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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte nur das Werk der Urmutter sein, die, ihrerseits mit einer Unmenge von Sammlern hier nahe des kleinen Planeten aufgetaucht war und einen bienenschwarmähnlichen Zusammenschluß bildete. Diese Befehlsschaltung galt bisher als unwiderruflich-Irrtum!
    Vascalo fühlte, wie die Angst größer wurde.
    Die kühlen, beherrschten und stets pragmatischen Überlegungen und Gedanken Vascalos wurden ungenau, panisch und unzuverlässig. Er fühlte sich wie ein Tier in einer Falle.
    Angst!
    Panik!
    Verzweiflung!
    Vascalo fiel schwer vornüber, sein Gesicht vergrub sich in den Händen, deren Schönheit gerühmt wurde. Der unförmige Buckel reckte sich in die Luft. Keiner der Takerer, die in der.
    Zentrale des mondgroßen Sammlers waren, der selbständig und ohne Befehl alle seine Vasallen wieder eingeschleust hatte, wagte sich zu bewegen.
    Dann machte einer von ihnen eine niederschmetternde Feststellung „Sämtliche Vasallen sind eingeschleust. Nur die hoffnungslos zerstörten schweben im Raum. Viele von ihnen wurden von ihren Genossen abgeschleppt und in die Sammler hineinbugsiert."
    Dies schien der Anfang des Unterganges zu sein.
     
    *
     
    In derselben Sekunde, als die Panik Vascalo überflutete und seine Überlegungen blockierte, befand sich Lefton Rapyrosa an der Spitze seiner neunundneunzig Leute, Einen Augenblick lang zuckte der Gedanke durch seinen Kopf, daß seine übergroße Vorsicht gerechtfertigt war: Er hatte zumindest hundert Menschenleben weniger in Gefahr gebracht, Er fragte ins Mikrophon des Raumanzugs: „Alles in Ordnung, Freunde?"
    Nach einigen Sekunden sagten zwei Leute gleichzeitig „Bis jetzt ja."
    Die Roboter schleppten. die Terraner nach oben. Es ging dicht über Rampen hinweg, über Treppen und durch einfache Schächte. Dann wieder beförderte ein schneller Lift die Männer einige fünfzig Meter höher. Sie kamen ihrem Ziel langsam näher, aber wie Rapyrosa feststellte, war es zu langsam.
    Lefton, befand sich gerade mitten über einer Rampe, als er merkte, daß er fiel.
    Er streckte Hände und Füße aus und fing sich ab, Der Körper des Robots krachte schwer in seinen Rücken, dann polterte die Maschine energielos die Treppe hinunter und warf den folgenden terranischen Spezialisten um. Überall fluchten die Männer, rappelten sich auf, einer stöhnte schwer.
    Die Stimme der Urmutter sagte: „Es tut mir leid. Die Energie für alle Roboteinrichtungen innerhalb des OVARASCH ist ausgefallen. Ihr könnt nicht mehr damit rechnen, weitertransportiert zu werden."
    Rapyrosa atmete durch, zwang sich zu ruhiger Überlegung und brüllte dann.
    „Wie viele Meter haben wir noch bis zur Spitze, Urmutter?"
    Die Antwort ließ nicht auf sich warten.
    „Noch eintausendeinhundert Meter. Das sind zweihundertzwanzig Decks oder Ebenen."
    Die Zahl erschien Rapyrosa unendlich groß.
    Zweihundertzwanzig Stockwerke - das war dem Aufstieg auf einen mittelgroßen Berg entsprechend. Aber es gab wohl keine andere Möglichkeit.
    „Verstanden!" sagte er. „Gibt es Hilfsmöglichkeiten?"
    „Ja. Ein Schnellift. Er wird in sechs Minuten ausgeschaltet werden, aber bis dahin ..."
    „Wo?" unterbrach Rapyrosa.
    „Zwei Ebenen höher, die Blinklichter werden den Weg zeigen."
    Er winkte nach hinten und stürmte los. Jetzt zählte jede einzelne Sekunde. Seine Männer folgten ihm schnell, aber diszipliniert. Einem schien sich das Handgelenk gebrochen zu haben, und sein Nebenmann nahm ihm die schweren Bandkassetten ab. Die Terraner stürmten keuchend die zwei Treppen hinauf, dann glitt die Tür des Lifts auf.
    Los! So viel wie möglich, und so schnell wie möglich. Ihr fahrt genau achtzig Sekunden, dann haltet ihr den Lift."
    Es war ein geräumiger Fahrkorb, und siebenundvierzig Männer gingen hinein. Rapyrosa blieb stehen und kontrollierte den Zeitablauf. Die anderen Männer bereiteten sich vor; niemand sprach.
    Siebzig ... fünfundsiebzig ...
    „Achtzig Sekunden."
    Aufleuchtende Lampen bewiesen, daß der Lift anhielt. Dort oben rasten jetzt die Männer in Sprüngen aus der Liftkabine, und Rapyrosa drückte den Rufknopf. Fast fünf Sekunden früher als erwartet öffnete sich die Tür wieder, und dann schrie der Terraner: „Wir müssen alle hinein, schnell!"
    Der erste Schub pferchte sich in den Lift. Männer stiegen auf den zusammengehaltenen Handflächen hoch und setzten sich ihren Partnern auf die Schultern. Als letzter preßte sich Rapyrosa hinein, fühlte sich angehoben, und die zufahrende Platte schmetterte hart gegen den

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