05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten
ruhig.
»Hello Mike", grüßte daraufhin der Posten.
Sie gingen über die kleine Brücke. Die Kapsel war offen. Bob stieg als erster hinein. Lennet half ihm, die Klimaanlage reinzuholen und stieg dann hinterher. »Auf und ab gehen kann er ja nicht gerade, euer Frank Hordon, wenn er nervös wird", witzelte Lennet.
Tatsächlich war die Kapsel nicht sehr geräumig. Allerdings befand sich neben dem Sitz des Piloten mit den unzähligen Apparaten drum herum ein freier Platz, wo Kordon immerhin etwas Gymnastik treiben konnte, damit er nicht steif wurde.
»Machen Sie die Türe zu!« sagte Bob. Lennet schloß die Luke. Bob hatte inzwischen einen Schraubenzieher aus der Tasche gezogen und begann nun, von der Wand eine Klimaanlage abzumontieren, die der von ihnen mitgebrachten zum Verwechseln ähnlich sah. Er brauchte nur ein paar Anschlüsse abzuschalten.
»Der nächste bitte!« scherzte Bob und wechselte die Anlage aus. Er schloß sie an, kontrollierte die Halterung und drückte auf einen Knopf. Als er sah, daß grünes Licht aufleuchtete, sagte er:
»Alles in Ordnung!« Er drehte sich zu Lennet um und sagte grinsend: »Gehen wir.«
Die beiden verließen Kap Kennedy ohne weiteren Aufenthalt.
Es war fünf Minuten vor elf Uhr. Jetzt blieb ihnen nur noch eines zu tun übrig: die defekte Klimaanlage zu Sharmans Haus zu bringen. Die Hauptsache war erledigt. Frank Hordon würde in seiner Kapsel nicht verbrennen. Sharmans Haus war immer noch dunkel-. Sie fuhren daran vorbei und stellten den Wagen an einer Kreuzung ab.
Bob und Lennet schlüpften wieder durch das gleiche Fenster.
Lennet voran, dann kam die Anlage, und schließlich kroch Bob hinterher. Diesmal machten sie im Erdgeschoß kein Licht an, sondern erst, als sie unten im Keller waren. »Wir müssen alles wieder genauso hinstellen, wie es vorher war. Wissenschaftler sind bekanntlich sehr penibel und achten auf jede Kleinigkeit.«
Bob erinnerte sich genau, wo die Anlage gestanden hatte, und er stellte die mitgebrachte dementsprechend sorgfältig ab.
»Tadellos", flüsterte Lennet.
Dann verließen die beiden das Haus auf dem gleichen Wege, auf dem sie hereingekommen waren, und brachten das Moskitonetz wieder in seine alte Lage. Dann verschwanden sie.
Lennet fuhr mit dem Lift zum vierten Stock seines Hotels. Er sperrte die Türe auf, betrat das Zimmer, schloß die Tür hinter sich und schaltete das Licht an.
»Habe die Ehre, Herr Leutnant", sagte eine Stimme in Französisch.
Lennet verließen Kap Kennedy
Drei auf der Jagd nach Lennet
Die drei Leidensgenossen auf der Plattform hatten den ganzen Tag damit verbracht, die Sitten und Gebräuche der Alligatoren zu studieren und sich gegen die pralle Sonne zu schützen.
Irgendwie gelang es den Gefangenen, den Wasserzufluß in das Becken zu öffnen.
Als die Männer endlich entdeckten, daß alle Tiere aus dem noch trockenen Teil des Beckens verschwanden, befahl Seraphin: »Los, Pedro, du versuchst rauszukommen!« Pedro sprang in das Becken, durchquerte es in drei großen Sätzen, sprang nach oben, erreichte den äußeren Rand, zog sich mit einem Klimmzug hoch - und fand sich wohlbehalten und in Freiheit wieder. Die anderen machten es ihm nun nach. Ohne ein Wort zu wechseln, verließen sie die Farm und erreichten die Straße. Seraphin fürchtete Sharmans Rache und hatte beschlossen, die Sache wieder gutzumachen, koste es was es wolle. »Hört mal zu, ihr beiden. Wenn wir per Anhalter in die Stadt fahren wollen - zu dritt ist das unmöglich, da nimmt uns niemand mit. Ich werde es allein versuchen. Ich komme dann sofort zurück und hole euch ab.« Er zog seinen Regenmantel aus, ebenso die gestreifte Weste und die rote Jacke, um nicht damit unnötiges Aufsehen zu erregen. Dann stellte er sich mit abgespreiztem Daumen nach bewährter Anhalter-Manier am Straßenrand auf und wurde schon vom vierten Auto, das vorbeikam, mitgenommen. Er fuhr mit bis Cocoa, mietete sich dort ein Auto und fuhr dann zurück, um die beiden Kumpane aufzuklauben.
»Gehen wir jetzt zurück zur Plantage und quetschen die Frauen aus?« fragten sie.
»Ich will nur diesen kleinen Bengel zwischen die Finger kriegen, der den französischen Offizier mimt!«
Seraphin rief nacheinander die Farm, dann alle Hotels und Motels von Cocoa an. Es war sein Glückstag heute: Im Imperial erklärte man ihm, daß dort sehr wohl ein Mr. Crepon abgestiegen sei. Im Augenblick sei er aber nicht da.
Alle drei, Seraphin, Pablo und Pedro, waren routinierte Einbrecher. So
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