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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sahen schweigend zu, wie sich der riesige Sammler langsam über den säulenartigen Obelisken schob. Meterweise glitt die langgestreckte Form in die Aussparung hinein, bis schließlich durch die gesamte Doppelkonstruktion ein leichter Ruck ging. Beide Bestandteile saßen fest.
    Der zweite Vorgang: Zwischen den unmerklich sich bewegenden Sammlern klaffte eine Lücke, durch die man die Sterne sah. Als die THESEUS mit kleinen Stößen der Normaltriebwerke, aber mit eingeschalteten Schutzschirmen, wieder etwas Fahrt aufnahm, um sich der Spitze des Obelisken zu nähern, sahen die Besatzungen, wie sich drei Sammler, die von drei verschiedenen Richtungen kamen, zusammenschoben. Aus ihnen entstand binnen zweier Minuten eine weitaus größere, aber logisch aneinanderpassende Form.
    Sollte dies das Fundamentalprogramm sein?" fragte Motaen leise.
    Er war fasziniert davon, wie sich ohne jede sichtbare Energieentfaltung diese Teile, die größer waren als Riesenboliden, vereinigten. Jetzt schwebte die THESEUS, umgeben von einer unregelmäßigen Hohlkugel aus Sammlern, direkt vor der Spitze des Obelisken.
    Plötzlich bildete sich in der Spitze ein schmaler, heller Spalt.
    Der Spalt verbreiterte sich zu einem Quadrat, und man sah deutlich, daß dies eine Luke war.
    Der Kommandant schob seine Tonpfeife unruhig von einem Mundwinkel zum anderen. Endlich, als ihn die Unsicherheit und das Warten nervös gemacht hatten, fragte er laut: „Verdammt! Immer noch keine Nachricht von Lefton?"
    „Nein, nichts, Sir!" antwortete einer der Männer.
    Sie warteten weiter.
     
    *
     
    Vascalo hatte sich noch immer nicht von seiner Betäubung erholt. So entging ihm auch, daß sich einzelne Sammler aus seinen Pulks, in denen eine Million vierhunderttausend Takerer auf ihren Einsatz warteten, zu bewegen begannen.
    Und zwar wesentlich schneller und zielgerichteter, als diese leichte Driftbewegung in Richtung des Pluto bisher gewesen war.
    Vascalo sah auch nicht, wie aus der ersten Gruppe von drei Sammlern zehn wurden, dann fünfzehn, schließlich dreißig.
    Einige Minuten später setzten sich weitere sechzig Sammler in Bewegung, und inmitten der wartenden, Riesenformen entstand, der Vergleich eines wachsenden Kristalls traf voll zu, eine Keimzelle, die sich mehr und mehr ausdehnte. Lautlos, ein Spiel von riesigen Schatten, setzten sich die Sammler zusammen.
    Als laufe eine unbarmherzige Uhr ab Eine halbe Stunde später endlich bewegten sich sämtliche einhundertdreißigtausend Sammler - oder das, was von ihnen noch übrig war.
    Jetzt zog auch die Galaktische Föderation Normon ihre Schiffe ab.
    Der Raum um Pluto leerte sich.
    Nur sämtliche Schiffe der Heimatflotte und andere, unterstützende Flotten warteten noch in ihrer alten Verteidigungslinie, die sich zwischen Pluto und Uranus spannte.
    Die Sammler schienen alle einem geheimnisvollen Rhythmus zu unterliegen.
     
    *
     
    „Endlich!" sagte Hachin.
    Das Funkgerät sprang an, und die todmüde Stimme Rapyrosas sagte: „Hachin, holt uns hier heraus. Wir sind fertig, wir können nicht mehr."
    Der Indianer fragte hastig: „Könnt ihr sie genau anpeilen?"
    „Natürlich. Schwach, aber genau."
    Hachin, der auf der Panoramagalerie sah, wie sich die Sammler rund um die THESEUS zusammendrängten und sein Schiff zu zerquetschen drohten, hob die Schultern und näherte sein Kinn dem Mikrophon.
    „Lefton!" sagte er scharf.
    „Ja?"
    „Sagen Sie der Urmutter, daß die Luftversorgung abgeschaltet würde, und sie sagte auch, daß die Luke offen ist. Wir haben ungefähr noch dreißig Stockwerke oder mehr."
    „Wir helfen euch, Lefton!" versicherte Hachin.
    Dann drehte er sich um und gab einige Anordnungen.
    Das Schiff bewegte sich unmerklich, und ein Scheinwerfer wurde eingeschaltet. Er wurde von der, Funkabteilung dirigiert und bezeichnete zuerst die Stelle, hinter der Rapyrosas Sender arbeitete. Dann strahlte er das Ziel an. Ein Geschütz wurde ausgefahren, die Männer am halbautomatischen Auslösepult zielten sehr genau, dann fraß sich ein langer, weißer Strahl in das Metall. Funkengarben sprühten nach allen Seiten, Rauch kam auf und löste sich im Vakuum schnell auf. Dann glühten die Ränder eines annähernd runden Loches weiß auf und schmolzen.
    „Weiter!" sagte Hachin. „Tiefer hinein!"
    Der Schuß würde wiederholt, und plötzlich sagte die Stimme Leftons „Es ist genug. Wir sehen euch!"
    „Feuer einstellen!" schrie der Indianer.
    Augenblicklich erlosch der Strahl. Motaen hatte sich bereits um ein

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