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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ihm kollidieren.»
Der Hauptmann hatte mit angesehen, wie die beiden Leuchtflecke auf
seinem Radarschirm verschmolzen. Was, zum Teufel, geht hier vor?
fragte er sich entsetzt. Das war doch eine amerikanische Maschine! Die
durfte man nicht zur Umkehr zwingen, und wer bekam die Schuld, wenn
dabei etwas passierte? Er traf seine Entscheidung.
«Zum Stützpunkt zurückkehren. Ende.»
«Das werden Sie mir büßen!» tobte der KGB-General. Da war er im
Irrtum.
«Dem Himmel sei gedankt», seufzte von Eich, als sie die Küste überflogen. Dann rief er den Kabinensteward. «Was machen die Passagiere?» «Die meisten schlafen. Müssen ganz schön gefeiert haben. Wann wird
der Strom wieder angestellt?»
«Wie sieht es mit der Elektrizität aus?» fragte von Eich den Bordingenieur.
«Scheint eine schadhafte Sicherung gewesen zu sein, Sir. Ich glaube,
ich hab sie repariert.»
Der Pilot schaute aus dem Fenster. Die Positionslichter an den Tragflä
chenenden brannten wieder. Auch die Kabinenbeleuchtung funktionierte. Nur ganz hinten blieb es dunkel. Sie passierten Wentspils und
gingen auf Kurs zwei-fünf-neun. Er atmete langsam aus. Noch zweieinhalb Stunden Flugzeit bis Shannon. «Jetzt hätte ich Lust auf einen
Kaffee», sagte er.
    * Watutin beschloß, den Chef seines Direktorats anzurufen, der den Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden des KGB verständigte, welcher sich wiederum an eine andere Stelle wandte und dann zum Flughafen, wo alle warteten, zurückrief. Watutin merkte sich die Anweisungen, führte alle zu Gerasimows Wagen und nannte ein Ziel, das Jack nicht verstand. Das Auto fuhr durch die menschenleeren Straßen von Moskau - es war schon nach Mitternacht -, und Ryan, der zwischen den beiden KGBOffizieren eingeklemmt saß, hoffte, daß man ihn zu seiner Botschaft bringen würde, doch sie fuhren weiter, durchquerten mit hoher Geschwindigkeit die Stadt und erreichten bald die Wälder. Nun bekam er Angst. Die diplomatische Immunität schien auf dem Flugplatz mehr wert gewesen zu sein als hier im Wald.
    Nach einer Stunde verlangsamte der Wagen die Fahrt und bog von der asphaltierten Straße auf einen gewundenen Waldweg ab. Überall waren Uniformierte mit Gewehren, wie Ryan feststellte. Wo bin ich? fragte er sich und vergaß die Schmerzen, die ihm Knie und Knöchel bereiteten. Warum bringt man mich hierher?
    Einfach umbringen können sie mich nicht. Ich habe einen Diplomatenpaß und bin von zu vielen Menschen lebend gesehen worden. Wahrscheinlich hat der Botschafter schon... Nein, der Botschafter war über den Fall nicht informiert worden. Wenn die Nachricht von seinem Zurückbleiben nicht von der Maschine aus über Funk nach Washington gegangen war, wußte niemand... Aber können die mich einfach umlegen?
Die Tür wurde aufgerissen. Golowko stieg aus und zog Ryan mit sich. Fest stand für Jack nun nur, daß Widerstand sinnlos war.
    Ein ganz normales Holzhaus im Wald, durch dessen Fenster gelbes Licht schimmerte. Überall standen Bewaffnete in Uniform herum und starrten ihn an. Ein Offizier kam und durchsuchte Ryan gründlich, entlockte ihm ein schmerzliches Stöhnen, als er zu dem aufgeschürften Knie kam. Zu Ryans Überraschung entschuldigte sich der Mann flüchtig und nickte dann Golowko und Watutin zu, die ihre Pistolen abgaben und Ryan ins Haus führten.
    In der Diele nahm ihnen ein Mann die Mäntel ab. Zwei andere, die Zivil trugen, waren offensichtlich von Polizei oder KGB. Ryan wurde noch einmal durchsucht und stellte überrascht fest, daß man auch Watutin und Golowko abtastete. Dann führte einer sie durch eine Tür.
    Andrej Iljitsch Narmonow, der Generalsekretär der KPdSU, saß auf einem Polstersessel vorm Kamin. Er erhob sich, als die vier Männer den Raum betraten, und wies sie mit einer Geste an, auf dem Sofa gegenüber Platz zu nehmen. Der vierte Mann, ein Leibwächter, nahm hinter dem sowjetischen Regierungschef Aufstellung. Narmonow sprach Russisch; Golowko dolmetschte.
    «Sie heißen?»
«John Ryan, Sir», erwiderte Jack.
Der Generalsekretär wies auf einen Sessel gegenüber und stellte fest, daß
    Ryan hinkte.
«Anatoli», sagte er zu seinem Leibwächter, der Ryan am Arm nahm
und mit ihm in ein Badezimmer ging. Ryan säuberte die Wunde; der
Leibwächter, der ihn nicht aus den Augen ließ, reichte ihm ein Pflaster
und führte ihn dann wieder zurück.
Watutin hatte sich inzwischen entfernt, aber Golowko war noch da.
Anatoli stellte sich wieder hinter Narmonow.
«Die Wärme tut gut», meinte Ryan.
«Vielen

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