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0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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so etwas wie eine Ehre, der Zeremonie beizuwohnen, während es früher wohl alltäglich war. So alltäglich, daß ein großer Junge mit einer Gitarre sich einfach hinzugesellen konnte.«
    »Was meinst du damit?« fragte er konsterniert.
    »Ich meine diese Veränderung. Ist es nur deine Bekanntschaft von damals, die dir erlaubt, auch jetzt noch, unter erschwerten Bedingungen, dabei zu sein und sogar mich noch mit hinzuzuziehen?«
    »Ach, jetzt verstehe ich«, sagte er. »All right, ich hätte es dir sagen sollen. Ich gehöre natürlich längst dazu. Ich bin einer von ihnen. Ich bin selbst ein Druide.«
    »Warum hast du mir das nicht vorher gesagt?«
    Er schluckte. »Hätte das etwas geändert?«
    »Vermutlich nicht«, erwiderte sie leise und sehnte sich nach seinen sanften Händen. Hier stand sie nackt und voller Erwartung, und Owen war unendliche anderthalb Meter von ihr entfernt!
    Langsam schüttelte sie den Kopf.
    »Man redet nicht einfach so darüber«, versuchte er sich zu rechtfertigen. »Du hättest, es ohnehin erfahren. Egal wie - ich wollte dich dabei haben. Und Shyreena hat zugestimmt.«
    »Sie ist eure Ober-Druidin?«
    Owen Briggs nickte. Er starrte Marsha an. Mit ihrer aufregenden Nacktheit machte sie ihn fast wahnsinnig. Aber da war immer wieder der Gedanke an das Ritual. Er schluckte heftig. »Ja. Nein. Es gibt unter Druiden keinen Anführer. Es gibt nur eine Autorität. Jemand hat sie oder hat sie nicht. Wer sie hat, bestimmt. Er kann sie jederzeit verlieren, dann bestimmt ein anderer. Verstehst du das?«
    Marsha nickte. Dabei interessierte sie das schon gar nicht mehr. Warum hatte sie, die Fragen gestellt? Hier war sie, und da war Owen, und ihre Haut brannte fiebrig, weil er sie immer noch nicht berührte. »Lassen wir das«, sagte sie heiser, plötzlich gefangen in ihrer eigenen Falle. Mit ihrem Körper hatte sie ihn ködern wollen, irritieren wollen, und jetzt reichte schon ihre gedankliche Vorstellung aus, sie selbst verrückt zu machen. »Verdammt, Owen, warum ziehst du dich nicht endlich aus und kommst zu mir?«
    Owen zögerte. Schon ihre blitzschnelle Entkleidungsaktion hatte ihm die Fassung geraubt. Sicher, sie hatten sich schon oft geliebt. Aber jetzt…
    ...jetzt…
    Und da verdrängte er doch alle anderen Gedanken, nahm sie in seine Arme, fühlte ihre glühende Haut auf seiner und schenkte ihr seine Zärtlichkeit und Liebesglut, gerade so, als wäre es das letzte Mal.
    Gerade so…
    ***
    Für einen Moment zweifelte Shyreena, ob Owen Briggs seiner Aufgabe gerecht werden könne. Immerhin war er Marsha Bellows seit geraumer Zeit emotional verbunden. Aber Shyreena schob diesen Gedanken schnell wieder von sich. Briggs wußte ja nicht alles, und er würde auf jeden Fall tun, was von ihm verlangt wurde. Schließlich wußte er, daß er als Druide alle persönlichen Empfindungen der Sache unterzuordnen hatte.
    Shyreena hatte ihn hundertprozentig im Griff.
    ***
    Über die Para-Spur hatten Sid Amos und Zamorra ihr Ziel in einer nicht meßbaren Zeitspanne erreicht. Anders als beim zeitlosen Sprung der Silbermond Druiden oder auch bei der individuellen Art der transportmittellosen Fortbewegung, die Sid Amos anwandte, um andere Orte oder andere Welten zu erreichen, war hier, deutlich spürbar, Zeit vergangen, aber als Zamorra auf seine Uhr schaute, entdeckte er, daß nur die Sekunden verstrichen waren, die er als seine persönliche Reflex-Zeit anrechnen mußte. Und Sid Amos erklärte ihm: »Deinen Zeitgeber kannst du vergessen, weil der die Para-Spur nicht registriert, deshalb werden dir nach der Rückkehr auf der Uhr ein paar Sekunden fehlen. Viel Spaß auch beim Nachstellen!«
    Aber was diese Para-Uhr war, konnte Sid ihm beim besten Willen nicht erklären. »Zamorra, ich benutze sie nur, wie vor mir Merlin und Sara sie benutzt haben, aber alles andere solltest du dir lieber von meinem Lichtbruder erklären lassen, falls der aus seiner selbstgewählten Resignationsphase mal wieder erwachen sollte. Weißt du, wo wir uns jetzt befinden, Zamorra?«
    Der war kein Hellseher. »Stonehenge-Basis, aber die ist doch schließich eine kleine Welt in der Welt, und darin können wir überall sein…«
    »Ich hatte gehofft, daß deine Erinnerungen wieder aufbrechen«, sagte Sid Amos.
    Zamorras Kopf flog herum. Stirnrunzelnd fixierte er den Ex-Teufel. »Was hast du mit meinen Erinnerungen zu schaffen? Sollte ich nicht nach dem Eindringling forschen? Wenn du mehr von mir willst, bekommst du es nicht. Du hättest mich

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