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0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorher danach fragen sollen.«
    Sid Amos hob beide Hände - die linke, die noch das Original war, und die recht, ein Kunstprodukt des unheimlichen Amun-Re, der seit Jahren unter dem ewigen Eis der Antarktis begraben lag und seinen Plan, die Namenlosen Alten zur Erde zu rufen, deshalb nicht mehr ausführen konnte. Als Sid Amos noch Asmodis gewesen war, hatte es in den Felsen der Welt Ash-Naduur einen Kampf gegeben, den Zamorra um ein Haar verloren hätte, aber Nicole Duval hatte Asmodis damals mit dem Zauberschwert Gwaiyur die rechte Hand abgeschlagen, mit der er Zamorra erwürgen wollte, und dem Dämonenjäger damit das Leben gerettet. Danach hatte Amun-Re dem Asmodis eine künstliche Hand konstruieren lassen in der Hoffnung, den Fürsten der Finsternis über diese kontrollieren zu können. Doch Asmodis hatte sich nicht kontrollieren lassen. Die Vorteile der künstliche Hand nutzte er trotzdem weidlich aus - er konnte sie einen Gedanken weit schleudern und am Ziel, getrennt von seinem Körper, nach seinem Willen agieren lassen.
    Und jetzt streckte er beide Hände nach dem Professor aus.
    »Zamorra«, sagte er leise. »Du warst schon einmal hier. Du solltest dich daran erinnern, aber du mußt es nicht unbedingt. Was du tun mußt, um meine Bitte zu erfüllen, ist, den Eindringling zu identifizieren.«
    »Ich bin in der Goldenen Burg«, sagte Zamorra, eher als Frage denn als Feststellung.
    Amos nickte. »Und hier siehst du die Fußspuren. Die Frau ist ebenfalls hier gewesen.«
    In Zamorra flammte für Sekunden ein Erinnerungsbild auf; er sah sich und den falschen Merlin, und dann verschwand dieses Bild, und er sah sich wieder an der Quelle. In den letzten Wochen und Monaten tauchten die Erinnerungsbilder immer häufiger auf und schufen ein Puzzle, das er aber noch nicht richtig zusammensetzen konnte. Vor langer Zeit war etwas mit ihm geschehen, und jetzt holten die Schatten der Vergangenheit ihn ein.
    Oder waren sie immer um ihn herum gewesen, und er hatte sie nur nicht sehen können ?
    Er blickte Sid Amos an. »Du weißt, daß es mich sehr viel Kraft kosten kann? Ich kann einen Tag in die Vergangenheit sehen, vielleicht zwei Tage. Bei drei Tagen setzt es schon aus. Das schaffe ich nicht mehr.«
    Sid Amos verzog den Mund zu einem Lächeln. Es wirkte menschlich warm, und der Blick seiner Augen unterstützte dieses Lächeln. Nichts an ihm wies mehr darauf hin, daß er einst der Oberteufel gewesen war, Zamorras tödlicher Feind!
    »Ich habe hier eines meiner Amulette«, sagte Amos. »Ich werde versuchen, es mit deinem gleichzuschalten. Und ich bin bereit, dich mit meiner Kraft zu unterstützen.«
    Zamorras Augen wurden groß. »Mit deiner Kraft, deinem Potential als Dämon?«
    Angst sprang ihn an wie ein wildes Tier! Angst, sich dämonischer Kraft bedienen zu müssen und damit selbst der Dunklen Seite der Macht zu verfallen!
    Sid Amos schüttelte den Kopf. »Mein Blut ist noch schwarz«, gestand er, »wie deines noch rot ist. Aber hat nicht deine Gefährtin Nicole auch für einige Zeit schwarzes Blut besessen und ihre Para-Fähigkeiten trotzdem in deinem Sinn einsetzen können? Zamorra, warum willst du mir nicht glauben, daß ich jetzt nur das Positive will? Sitzen die Vorurteile und stehenden Redensarten deiner Freunde auch in dir schon so tief?«
    Der Dämonenjäger preßte die Lippen zusammen. Er versuchte in Amos’ Gesicht zu lesen. Er kannte ihn, seinen alten Feind aus frühen Tagen. Oft genug hatten sie sich auf der Erde oder in der Hölle gegenübergestanden und ihre Kräfte gemessen.
    Langsam streckte Zamorra die Hand aus.
    »Versprich es mir«, sagte er leise. »Versprich mir, daß keine Schwarze Magie und keine finstere Absicht dahinter steckt, wenn du mir deine Kraft leihst, die ich brauchen werde, um deinen Wunsch zu erfüllen.«
    Sid Amos sah ihn durchdringend an.
    »Teufel bleibt Teufel«, sagte er. »Das ist es doch, was die anderen sagen, nicht? Sie trauen mir nicht. Du hast mir immer dein Vertrauen bewiesen und selbst Streit mit deinen Freunden in Kauf genommen, nachdem ich die Hölle verlassen habe. Zamorra, durch dein Vertrauen stehe ich in deiner Schuld und denke gar nicht daran, dich zu betrügen. Das wäre nicht meine Art. Du kannst dich darauf verlassen. Wenn ich dich mit meiner magischen Kraft unterstütze, dann nicht um Böses zu schaffen oder schwarzmagischen Wissensgewinn daraus zu erzielen. Vermutlich kannst du mit dem zu gewinnenden Wissen weit mehr anfangen als ich, aber ich bin neugierig,

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