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05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

Titel: 05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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war es nicht schwierig für sie, die Tür von Lennets Zimmer zu öffnen. Drin machten es sich die inzwischen wieder bewaffneten Männer bequem. Sie warteten nur zwei Stunden.
    Plötzlich drehte sich der Schlüssel im Schloß um, und Lennet kam herein. Was nun folgte, bereitete Seraphin große Genugtuung. Er stand auf, richtete die Waffe auf den Mann, der ihn am Morgen besiegt hatte, und sagte in sarkastischem Ton:
    »Habe die Ehre, Herr Leutnant!«
    »Hände hoch!« schrie Pedro und kam aus seinem Versteck hinter dem Bett hervor.
    »Höher!« Das war Pablo.
    Lennet gehorchte. Ihm fiel ein, daß er seinen Revolver Bob gegeben hatte. Also war er den Banditen völlig wehrlos ausgeliefert. Seraphin durchsuchte ihn und breitete alles, was er in seinen Taschen fand, auf dem Bett aus.
    »Dreh dich mit dem Gesicht zur Wand!« Lennet gehorchte.
    »Wie heißt du?« begann Seraphin.
    »Pierre-Louis Crepon.«
    »Und das soll wahr sein?«
    »Sie können ja in meinem Paß nachschauen - falls Sie lesen können!«
    »Pässe, mein Kleiner, die kann man ändern, das wußten wir schon zu einer Zeit, als du noch in den Windeln gelegen hast!
    Für wen arbeitest du?«

    » Habe die Ehre, Herr Leutnant!« spottete Seraphin
    »Für mich!«
    »Da hast du wohl Glück mit deinem Chef, wie?«
    »Genau!«
    »Eins muß ich sagen - schlecht lebst du nicht gerade! In deiner Brieftasche sind 500 Dollar.«
    »525, wenn ich bitten darf.«
    »Wo hast du die her?«
    »Das ist meine Reisekasse!«
    »Was machst du in Frankreich?«
    »Ich bin Journalist.«
    »Und hier?«
    »Ich hatte gehofft, hier bei einer Presseagentur zu landen, aber daraus ist nichts geworden.«
    »Und wie bist du an die Adresse der kleinen Foster gekommen?«
    »Ich habe durch Freunde erfahren, daß sie einen Französischlehrer sucht.«
    »Was für Freunde?«
    »Die Smith-Lawrens.«
    »Kenne ich nicht!«
    »Das würde mich auch wundern, das sind nämlich sehr gute Leute.«
    »Soso, du Wicht, und jetzt sollen wir dir abnehmen, daß du die kleine Foster entführt hast, den Portier vertrimmt hast und aus dem Fenster im siebten Stock gesprungen bist, nur um dir die Zeit zu vertreiben?«
    »Natürlich nicht! Um zu heiraten!«
    »Warum denn das?« fragte schließlich Seraphin.
    »Wie kann man nur so blöde fragen!« Lennet merkte, wie er langsam an Boden gewann. »Hätten Sie vielleicht nicht die kleine Foster geheiratet, wenn Sie gekonnt hätten? So einen Goldfisch läßt man sich doch nicht entgehen!«
    Damit war der Bann gebrochen. Bis jetzt hatten die Banditen Lennet für einen Polizisten oder einen Aufklärungsoffizier gehalten; und entsprechend haßerfüllt waren ihre Gefühle ihm gegenüber gewesen. Plötzlich hatten sie mehr den Eindruck, daß sie einen ganz schön ausgekochten Jungen vor sich hatten, sozusagen einen der ihren.
    »Warum hast du gesagt, du würdest uns laufenlassen, wenn du deine Angelegenheiten mit Sharman geregelt hättest?«
    »Was für eine Frage! Weil er der Vormund ist, und weil ich keine Lust hatte, mir von euch dazwischenfunken zu lassen.
    Schließlich mußte ich ihn noch einseifen, nachdem ich die Kleine schon geschafft hatte!«
    »Und warum mußten wir Herr Leutnant zu dir sagen?« bohrte Pedro weiter.
    Das war eine große Unvorsichtigkeit gewesen! Lennet machte sich schwere Vorwürfe. Leichthin sagte er: »Ganz einfach, weil es mir Spaß machte zu sehen, wie ihr Haltung annehmt!«
    Seraphin warf ein: »Alles was er sagt, kann stimmen.«
    »Es klingt aber sehr unwahrscheinlich", meinte Pablo. »Wie auch immer", meinte Seraphin, »auf jeden Fall haben wir ihn.
    Und das werden wir gleich Sharman erzählen. Er ist der Boß, er soll entscheiden. Ich rufe ihn jetzt an.«
    Lennet starrte noch immer auf die Tapete. Er hörte, wie Seraphin den Telefonhörer abnahm und eine Nummer wählte.
    »Mr. Sharman?...ja, Seraphin hier - ich habe eine erfreuliche Nachricht für Sie. Wir haben den betreffenden jungen Mann gefunden... O ja, er befindet sich momentan in bester Obhut...
    Ja, Monsieur, wie ich schon sagte..., Zimmer 521, Imperial Hotel... Ja, seine Geschichte klingt ganz einleuchtend... Gut, Monsieur, ganz wie Sie wünschen!«
    Er legte den Hörer wieder auf.
    »So, Herr Bräutigam, Sie werden sich jetzt mal ins Bad begeben. Sharman will uns zuerst allein sprechen. Und versuche ja nicht, abzuhauen, sonst geht's dir schlecht!«
    Pedro schob Lennet in das Badezimmer. Die Tür schloß sich hinter ihm. Er hörte, wie die drei zum anderen Ende des Zimmers gingen und sich

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