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05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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machen.“
    „Auch als er sie nach London brachte, gab es viel Wirbel“, bemerkte Renwick, während er seinen Einsatz machte. „Wir waren alle hingerissen von ihr, aber Allyngham war vorsichtig. Er sorgte dafür, dass niemand zu vertraut wurde mit seiner Braut.“
    „Abgesehen von Alex Mortimer allerdings“, fügte einer der Spieler hinzu.
    „Das ist nicht überraschend.“ Beim Blick auf sein Blatt schnitt Edward Graham eine Grimasse und warf seufzend eine Karte ab. „Er ist ein Nachbar und enger Freund von Allyngham. Er war es auch, der dessen Frau in die Stadt begleitete, während der in Spanien kämpfte.“
    „Ist die Katze aus dem Haus ...“, sagte Sir Ronald leise. „Und jetzt, da Allyngham tot ist, denken Sie, Mortimer beabsichtigt, dessen Platz einzunehmen?“
    „Würde mich nicht wundern, wenn er ein Auge auf die Witwe geworfen hätte“, meinte Charles Renwick. „Abgesehen von dem Titel, der mit Allynghams Tod erloschen ist, erbt die Dame alles, wie ich höre.“
    „Als Treuhandfonds, nehme ich an?“ Deforge legte seine Münzen zu den übrigen.
    „Nein“, antwortete Mr Graham. „Offenbar kann sie über das Vermögen und den Besitz frei verfügen.“
    „Was sie nur noch begehrenswerter macht, was, Deforge?“, sagte Jack leichthin.
    Sir Ronald hielt kurz inne. „Was zum Teufel meinen Sie damit, Clifton?“
    Gespanntes Schweigen setzte ein. Ohne mit der Wimper zu zucken, begegnete Jack Deforges finsterem Blick. „Ich könnte mir denken, dass Sie darauf aus sind, Ihr Vermögen aufzustocken.“
    Deforge zuckte die Achseln. „Kein vernünftiger Mann nimmt sich eine bettelarme Braut.“
    „Ihre erste Frau war nicht bettelarm“, fügte Jack mit rauer Stimme hinzu. „Wie ich höre, ist von ihrem Vermögen nichts mehr übrig. Nur das Haus in Berkshire, und auch das würden Sie verkaufen, wenn es nicht mit Hypotheken belastet wäre.“
    Ein unangenehmes Lächeln erschien um Sir Ronalds Lippen. „Aus Ihnen spricht lediglich der abgewiesene Verehrer, Clifton.“
    „Gentlemen, Gentlemen, das gehört alles der Vergangenheit an“, rief der Herr mit dem Backenbart. „Wenn Sie streiten möchten, begeben Sie sich woanders hin, und lassen Sie uns andere unser Spiel genießen!“
    „Genau, lasst uns spielen“, fügte Charles Renwick hastig hinzu. „Teilen Sie schon aus, Deforge.“

    Jack neigte zustimmend den Kopf. Nach einem letzten wütenden Blick in seine Richtung wandte Deforge seine Aufmerksamkeit wieder dem Spiel zu. Es dauerte nicht lange. Das Glück war auf der Seite des Kartengebers. Sobald die letzte Karte ausgespielt war, sammelte Sir Ronald seinen Gewinn ein und ging.
    Charles Renwick bat um ein neues Kartenspiel. „Du hast ihm ziemlich zugesetzt“, sagte er zu Jack. „Verdammt, warum musstest du seine tote Frau erwähnen?“
    „Weil ich nicht glaube, dass ihr Tod ein Unfall war.“
    Charles Renwick legte ihm die Hand auf den Arm. „Lass es gut sein, mein Freund. Es ist so viele Jahre her. Was hast du davon, noch darüber zu grübeln?“
    Jack ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten. Wie sollte er vergessen, dass das Mädchen, das er hatte heiraten wollen, die Liebe seines Lebens, tot war?
    Das nächste Spiel begann, und eine Weile sagte niemand etwas. Jack spielte mechanisch, in Gedanken immer noch bei Deforge. Er hasste den Mann, weil er ihm die Frau gestohlen hatte, die er liebte. Aber war das gerecht von ihm? Clara hatte frei wählen können. Und es gab keinen Beweis dafür, dass sie unglücklich gewesen wäre. Jack versuchte, sich zu fassen. Clara war tot, daran konnte er nichts ändern. Es wurde Zeit, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
    „Es stimmt aber schon, dass Deforges Taschen leer sind.“
    Die Worte eines der Spieler riss Jack aus seinen Gedanken.
    „Sollte es ihm gelingen, die Göttliche Allyngham zu heiraten, kann er seine Sorgen vergessen“, meinte der Mann mit dem roten Backenbart.
    „Sie wird ihn nicht nehmen“, warf Jack mit Nachdruck ein.
    „Oho! Was wissen Sie, Clifton?“
    Jack schüttelte den Kopf. Bei der Vorstellung, dieses wunderschöne Geschöpf könnte Sir Ronald heiraten, drehte sich ihm förmlich der Magen um. „Wenn die Dame reich und unabhängig ist, wie Sie behaupten, wird sie es nicht nötig haben, einen Mann von Deforges Kaliber zu heiraten.“
    „Vielleicht glauben Sie, sie würde einen schönen Offizier bevorzugen“, sagte Mr Graham schmunzelnd. „Sollten Sie sich auch an der Witwe versuchen wollen, Clifton, wünsche ich Ihnen

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