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0498 - Die Rückkehr des Takerers

Titel: 0498 - Die Rückkehr des Takerers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rücktransferierung vornahm, erhielt er neue Nachrichten aus der Funkzentrale. Das Solare Imperium, so besagten die Meldungen, erhielt laufend Verstärkung von den anderen Völkern dieser Galaxis. Aus allen Richtungen trafen Flottenverbände ein, die sich dem Kommando des Terraners Reginald Bull unterstellten, der zusammen mit Julian Tifflor und einem gewissen Galbraith Deighton die Abwehrschlacht gegen die Invasoren leitete.
    Sie hielten also zusammen, diese Terraner und ihre Verbündeten! Das war eine Tatsache, die Vascalo bisher bezweifelt hatte. Die Meldungen schienen es jedoch zu bestätigen.
    Na, wenn schon! Damit wurde er auch noch fertig!
    Zuerst wollte er seine Botschaft an Pultor akustisch aufzeichnen, aber dann entschloß er sich zu einem persönlichen Brief, den er natürlich mit Pultors eigener Handschrift schrieb. Er versiegelte ihn und legte ihn auf den Kontrolltisch. Wenn Pultor zu sich kam, mußte er ihn sofort entdecken, noch ehe jemand die Kommandozentrale betreten konnte.
    Nachdem das geschehen war, konzentrierte sich Vascalo auf seinen Gallertkörper - und transferierte seinen Geist über die sechzehn Lichtjahre hinweg.
     
    *
     
    Pultor saß in seinem Sessel und öffnete langsam die Augen.
    Ihm war, als sei er eingeschlafen und erwache nun nach einem furchtbaren Traum, von dem er nichts mehr wußte. Ganz allmählich nur kam ihm zu Bewußtsein, daß es etwas anderes gewesen sein mußte, das ihn so schläfrig gemacht hatte. Ein starker Pedotransferer hatte ihn vor unbestimmbarer Zeit übernommen und jetzt gerade wieder verlassen. Das war die einzige Erklärung für seinen Zustand.
    Ganz ruhig blieb er sitzen und überlegte.
    Warum hatte ihn jemand übernommen? Ein Blick auf den Bildschirm überzeugte ihn davon, daß die Lage unverändert war. Die Verbände der Sammler standen unbehelligt im Raum und warteten auf seinen Einsatzbefehl. Die ersten Pulks der vorher fehlgeleiteten Sammler tauchten aus dem Linearraum kommend in das Normaluniversum ein und meldeten ihre Einsatzbereitschaft. Alles Dinge, um die sich Pultor nicht zu kümmern brauchte. Das war Routine, die von seinen Untergebenen allein bewältigt wurde.
    Warum also .
    Da entdeckte er den verschlossenen Umschlag, mit seiner eigenen Handschrift geschrieben und an ihn adressiert.
    Kein Zweifel: jener,, der ihn zeitweise übernommen hatte, hatte ihm eine Botschaft hinterlassen. Eine andere Erklärung gab es nicht, denn Pultor konnte sich nicht entsinnen, jemals einen Brief an sich selbst geschrieben zu haben.
    Er öffnete den Umschlag und zog das Schreiben hervor.
    Erlas: „Lieber Freund Pultor!
    Ich hatte keine andere Wahl, wenn ich nicht wollte, daß ich auf dem solaren Mond Titan getötet wurde. Unsere Leute dort erlitten eine Niederlage, die wir zu rächen haben. Ich mußte fliehen, und zum Glück warst du in der Nähe.
    Glaube mir, ich handelte nur in äußerster Todesnot, und es war meine Absicht, dich so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Ich tue es auch gleich, obwohl ich mich in größte Gefahr begebe, wenn ich zu meinem Körper auf Titan zurückkehre. Ich tue es, um dir meine Freundschaft zu beweisen. Und noch mehr tue ich, Pultor: Hiermit übertrage ich dir die Befehlsgewalt über sämtliche Sammler und ernenne dich zum Oberkommandierenden der Invasionsstreitkräfte, solange ich abwesend sein werde. Ich bitte dich jedoch nicht unüberlegt zu handeln, sondern taktisch vorsichtig und klug zu sein. Wir haben schon genug Verluste erlitten. Wenn echte Gefahr droht, dann zögere nicht, die Sammler in den Linearraum zurückzuziehen. Ich selbst werde bald wieder in Erscheinung treten, sobald es mir gelungen ist, meinen Körper und mich in Sicherheit zu bringen.
    Noch etwas: Der Taschkar ist tot, ich erhielt soeben erst die Meldung. Rechtlich gesehen bin ich sein Nachfolger. Ich bin sicher, du wirst mir dabei helfen, die Mörder zu bestrafen und Ginkoraschs Erbe anzutreten. Du weißt, daß ich dir dafür dankbar sein werde.
    Und nun lebe wohl, mein Freund. Handele so, wie ich es dir geraten habe und wie ich es von dir erhoffe.
    Vascalo."
    Ein Nachsatz riet Pultor noch, eine Aufzeichnung der letzten Meldungen abzuhören, damit er darüber unterrichtet wurde, was inzwischen in Gruelfin geschehen war.
    Später saß Pultor lange unbeweglich in seinem Polstersessel und sah geistesabwesend zu, wie die Sammler sich zum Weiterflug in Richtung Sonnensystem ordneten. Er hatte die Meldungen abgehört. Die Ereignisse in Gruelfin hatten ihn

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