Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
war etwas anderes, das sich zwischen diese Bilder schob. Von einem Moment zum anderen sah er sich an der Quelle des Lebens, und er glaubte die Stimmen wieder zu hören, die ihm im Tausch für ein sehr langes Leben einen entsetzlich hohen Preis abverlangte…
    »Nein« stieß er hervor und schloß die Augen. Im gleichen Moment war der Erinnerungsfetzen wieder fort. Und warum er ausgerechnet jetzt an Balder Odinsson denken mußte, begriff er selbst nicht.
    »Was ist los?« Amos stieß ihn an. »Du warst gerade für ein paar Sekunden ganz schön weit weg, Prof!«
    Zamorra nickte. »Vielleicht zu weit«, sagte er. »Kommen wir zur Sache, Sid. Du möchtest, daß ich mit dem Amulett einen Blick in die Vergangenheit werfe.«
    Amos nickte. »Ich weiß nicht, ob es wichtig ist, aber da du nun gerade mal hier bist…«
    »Wir wollten ohnehin nach Stonehenge«, sagte Nicole. »Ich möchte die Sommersonnenwende erleben und habe es geschafft, Zamorra zum Mitkommen zu überreden.«
    »Soweit ist es aber noch nicht«, erwiderte Amos, füllte sein Wasserglas abermals mit Schnaps aus der Flasche und trank wie ein Verdurstender. »Wie wäre es, wenn wir uns sofort um diese Sache kümmern würden?«
    »Du bist verrückt!« entfuhr es Zamorra.
    »Nein, aber in Eile«, erwiderte der Ex-Teufel. »Zamorra, die Stonehenge-Basis ist abgeschirmt wie kaum ein anderes Objekt im Universum. Trotzdem ist jemand unbefugt eingedrungen. Den Fußspuren nach eine Frau. Ich könnte selbst nachforschen, aber das erfordert mehr Zeit und Energie, als du mit deinem Amulett aufwenden müßtest. Die Goldene Burg ist wichtig. Ein Fremdling könnte zu einer unabsehbaren Gefahr werden.«
    »Für wen? Für Gut oder Böse?« fragte Nicole.
    Amos ignorierte die Frage. Bei der nächsten konnte er es nicht: »Warum spannst du nicht Merlin selbst oder Sara Moon ein?«
    »Merlin ist immer noch kraftlos und zweifelt seit dem Silbermond-Fiasko an sich selbst. Vermutlich braucht er eine psychiatrische Behandlung, um sein Selbstwertgefühl wieder aufzubauen, aber alle Psychiater, die ich kenne, arbeiten in entgegengesetzter Richtung und für die Ziele der Hölle. Deshalb kann ich keine Empfehlungen geben. Und Sara Moon… ihr traue ich nicht!«
    »Wieso?« wollte Nicole wissen.
    »Können wir sicher sein, daß sie tatsächlich auf die lichte Seite der Macht zurückgekehrt ist? Sie war doch schon einmal, zu Anfang, ein nettes Mädel, eine brave weißmagische Silbermond-Druidin. Und dann schaltete sich das Psychoprogramm CRAAHN ein, das die MÄCHTIGEN schon vor ihrer Geburt in ihr verankert hatten, und sie wurde zur Bösen. Ist CRAAHN durch den Dhyarra-Schock wirklich gelöscht worden, oder sitzt irgendwo ganz tief in ihrem Unterbewußtsein nicht immer noch ein Schalter, der nur betätigt werden muß, um sie wieder auf die Seite des Bösen zu schleudern?«
    »Du redest über sie wie Gryf und die anderen über dich«, bemerkte Zamorra.
    Amos winkte ab. »Willst du mir helfen oder nicht? Kannst du dir überhaupt vorstellen, was geschieht, wenn die Stonehenge-Basis in fremde Hände fällt?«
    »Ich will es mir nicht einmal vorstellen«, sagte Zamorra.
    Ihr Bier kam. Grinsend deutete Zamorra auf den alten, etwas abgerissenen Mann. »Das geht auf den Deckel dieses Herrn«, sagte er. »Er hat uns eingeladen.«
    Der Wirt musterte Sid Amos mißtrauisch. Gelassen fischte Amos einen recht großen Geldschein aus der Tasche. »Der reicht sicher auch noch für eine Lokalrunde«, bemerkte er trocken. »Aber vergessen Sie nicht, den Eingeladenen zu sagen, daß sie diese Lokalrunde Mister Zamorra verdanken, Herr Wirt.«
    Mister Zamorra hätte Amos dafür liebend gern den Hals umgedreht. »Dir tue ich auch noch mal so einen Gefallen«, zischte er Amos zu. »Nici, laß uns das Bier ganz schnell trinken und verschwinden, ehe die ganze Horde auf unser Wohl trinkt und wir die Gegenrunden auch noch entgegennehmen müssen! Selbst wenn nur fünf oder sechs Leute sich dazu verpflichtet fühlen, kriegten wir die prachtvollste Alkoholvergiftung, die man sich nur denken kann…«
    Das war übertrieben, aber sie schafften es trotzdem, sich zu empfehlen, ehe die Lokalrunde abgezapft war. Draußen legte Amos Zamorra die Hand auf die Schulter. »Können wir gleich rüber? Nicole bringt euren Wagen sicher auch allein zum Cottage, und dort werde ich dich auch wieder absetzen, wenn wir in der Stonehenge-Basis fertig sind!«
    »Mach mal«, riet Nicole ihrem Gefährten. »Wenn ihr in vierundzwanzig Stunden

Weitere Kostenlose Bücher