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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
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und drei bis vier Zoll tief.
    Kalter Schweiß rann mir über den Rücken. Sollte ich den Deckel öffnen? Löste ich dadurch vielleicht den Kontakt der Bombe aus? Oder war es ein Säurezünder, der jeden Augenblick die Ladung hochgehen lassen konnte?
    Ich mußte mich entscheiden. Wenn dies die letzten Sekunden meines Lebens waren, hatte ich jedenfalls alles getan, um andere Menschen vor Gefahr zu bewahren.
    Der Deckel klemmte. Ich mußte Gewalt anwenden, bis ich die Blechschachtel offen hatte. Darin lagen Dynamitstangen, hübsch säuberlich nebeneinander, beinahe wie Zigarren anzusghen. Sie hingen an der Zündspule, von der ich nicht wußte, wann sie die Explosion auslösen würde. In Sekunden? In Minuten?
    Auf alle Fälle blieb mir nicht viel Zeit. Ich erfaßte mit einem Blick die Drähte der Zündspule. Es war eine einfache Konstruktion. Wer auch immer dieses Ding konstruiert hatte, genial war er nicht.
    Ich brauchte höchstens eine Minute, um den Zünder zu lösen und auf den Teppich zu legen. Zweifellos war es ein Säurezünder. Sobald er in Betrieb gesetzt wurde, begann sich die genau auf die Zeit dosierte Säure zum Sprengstoff des Zünders durchzufressen. Ein ganz einfaches Prinzip.
    Ich nahm den Zünder, eilte ins Bad, ließ das Becken voll Wasser laufen und legte den Zünder hinein. Ich rief meinen Freund.
    Im Nu war Phil bei mir und haute mir auf die Schulter, daß es krachte. Und Cindy Billson kam und drückte mir die Hand.
    Den Rest konnten unsere Experten erledigen. Sie kamen eine halbe Stunde später und stellten im Labor fest, daß die Säure noch höchstens dreißig Sekunden gebraucht hätte, um die Bombe hochzujagen. Glück muß der Mensch haben.
    Eigentlich hätte ich jetzt liebend gern Feierabend gemacht, aber meine Hauptarbeit an diesem Tag fing erst an.
    ***
    »Jetzt ist sie geplatzt«, sagte Pietro Genova. Haß verzerrte sein Gesicht. Haß auf Jerry Cotton, dem er im Zuchthaus die fünf häßlichsten Jahre seines Lebens zu verdanken glaubte. »Er ist hin, Harry! Er muß hin sein, oder ich verstehe die Welt nicht mehr.«
    Der Schläger gähnte. Er hielt nichts von Gefühlen, weder von Liebe noch von Haß. Gefühle waren Luxus für ihn.
    »Ich fahre weg, Harry«, sagte er. »Kann sein, daß es spät wird. Es gibt viel vorzubereiten.«
    Genova fuhr auf der Bowery ein Stück nach Süden und fädelte sich in den brausenden Verkehrsstrom Über die Manhattan Bridge ein. Vor einer billigen Absteige im finsteren Brooklyn stellt er den Wagen ab.
    Der Neger an der Rezeption musterte ihn nicht eben freundlich. Auf Genovas Frage nach Clem Cardin deutete er auf die Treppe. »Dritter Stock, Zimmer 311.«
    Genova watschelte die ausgetretenen Stufen hinauf. Es kam ihm schlimmer vor als die Besteigung des Mount Everest. Er schnaubte wie ein Walroß, als er an der Tür mit der 311 anklopfte.
    Clem Cardin lag auf dem ramponierten Bett, neben sich eine fast leere Flasche. Er schnarchte vor sich hin. Das Zimmer schien seit Jahren nicht gelüftet worden zu sein.
    Genova bezwang seinen Widerwillen. Er setzte sich auf einen wackligen Stuhl und betrachtete den Schläfer eine Weile. War das wirklich der Mann, den man ihm als besten Schränker aller Zeiten empfohlen hatte? Der Mann, der mühelos den dicksten Panzerschrank aufknacken konnte? Nicht zu fassen!
    Genova rüttelte Cardin an der Schulter. Das Schnarchen erstarb in einem Blubbern. Mühsam stemmte Clem Cardin die Augen auf, schloß sie gleich wieder und tastete nach der Flasche auf dem Nachtschrank. Genova beförderte die Flasche aus der Reichweite des Säufers.
    »Ich habe geklopft, Clem«, sagte Genova. »Aber du lagst in tiefer Narkose. Ich muß mit dir reden. Vertraulich. Sofort. Oder bist du zu besoffen?«
    »Besoffen? Ich? Das hat noch kein Mensch erlebt, daß ich mal besoffen bin. Haben Sie meine Pulle weggenommen? Ich brauche einen Schluck, meine Kehle ist so trocken wie das Tal des Todes.«
    Genova blieb hart. »Erst die Sache. Wenn wir uns einig werden, kannst du eine ganze Wagenladung Whisky saufen. Ist das okay?«
    Mißtrauen flackerte in Cardins Augen. Er schlupfte aus dem Bett, streifte die Hosenträger über das zerknitterte Hemd und hängte sich die Jacke um die Schultern.
    »Ich kenne Sie nicht«, brummte er ablehnend. »Und überhaupt ist mir der Spatz in der Hand lieber als jedes Turteltäubchen auf dem Dach. Ich will jetzt trinken und nicht erst, wenn ich schon verdurstet bin.«
    Genova seufzte. Offenbar hatte er es nur mit hirnverbrannten Leuten

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