwinden.
    Stumm zeigte ich Phil die Falle, und er stieg darüber wie über eine schlafende Klapperschlange.
    Die Bohlen, die quer über dem Gang lagen, sahen so stabil aus, als seien sie für die Ewigkeit gebaut. Zum Glück drückte ich auf die erste kurz mit der Hand, bevor ich den Fuß darauf setzte. Sie gab sofort nach und brach nach unten durch. Dumpf polternd verschwand sie in einem Schacht, der die ganze Breite des Ganges ausfüllte. Aus dieser Tiefe wären wir nie wieder lebend herausgekommen.
    Gemeinsam hoben wir die zweite Bohle heraus und legten sie senkrecht über die anderen, so daß sie an beiden Enden auflag. Dann balancierten wir hinüber und standen aufatmend wieder auf festem Grund.
    Ein kurzes Stück weiter erklommen wir ein paar nach rechts führende Stufen und fanden uns in einem ausgebauten Raum wieder, der für einen längeren Aufenthalt eingerichtet war.
    Auf dem Zugang über die Treppe, gab es noch eine Tür, die allerdings verschlossen war. Sie bestand aus Holzbohlen, die mit Eisenblech beschlagen waren, und besaß ein Sicherheitsschloß.
    Phil machte sich schweigend an die Untersuchung des Raumes, während ich zwei verstellbare Spezialdietriche ausprobierte. Das Schloß schien ziemlich neu und gut zu sein, mehr als zwei Zuhaltungen erwischte ich einfach nicht.
    Phil stieß plötzlich einen leisen Pfiff aus. Er schwenkte eine Perücke in der Hand und hielt sie mir hin.
    »Deine Vermutung scheint zu stimmen«, sagte er, befühlte mit den Fingern die klebrige Unterseite und warf sie mir zu. »Setz sie auf, und auf dreißig Schritt Entfernung siehst du wie der würdige Mr. Smith aus.«
    Ich steckte das Ding ein und arbeitete am Schloß weiter. Phil fand plötzlich einen Aktenordner. Er schlug ihn auf. Hier hatte der Boß alle wichtigen Unterlagen gesammelt.
    Ich hob plötzlich den Kopf und lauschte. Phil war mit zwei Sätzen an der Treppe und streckte den Kopf in den Gang. Das Rauschen war jetzt deutlich zu hören, ging in ein Tosen über und näherte sich schnell. Zehn Sekunden später gluckerte Wasser über die unterste Stufe und stieg und stieg.
    »Verdammt, er läßt das Bergwerk absaufen«, rief Phil erregt. »Irgendwo muß eine Öffnung unterhalb des Wasserspiegels sein. Ich hoffe es jedenfalls, sonst sind wir übel dran.«
    Ich raste zur Treppe und sah auf den ersten Blick, daß wir denselben Weg nicht zurück konnten. In heftigen Wirbeln ergoß sich der Wasserfall in den Gang und zischte an uns vorbei. Gegen die Fluten konnten wir nicht an.
    »Die Tür dort ist die einzige Möglichkeit«, sagte Phil, als uns das Wasser um die Schuhe spülte. Ich saß schon wieder am Schloß, konzentrierte meine Finger auf millimeterweises Verstellen der sechs Randeischrauben und versuchte verbissen, die Zuhaltungen zugleich anzuheben.
    Phil hatte die Lampe an einen Deckenhaken gehängt und den Strahl auf mich gerichtet. Im übrigen gab er mir alle zwei Minuten die Höhe des Wasserstandes durch.
    »An ein paar Schwimmflossen habe ich leider nicht gedacht«, sagte Phil trocken.
    »Macht nichts, das Schlüsselloch ist sowieso zu eng«, brummte ich und legte ein Ohr an die Türfüllung. Ich probierte es wieder und hörte ein fünfmaliges Schnappen. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als ich den Dietrich umdrehte, ohne ihn nach vorn oder hinten zu verschieben.
    Ich spürte den Widerstand und hörte kein Geräusch. Jetzt mußten alle Zuhaltungen gefaßt haben. Ich drehte weiter. Endlich schnappte es, und ich konnte den Schlüssel leer herumdrehen.
    »Fertig?« fragte Phil besorgt. Ich zuckte die Schultern und drückte die Klinke. Die Tür saß noch genauso fest wie vorher.
    »Vielleicht hat er zweimal umgedreht«, sagte Phil und stellte sich neben mich. Ich sah jetzt erst, daß das Wasser nur noch eine Handbreit unterhalb des Schlosses stand.
    Mit einem Ruck riß ich mich zusammen und führte den Dietrich ein zweites Mal ein. Beim dritten Anlauf faßte er wieder, und das gleiche Spiel wiederholte sich. Millimeterweise drehte ich um, die Hand schon halb im Wasser. Gebannt sahen Phil und ich, wie es klappte. Phil drückte sofort auf die Klinke. Mit sattem Seufzen öffnete sich die schwere Tür.
    Wir mußten kräftig gegen den Wasserdruck arbeiten, bis wir sie so weit

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