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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
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mir zu lange. Er konnte sich ja nicht entschließen, und im Büro war auch 'ne Menge zu tun.«
    Mein Freund sah mich an, ich sah ihn an. Die ganze Sache gefiel uns immer weniger.
    »Beschreiben können Sie den Mann wohl nicht genauer?«
    Der Bestattungsunternehmer machte einen weiteren Versuch. »Es war ein großer Mann, nicht blond und nicht braun, keine Glatze, Augen blau oder vielleicht auch braun.« Nur an die Hände konnte er sich erinnern. »Hände wie Kohlenschaufeln«, sagte er. »Und Muskeln!« '
    Mit dem, was er da gesagt hatte, konnte man wirklich nicht viel anfangen. Ich gab es auf, ließ mir die Adresse des Bestattungsunternehmens geben und entließ die würdigen Herren. Mein Freund Phil begann vorsichtig den Sarg zu untersuchen.
    »Der Schuß sollte dich erledigen«, brummte er. »Aber wieso schicken die Gangster auch gleich noch den Sarg und stürzen sich in Unkosten für ein Begräbnis zweiter Klasse?«
    Cindy Billson regte sich. »Und wenn - wenn nun der arme Ben darin liegt?« Ich schüttelte den Kopf. »Das hätten die Sargträger am Gewicht merken müssen. Ich fürchte vielmehr, daß dieses Stück Möbel andere Überraschungen verbirgt. Was meinst du, Phil?« Mein Freund nickte bedächtig. »Sie sollten den Sarg pünktlich abliefern, hat der große Bursche gesagt. Pünktlich um 16 Uhr. Jetzt ist es genau…«, er schaute zur Uhr, »… genau 16 Uhr 21. Du solltest jetzt bald eine halbe Stunde tot sein.«
    »Gut. Angenommen, ich wäre von der Kugel erwischt worden. Angenommen, ich läge tot dort im Sessel. Was wäre die Folge?«
    »Der halbe FBI wäre hier versammelt…«
    »Richtig. Und der Sarg stände auch hier.«
    Phil war schon neben Cindy und zerrte sie von der Couch hoch. »Schnell raus! Wenn im Sarg eine Bombe versteckt ist, werden wir gratis und franko in die Wolken geschickt. Kommt, Jerry!«
    Ich stand schon neben dem Sarg.
    »Verschwindet, Phil! Rufe von der Wohnung nebenan unsere Sprengstoffspezialisten. Ich werfe mal einen Blick in die Wunderkiste.«
    ***
    Serge Calamow, der Killer, wälzte sich auf dem Feldbett hin und her. Manchmal stöhnte er. Pietro Genova gönnte ihm keinen Blick. Sein Interesse galt der Uhr.
    »16 Uhr 22«, murmelte er. »Wenn du den Zünder richtig eingestellt hast, Harry, geht das Ding in genau drei Minuten hoch.«
    Schläger-Harry grunzte. Von Minen und Bomben verstand er etwas. Er war bei der Army Feuerwerker gewesen.
    »In drei Minuten geht er hoch«, kicherte Genova. »Er und alle anderen, die jetzt garantiert bei der schönen Cindy versammelt sind. Harry, erinnerst du dich noch an Cindy?«
    Der Schläger zuckte die Achseln. »Meinst du etwas Charlies Girl?«
    »Genau. Hübsch war sie ja. Charlie hatte immer schon Geschmack. Wundert mich, daß er sie hat sausen lassen, ohne sie zu rupfen. Charlie scheint ziemlich seriös geworden zu sein.«
    Genova kicherte und starrte auf die Uhr. Der Sekundenzeiger drehte die Runde. Noch zwei Minuten hatte Jerry Cotton zu leben.
    »Kriege ich auch ganz bestimmt meine Kohlen? Zehntausend Bucks?«
    »Genau zehntausend, bar in die Hand, Harry. Heute abend ist die Anzahlung fällig. Ich mache einen Besuch bei meinem Geldgeber.«
    »Soll ein Wort sein, Boß. Wann steigt das Ding?«
    »Übermorgen - wenn alles klappt.« Pietro Genova verschwieg, daß es bei dem Coup um eine runde Million ging. Für beschränkte Figuren wie diesen Harry Sefton waren zehntausend Bucks schon mehr als reichlich.
    »Noch eine Minute«, sagte er, »dann platzt das Ei.«
    ***
    Behutsam hob ich den Deckel vom Sarg. Keine Bombe platzte. Kein Uhrwerk tickte. Vielleicht war alles doch nur blinder Alarm.
    Deckel und Sarg waren mit schwarzem Samt und weißer Seide ausgeschlagen. Sehr hübsch. Schnell tastete ich Samt und Seide des Deckels ab. Nirgends bauschte sich der Stoff. Dort war also nichts.
    »Nur sachte«, sagte ich mir. »Bis jetzt lebst du ja noch. Das mit der Kugel vorhin war mehr als Glück. Das war schon beinahe ein Hauptgewinn.«
    Ein schönes besticktes Kissen lag am Kopfende des Sarges. Ich beäugte es mißtrauisch, ehe ich es vorsichtig hochhob. Schien mit Daunen gefüllt zu sein. Bestimmt nicht mit Dynamitstangen.
    Plötzlich sah ich den Schlitz im schwarzen Samt. Unten am Fußende. Mein Herzschlag setzte einen Takt aus. Also doch!
    Ich kniete nieder - und bemerkte die Ausbauschung hinter dem Samt. Vorsichtig erweiterte ich den Schlitz und griff hinein. Was ich hervorzog, war ein flacher Blechkasten, etwa zwanzig Zoll lang, zehn Zoll breit

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