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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
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Finger suchte den Abzug - und das Auge durch das Zielfernrohr den Hinterkopf des todgeweihten Mannes.
    Jetzt hatte er ihn genau im Fadenkreuz…
    ***
    Phil sprang auf, als Cindy Billson das schreckliche Wort »ermordet« herausgebracht hatte.
    »Von wem?« stieß er hervor. »Doch nicht von Charlie Gregg?«
    Mein Freund zündete sich eine Zigarette an und ging hinter meinem Sessel vorbei zur Couch.
    »Ja«, hauchte Cindy. »Charlie Gregg haßte mich wie die Pest, seit ich ihn verlassen habe. Dieser erbärmliche, niederträchtige Gauner.« Ihre Stimme klirrte vor Haß. Vor ein paar Jahren hatte sie noch ganz anders über Charlie gesprochen. So ändern sich die Zeiten.
    Die Sonne meinte es gut. Sie brannte durch die Scheibe des Fensters, als wäre sie ein Brennglas. Ich stand auf, um den Sessel ein Stück herumzurücken.
    Plötzlich barst die Scheibe und zerklirrte in einige hundert Scherben. Vom Mosaiktisch splitterten Fetzen ab, als eine Kugel schräg auf die harten Sternchen aufschlug und als Querschläger abprallte. Sie fetzte ungefähr eine Handbreit über Cindys chinesischen Hausanzug hinweg und in die Wand.
    »Deckung!« schrie ich und sprang an die Seite des Fensters. Phil kippte den Mosaiktisch um und verschwand mit Cindy dahinter.
    Dann hatte ich den 38er Smith and Wesson in der Hand und schielte hinter dem Vorhang des Fensters hervor zum Haus gegenüber.
    Die Sonne blendete ein wenig, hinderte mich aber nicht daran, für einen winzigen Augenblick den Mann auf dem Dach zu sehen. Vielleicht waren es die aufgeregt flatternden Tauben, die meinen Blick zuerst anzogen.
    Ich sah noch mehr. Ein zweiter Mann tauchte neben den nervösen Tauben auf. Ein Mann, der wütend die Faust hob.
    Der Mörder legte sein Gewehr auf ihn an…
    ***
    Der Schuß war verpatzt. Zu spät hatte der Killer den Finger krumm gemacht. Genau in dem Augenblick nämlich, als sein Ziel ruckartig aus dem Fadenkreuz wanderte.
    Blitzschnell lud der Mann durch, doch als er die Winchester wieder hob, gab es im Zimmer dort unten kein Ziel mehr. Durch die zersplitterte Scheibe sah er gerade noch einen Mann hinter dem umgekippten Tisch verschwinden. Den falschen Mann. Wo steckte der andere, sein Opfer?
    Die Tauben flatterten närrisch. Der Killer hörte es nicht. Er war ein Besessener, er wollte sein Opfer haben, und zwar sofort!
    Das Klappern der Tür schräg hinter ihm schreckte ihn auf. Er wirbelte herum, sah einen glatzköpfigen Mann im Overall, der wütend mit der Faust drohte.
    Ein Zeuge, den er, verdammt noch mal, nicht brauchen konnte. Ein Zeuge, der schwatzen würde wie ein Papagei.
    Ein giftiges Lächeln kerbte die Mundwinkel des Killers. Er zog das Gewehr leicht an, hatte den Finger schon am Abzug. Er las das Entsetzen in den Augen des glatzköpfigen Mannes. Dessen Faust öffnete sich. Auch die andere Hand schoß nach oben… beide Hände streckten sich Über den Glatzkopf hinaus.
    »Nicht - nicht schießen!« rief der Mann entsetzt. »Bitte, nicht…«
    Der Killer weidete sich an der Angst des Opfers. Seine Eisaugen hypnotisierten den Mann förmlich und lähmten ihn. Damit vertat der Killer seine entscheidende Sekunde.
    Als die Kugel ihn traf, konnte er es nicht begreifen. Schmerz zerriß seine Schulter. Der Anprall des Geschosses schleuderte ihn bis fast zum Vogelhaus hinüber. Sein Zeigefinger krümmte sich noch und fegte den Schuß aus dem Lauf.
    Dann ließ er das Gewehr fallen.
    ***
    Es war anders als im Schießkeller, wenn wir unsere Übungen auf die Pappkameraden schossen. Ganz anders.
    Menschen sind keine Pappkameraden. Auch nicht, wenn ihr Gewerbe Mord ist.
    Mir blieb wenig Zeit zum Schuß. Genaugenommen überhaupt keine. Ich sah die beiden Männer dort oben schräg gegen die flirrende Sonne. Sah das Gewehr und die in lähmendem Entsetzen gehobenen Hände des glatzköpfigen Mannes im grünen Overall.
    Mit dem Kolben meiner Waffe zertrümmerte ich die Fensterscheibe, zielte sorgfältig und drückte durch. Ich mußte es einfach riskieren, sonst war der zweite Mann auf dem Dach verloren.
    Sie stürzten beide, die Männer dort oben. Der mit der Glatze taumelte zwei Schritte rückwärts, ehe er fiel. Der andere kippte zur Seite.
    Phil war schon neben mir. »Wo?« stieß er hervor.
    »Genau gegenüber«, sagte ich. »Oben auf dem Dach. Ich warte hier und beobachte weiter. Miß Billson, rufen Sie bitte das FBI-Büro an. Geben Sie mir den Hörer, sobald Sie die Verbindung haben.«
    Phil war schon draußen. Cindy schluchzte leise, während sie

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