Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
aus. Was halten Sie von einem Geständnis?«
    Er schwieg. Phil baute sich neben ihm auf und knurrte: »Bei aller Raffinesse sind Sie doch ein Dilettant, Kerber. Zumindest hätten Sie doch das Flugzeug nach Florida benutzen müssen. Aber Sie haben das Ticket verfallen lassen. Denn Sie wollten Ihre Frau tot sehen - und Sie wollten Genova beerben. Genova, der gleichzeitig den Sündenbock für die Anschläge abgeben sollte, die Ihr Butler Bing inszeniert hat. Der Schuß auf Sie war natürlich bewußt daneben gezielt worden. Die zweite Kugel, die das Nitro zur Explosion gebracht hat, war ein wenig zu spät abgefeuert worden. Sonst lebte mein Freund Jerry jetzt nicht mehr. Na, und schließlich haben Sie sich einen falschen Bart umgehängt, eine Sonnenbrille aufgesetzt und Blumen und ein Päckchen für Ihre Frau losgeschickt. Ihr Pech, daß Sie auf der Begleitkarte Charlie Greggs Namen gewählt haben. Sonst ständen Jerry Cot-, ton und ich jetzt nicht hier. Haben Sie immer noch nicht den Mut, sich zu Ihren Untaten zu bekennen?«
    Kerber hob den Kopf. Ein seltsames Feuer glomm in seinen Augen auf.
    »Was wissen Sie schon von mir! Ich bin von ganz unten gekommen, aus der Gosse. In den Slums bin ich aufgewachsen und habe mich emporgearbeitet, bis ich ein angesehener Anwalt war.«
    »Mit dem schlechten Beigeschmack, daß Sie ein Anwalt der Unterwelt geworden sind«, warf ich ein.
    »Na und? Dort kriegte ich das meiste Geld. Ich wollte nämlich unabhängig sein, wollte das Hundeleben meiner Jugend vergessen. Das schien ich erreicht zu haben, als ich Violet heiratete. Aber sie hat vom ersten Tage an den Daumen auf ihr Geld gehalten. Ich war ein Narr, auf ihre Schönheit reinzufallen. Dann verspottete sie mich. Es war unerträglich. Sie flirtete mit anderen Männern. Ich wollte sie töten, jawohl! Und als sich Genova an mich wandte und seine Pläne entwickelte, habe ich sofort zugefaßt.«
    »Sie haben Genova das Geld gegeben, ihm die Sachen für den Raub und sogar die Pläne für den Tresorraum beschafft. Denn Ihre Firma hat den Panzerschrank geliefert, wie wir inzwischen festgestellt haben.«
    Kerber nickte. »Ja. Zunächst wollte ich gar nicht Genovas Diamanten. Aber je länger ich darüber nachdachte, um so klarer wurde mir, daß er nicht überleben durfte. Früher oder später hätte man ihn doch erwischt. Darum habe ich es so eingerichtet, daß Samuel Merritt verdächtigt werden mußte. Ich habe Genova nach dem gelungenen Einbruch in Merritts Landhaus bestellt. Bing hat Nachschlüssel dafür angefertigt und auch Merritts Pistole besorgt. Er hat auch die Schüsse auf Genova abgegeben, nicht ich!«
    Ich lachte böse auf. »Glauben Sie, daß das bei der Jury einen Unterschied macht? Dafür haben Sie das Sprengstoffpaket an Ihre Frau geschickt.« Ich wandte mich an Bing Croner, der inzwischen wieder zu sich gekommen war. »Geben Sie zu, die Schüsse abgegeben zu haben?«
    Er spie aus. »Gar nichts gebe ich zu, Schnüffler.«
    Phil beugte sich über ihn. »Vergreif dich nicht in der Ausdrucksweise! Gestern abend hast du gewartet, bis Mrs. Kerber dieses Haus verließ und zu Merritts Villa hinübergegangen ist. Und heute morgen, als Merritt sein Haus verlassen hatte, bist du eingestiegen und hast Mrs. Kerber niedergeschlagen und mit Morphium behandelt. Weißt du, was das bedeutet, Croner? Lebenslänglich!« Der riesige Mann richtete sich auf. »Nein! Nein! Ich habe doch nur getan, was er wollte. Er hat mir das Leben gerettet, ich mußte doch tun, was…«
    »Danke, das genügt«, sagte ich und schaute zur Uhr. »Ich denke, nach diesen harten Tagen haben sogar wir G-men ein paar Stunden Schlaf verdient.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr!« rief Phil und gähnte laut.
    Kerber und Croner ließen sich widerstandslos abführen.
    Violet Kerber konnte schon nach wenigen Tagen das Hospital verlassen. Ich weiß nicht, ob Sie Samuel Merritt geheiratet hat.
    Kerber, Croner und Gregg landeten für den Rest ihres Lebens hinter Gittern in Sing-Sing. Nur der Killer Calamow brauchte sich keiner irdischen Jury mehr zu stellen; er starb wenige Stunden nach der Einlieferung ins Hospital.
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher