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05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

Titel: 05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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retten!«

Jean springt ab
    Eine Insel mit der anderen verbindend, zog sich die Küstenstraße Al8 endlos dahin. Lennet war ein ausgezeichneter Fahrer, und er gewann bei jeder Kurve ein oder zwei Meter Vorsprung. Aber der Fahrer des Streifenwagens war auch kein Anfänger! Er holte auf geraden Strecken immer wieder auf.
    »Wenn wir nur ein bißchen Vorsprung hätten, dann könnten wir versuchen, noch einmal zu telefonieren", meinte Jean.
    »Damit sie uns gleich haben? Nein danke! Einen anderen Vorschlag bitte!«
    »Haben Sie denn einen?«
    »Wenn wir zum Beispiel direkt zum Startzentrum gelangen könnten und Sie dort Ihren Namen und so weiter sagen, dann wäre die Wirkung entschieden günstiger, als wenn wir telefonieren.«
    »Wieso?«
    »Das ist doch klar! Wenn wir uns freiwillig in die Gewalt der Behörde begeben, beweisen wir damit unseren guten Willen und unsere Vertrauenswürdigkeit.«
    »Ja gut, dann lassen Sie uns anhalten und es gleich hier und jetzt versuchen!«
    »Was? Ich soll versuchen, drei schlichten Streifenbeamten die vertrackte Geschichte von SPHINX und der Foster 3000 zu erzählen? Ehe die auch nur ein Wort davon kapiert haben, ist Frank Hordon längst gestartet. Glauben Sie mir!«
    Auf der Straße waren zu dieser frühen Stunde nur wenige Fahrzeuge, und diese wenigen fuhren, als sie die Sirene hörten, gleich auf die Seite.
    »Wir müssen der Polizei dankbar sein", sagte Lennet ironisch.
    »Sie sorgt geradezu rührend für unsere freie Fahrt!«
    Jean sah durch das Rückfenster. »Ich hoffe nur, sie werden Bob nichts tun", murmelte sie.
    »He, was hat das rote Licht da vorne zu bedeuten?« rief Lennet. Am Anfang einer Brücke sah man eine rote Ampel unablässig blinken. Von der Seite her sah man eine große Jacht kommen, die sich gerade anschickte, unter der Brücke durchzufahren. »Das ist eine Zugbrücke", erklärte Jean. »Bei Flut ist das Wasser zu hoch. Da kann so ein Schiff nicht durchfahren. Also werden die beiden Teile der Brücke angehoben.«
    »Und die Autos?«
    »Die müssen warten, das ist doch klar!«
    »So, ist es das?« fragte Lennet, biß die Zähne zusammen und gab Gas. Eine große Holzschranke tauchte vor ihnen auf.
    »Anhalten!« schrie Jean, »die Brücke geht hoch!«
    Tatsächlich hoben sich die beiden Brückenhälften, um das Schiff durchzulassen. Lennet durchfuhr die Schranke. Holz krachte und splitterte. Jean bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen. Der Mustang raste schon auf der einen Brückenseite, die sich langsam hob. Ein Satz ins Leere - und schon setzten die Räder des Wagens auf der anderen Brückenseite auf. Die Schiffssirene ertönte dumpf, und auf der anderen Seite stand mit immer noch rotierendem Licht das Polizeiauto.

    Tatsächlich hoben sich die beiden Brückenhälften, um das Schiff durchzulassen 
    Der Verkehr in Richtung Norden wurde immer dichter. Viele Amerikaner fuhren nach Kap Kennedy, sie wollten den Start der Marsrakete aus der Nähe verfolgen.
    »Wenn ich nur eine Minute hätte, um zu telefonieren, ich könnte Hordon retten! dachte Lennet. Aber diese Polizisten, die inzwischen vor Wut kochen dürften, würden ihn ja niemals telefonieren lassen. Ich könnte Jean irgendwo absetzen und sie telefonieren lassen. Aber wenn sie das merken und sie schnappen, habe ich wieder nichts gewonnen. Wenn ich nur wüßte, wie man sie aufhalten könnte!
    Lennet sagte plötzlich: »Ich werde jetzt gleich anhalten. Sie werden aus dem Auto springen. Sicher halten die Polizisten an, um Sie zu fangen. Sie rennen einfach querfeldein und zwingen sie damit zur Verfolgung. Wenn sie Sie schließlich doch haben, sagen Sie ihnen, ich hätte Sie gewaltsam entführt.«
    »Aber das ist doch unlogisch!«
    »Genau! Aber bis die dahintergekommen sind, habe ich die paar Kilometer Vorsprung, die ich brauche. Den Rest erledige ich allein. Ich verspreche Ihnen, dafür zu sorgen, daß Frank Hordon nicht an einer defekten Foster-Klimaanlage zugrunde geht.«
    Er bremste. Jean zitterte vor Angst. »Stellen Sie sich vor, Sie müßten mit einem Fallschirm abspringen. Das hilft! Los jetzt!«
    Der rote Mustang fuhr noch immer mit ziemlich hoher Geschwindigkeit, als Jean die Tür auf ihrer Seite öffnete und sich hinausfallen ließ. Sie landete auf Gras, verletzte sich beide Hände und war überzeugt, daß sie sich ein Bein gebrochen hatte.
    Trotzdem stand sie tapfer auf. Um ins Landinnere laufen zu können, mußte sie die Fahrbahn überqueren, denn an der rechten Fahrbahnseite zog sich das Meer

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