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0496 - Die Stadt der Toten

0496 - Die Stadt der Toten

Titel: 0496 - Die Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Saurier gefressen wurde?« brummte Calhoun. »Das glaubt uns doch kein Mensch. Und wie wir der Bootsverleihfirma den Verlust des Bootes begreiflich machen sollen…«
    »Sie sind doch so unglaublich redegewandt«, sagte Nicole. »In Verbindung mit Geld läßt sich auch die fantastischste Geschichte glaubhaft untermauern.«
    Vom Hotel aus telefonierte Nicole auf Dany Cordas Rechnung kurz mit Ted Ewigk und erfuhr dabei, daß Carlotta bereits heil eingetroffen und ihn entsprechend instruiert habe. »Theoretisch mag das ja alles funktionieren«, kommentierte der Reporter, »aber was die praktische Durchführung angeht, hege ich doch meine Gedanken. So stellt sich eher der kleine Fritz die Angelegenheit vor, nicht aber ein ernsthaft planender Verstandsmensch. Viel Glück bei der Suche nach Julian.«
    Erst jetzt begann Niocle zu ahnen, worauf sie sich eingelassen hatte. Sie sah aus dem Hotelfenster über die Stadt mit mehr als einer halben Million Einwohnern. Zumindestens hielt sich die Zahl ausländischer Touristen in Grenzen; für die waren flußabwärts Benares oder flußaufwärts Delhi interessanter. Ein blonder Jüngling mochte durchaus auffallen. Nicole beschaffte sich Papier und Bleistift und fertigte eine Porträtzeichnung an, wie sie Julian von ihrer letzten Begegnung her in Erinnerung hatte. Dany half mit Anmerkungen nach.
    »Was ist, wenn er längst wieder in seinen Unterschlupf im tibetischen Hochland zurückgekehrt ist?« gab Dany zu bedenken.
    »Dann finden wir ihn nicht wieder. Ich weiß zwar, daß sich in der Nähe seiner Hütte ein Kloster befindet, aber Klöster gibt’s in Tibet eine ganze Menge, und das Land ist unwirtlich und groß. Bis wir da alles durchgeforscht haben, gibt es die Echsenwelt längst nicht mehr.«
    Dany zeigte bereits Ungeduld. Nicole versuchte sie zu beruhigen. »Wir sollten zwar keine Zeit unnütz vertrödeln, aber wir brauchen auch nicht in Torschlußpanik zu verfallen. Wir müssen Ruhe bewahren, sonst verzetteln wir uns nur.«
    Sie brachte den Abend damit zu, Nachforschungen in der näheren Umgebung des Cafés, in dem die drei Abenteurer auf Julian getroffen waren, anzustellen und Menschen nach ihm zu befragen, aber niemand konnte oder wollte sich an den jungen Mann erinnern. Selbst der Kellner, der den Tisch an jenem Tag bedient hatte, konnte sich zwar sehr genau an die beiden Männer und die Frau erinnern, nicht aber, daß sich ihnen vorübergehend ein weiterer Mann zugesellt hatte.
    »All right, morgen erweitern wir den Radius«, schlug Calhoun vor, der den männlichen Begleitschutz bei ihrer Suchaktion spielte. Das war durchaus erforderlich; zwei Frauen alleine, die Fragen stellten, wären günstigenfalls einfach nicht ernst genommen worden.
    Nicole versuchte ihre telepathischen Fähigkeiten einzusetzen, während sie ihre Fragen formulierte, um unterbewußte Erinnerungsfetzen auszugraben, aber auch damit kam sie nicht weiter und fühlte sich am Ende todmüde und erschöpft, als sie zum Hotel zurückkehrten. Sie schloß sich in Mark Philemons Zimmer ein, das sie stillschweigend übernommen hatte, warf sich angekleidet aufs Bett und schlief sofort ein.
    In ihren uruhigen Träumen sah sie den Tod über der Echsenwelt und sie sah eine Organstadt auf dem Silbermond, in der sich Sauroide bewegten, die aber vom Chaos der Auflösung eingeholt wurden und nacheinander im Nichts verschwanden. Sie sah einen Mann, der wie eine Mischung aus Zamorra und Julian Peters wirkte und der ihr den Weg zur sterbenden Organstadt verwehrte, und sie hörte ihn mit Zamorras Stimme sagen: »Es war alles umsonst, sie sterben, und ich mit ihnen. Bleibe wenigstens du fern.« Schweißgebadet schreckte sie hoch, fand sich im Hotelzimmer wieder und versuchte erneut einzuschlafen. Aber der Alptraum wiederholte sich.
    Als der Morgen graute, hatte Nicole nur noch Angst um Zamorra…
    ***
    Zamorras Hand berührte eine Geräteverkleidung. Der Parapsychologe schüttelte den Kopf. »Wir können es vergessen«, sagte er düster. »Es funktioniert nicht. Ich hatte mir mehr davon versprochen.«
    »Das heißt, wieder eine Hoffnung zerschlagen wie eine Eierschale?« Reek Norrs Krallen zogen Furchen in die Metall-Kunststoff-Legierung.
    Sie befanden sich in der Steuerzentrale des abgestürzten Raumschiffs. Hier waren die Zerstörungen am größten. Es gab fast nichts, das beim Aufprall heil geblieben war. Im Antriebssektor war der Schwarzkristall zerbröckelt. Etwas mußte den Spider trotz seiner Abschirmung durchschlagen

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