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05 - Denn bitter ist der Tod

05 - Denn bitter ist der Tod

Titel: 05 - Denn bitter ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sagte: »Lassen Sie mich erst mal ausreden, Sir. Wenn wir schon zwischen Thorsson und der Gordon wählen müssen, dann setze ich auf den Mann. Er wollte Elena Weaver verführen. Sie hat ihn abblitzen lassen und gemeldet. So. Und warum setzen Sie auf die Frau?«
    »Das tue ich ja gar nicht. Aber ihre Verbindung zu Weaver gibt mir zu denken.«
    »Gut. Dann denken Sie. Und inzwischen, schlage ich vor, befassen wir uns mit Thorsson. Wir fragen mal bei seinen Nachbarn nach. Vielleicht hat jemand ihn am Morgen kommen oder gehen sehen. Wir schauen uns die Obduktionsergebnisse an. Wir prüfen nach, was es mit dieser Adresse in der Seymour Street auf sich hat.«
    Solide Polizeiarbeit, Havers' Stärke. »Einverstanden«, sagte er.
    »So leicht? Wieso das?«
    »Das ist der Teil, den Sie übernehmen.«
    »Und Sie?«
    »Ich stelle fest, ob Weaver seine Räume tatsächlich dort hat, wo ich vermute.«
    »Inspector... «
    Er zog eine Zigarette aus der Packung, reichte sie ihr und riß ein Streichholz ab. »So was nennt man einen Kompromiß, Sergeant. Rauchen Sie eine«, sagte er.
    Als Lynley das schmiedeeiserne Tor am Südeingang zum Ivy Court aufstieß, sah er im alten Friedhof der St. Stephen's Kirche eine Hochzeitsgesellschaft beim Fotografieren. Es war eine seltsame Gruppe. Die Braut war weiß geschminkt und trug einen grünen Kopfschmuck, der aussah wie ein Stück Buchsbaumhecke. Ihre Brautjungfer war in einen scharlachroten Burnus gehüllt, und der Brautführer sah aus wie ein Kaminkehrer. Nur der Bräutigam trug den konventionellen Cut. Dafür trank er Champagner aus einem Reitstiefel, den er anscheinend einem seiner Gäste ausgezogen hatte. Der Wind peitschte die Kleider der kleinen Gesellschaft. Das lebhafte Spiel der Farben - Weiß, Rot, Schwarz und Grau - vor dem matten Graugrün der flechtenüberzogenen alten Schiefergrabsteine besaß seinen eigenen Reiz.
    Auch der Fotograf schien das zu sehen, denn er rief immer wieder: »So bleiben, Nick. So bleiben, Flora. Ja, gut. Perfekt«, während er ein Bild nach dem anderen schoß. Flora, dachte Lynley mit einem Lächeln. Kein Wunder, daß sie einen ganzen Busch auf dem Kopf trägt.
    Er umrundete einen Haufen umgestürzter Fahrräder und ging quer durch den Hof zu der Tür, durch die er am vergangenen Abend die Frau hatte verschwinden sehen, Fast verborgen von wild wucherndem Efeu, hing ein offensichtlich neu beschriftetes Schild unter der Lampe. Drei Namen standen darauf. Anthony Weavers war der erste, wie Lynley mit einem gewissen Triumphgefühl feststellte.
    Von den anderen beiden Namen kannte er nur einen: A. Jenn. Das mußte Weavers Doktorand sein.
    Und es war Adam Jenn, den er antraf, als er die Treppe in den ersten Stock hinaufgestiegen war. Die Tür war angelehnt und dahinter zeigte sich ein unbeleuchtetes dreieckiges Vestibül, von dem drei Räume weggingen: eine schmale Küche, ein größerer Schlafraum und das Arbeitszimmer. Aus dem Arbeitszimmer hörte Lynley gedämpfte Stimmen eines Mannes und einer Frau - und nahm die Gelegenheit wahr, um einen raschen Blick in die beiden anderen Räume werfen.
    Die Küche zu seiner Rechten war gut ausgestattet mit einem Herd, einem Kühlschrank und einer Reihe verglaster Hängeschränke, in denen genug Kochgerät und Eßgeschirr für einen kleinen Haushalt standen. Abgesehen von Herd und Kühlschrank schien hier alles neu zu sein, vom blitzenden Mikrowellenherd bis zum Geschirr. Die Wände waren frisch gestrichen, und es roch so rein wie Babypuder. Die Quelle dieses angenehmen Geruchs hatte er schnell entdeckt: ein viereckiger Deowürfel, der an einem Haken hinter der Tür hing.
    Die blitzblanke Perfektion in der kleinen Küche faszinierte ihn. Er hatte sich, nachdem er Weavers Arbeitszimmer in dem Haus in der Adams Road kennengelernt hatte, die Collegebehausung des Mannes ganz anders vorgestellt. Neugierig knipste er das Licht im Schlafzimmer auf der anderen Seite des Vestibüls an und blieb an der offenen Tür stehen.
    Eine cremefarbene Tapete mit einem feinen braunen Streifen bedeckte die Wände, an denen mehrere gerahmte Bleistiftzeichnungen hingen - Jagdszenen, alle mit dem Namen »Weaver« signiert. Das Licht des Messingleuchters, der von der weißen Decke herabhing, fiel auf ein schmales Bett und einen danebenstehenden dreibeinigen Tisch, mit einer Nachttischlampe aus Messing und einem zweiflügeligen Bilderrahmen darauf. Lynley ging hin, um sich die Fotos anzusehen. Von der einen Seite lachte ihm Elena Weaver beim

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