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0499 - Garingas Fluch

0499 - Garingas Fluch

Titel: 0499 - Garingas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für den Recorder wie die modernen Geräte, doch Timo wußte sich zu helfen. Wenn sich die Stimmen meldeten, hielt er das eingeschaltete Mikrofon vor den Lautsprecher und nahm die gezischelten Worte so auf.
    Die Wiedergabe-Qualität stand der Aufnahme in nichts nach. Sie war weder besser noch schlechter geworden.
    Timo Knäpper war begeistert. Er freute sich wie ein Schneekönig, zwischen Mitternacht und ein Uhr morgens zuhören zu können. Das war für ihn keine Routine, immer wieder neu, denn es meldeten sich unterschiedliche Stimmen. Mal waren es Frauen, dann wieder Männer, auch Kinder hatte er schon vernommen, aber er traute sich nicht, selbst Fragen zu stellen, um mit den Toten Kontakt aufzunehmen.
    Auch mit seinen Eltern hatte er darüber nicht gesprochen. Sie hätten ihn nur ausgelacht, so behielt er diese Dinge zunächst einmal für sich. In den letzten Tagen allerdings hatte sich etwas verändert.
    Eine Stimme war besonders laut, deutlich und gut zu hören gewesen. Eine rauh klingende Männerstimme.
    Beim ersten Hören hatte Timo sogar Angst bekommen. Die Stimme besaß einen ähnlichen Klang wie die Organe der Bösewichter in den Fantasy- und Gruselfilmen.
    Aber der Mensch gewöhnt sich an alles. Und auch Timo hatte die Furcht vor dieser Stimme verloren. Er wäre sogar enttäuscht gewesen, hätte er sie nicht mehr gehört.
    Seine Eltern schliefen, es war also alles klar. Der vergangene Tag hatte wieder viel Hitze gebracht.
    In dieser Nacht war es nicht viel kühler geworden. Die Luft stand wie dickes Blei. Vielleicht würde es später noch ein Gewitter geben.
    Das Radio stand auf einem kleinen Tisch. Direkt dahinter die Lampe. Der breite Schirm fächerte den Schein, so daß er auf das Gerät fallen konnte. Nebenan hatte Timo die moderne Anlage aufgestellt. Dazu gehörte der Recorder. Er wirkte klein im Vergleich zum TV-Gerät und dem Video-Rechteck.
    Timo nahm auf seinem Stuhl Platz. Papier und Bleistift lagen bereit. Beides war an einem Klemmbrett befestigt, das sich der Junge auf die Knie legte, bevor er den alten Apparat einschaltete.
    Es war wie immer.
    Zunächst hörte er das Rauschen, als wäre die - Rückseite des Radios mit Wasser gefüllt. Timo drehte lauter. Das Geräusch verstärkte sich, doch eine Stimme war nicht zu hören. Timo korrigierte den Empfang. Und tatsächlich, das Rauschen nahm ab.
    »Wer sagt's denn?« flüsterte Timo. Er vernahm plötzlich einen hohen Pfeifton.
    Timo wartete.
    Draußen war es still. Die Knäppers wohnten in einer Gegend, wo nur Einfamilienhäuser standen.
    Ihres hatten sie vor gut drei Jahren bezogen. Ein Traum der Eltern war mit der Errichtung dieses Bauwerks in Erfüllung gegangen.
    Weiß und großzügig waren die Zimmer. Niemand konnte in den Zimmern Platzangst bekommen.
    Das Treppenhaus war aus italienischem Marmor.
    Timo dachte nicht daran. Für ihn war es wichtiger, die Stimmen zu empfangen. Manchmal hörte er ganze Sätze, dann nur Fragmente, aber es waren stets Botschaften für irgendwelche Personen, die noch lebten. - Ein wenig nervös strich sich der Junge eine dunkle Haarsträhne aus der Stirn.
    Es war sehr warm im Raum. Schweiß trat auf Timos Stirn. Er verhielt sich ganz ruhig, kein überflüssiges Geräusch sollte die andere Seite stören.
    Es war genau achtzehn Minuten nach Mitternacht, als er das Zischen vernahm, als wurde Dampf durch ein Kesselventil strömen.
    So war es gestern, vorgestern und auch an den Tagen zuvor gewesen. Zuerst dieses Zischen, wie eine Ouvertüre, der das eigentliche Hauptstück folgte.
    »Ich bin da, ich bin da… ihr müßt mich hören. Ihr müßt es…«
    Timo lauschte. Er hatte sich nie getraut, nach dem Namen des Sprechers zu fragen, aber er wußte schon, was der andere sagen würde.
    »Er muß es finden!« berichtete die Geisterstimme, umwoben vom Rauschen atmosphärischer Störungen. »Er muß es finden, sonst ist es zu spät. Gebt ihm Bescheid, ich kann die Brücke nicht bilden. Der Kind-Dämon ist zu mächtig, er hemmt mich. Gebt ihm Bescheid, damit er sich auf die Suche machen kann…«
    Die Stimme verstummte. Dafür vernahm der junge Zuhörer ein leicht heulend klingendes Geräusch, als wollte der unsichtbare Sprecher noch einmal tief Luft holen.
    Timo ballte die Hände zu Fäusten. Gleich würde die Stimme die letzten Worte zu einem Satz zusammenfügen. Zum wichtigsten Teil der Botschaft überhaupt.
    »Sinclair… John Sinclair… er ist der Sohn des Lichts, der Sucher nach dem Dunklen Gral. Er muß es finden. Das

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