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05

05

Titel: 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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Rechtsprechung.
    Willst du ihn den Cops ausliefern? Weswegen? Weil er einen Toten getötet hat? Immer vorausgesetzt, dass man die Leiche findet, was dank Sinclairs kleiner grauer Männer nicht mehr möglich sein wird. Und du willst sicher nicht, dass jemand von der Spurensicherung seine Nase in diese Angelegenheit steckt."
    „Du bereitest mir Kopfschmerzen", murmelte ich.
    „Sophie hat es nicht getan, also hast du kein Recht, auf sie sauer zu sein oder sie zu bestrafen oder Ähnliches. Und indem jemand Alonzo getötet hat, hat er auch Sophie gerächt. Die Europäer werden von dir nicht erwarten, dass du etwas unternimmst, das war ja wohl mehr als deutlich, als sie sich alle keinen Deut um seine Leiche scherten. Eigentlich . ." Sie warf Sinclair einen listigen Blick zu. „Habe ich nicht recht? Hast du es ihr gesagt?"
    „Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, und offensichtlich brennst du darauf, es selbst zu tun."
    „Ich hasse diese Sherlock-Holmes-Tour", grummelte ich.

    109
    „Sie sind weg! Oder nicht?", fragte Jessica. „Ich wette, sie machen sich noch heute Nacht vom Acker." „Sie sind weg", bestätigte Sinclair.
    „Was? Schon? Es ist doch erst .. " Ich sah auf die Uhr. Es war halb neun am nächsten Abend. Nachdem wir das Hotel verlassen hatten, war der Rest des Abends eine Pleite gewesen. Sinclair hatte leise die Möglichkeit erwähnt, Sophies Handy über Alonzos Handy aufzuspüren, aber ich hatte abgewinkt.
    (War das überhaupt machbar? Ich kannte mich mit diesen modernen Handys nicht aus.) Die Mühe lohnte sich nicht. Sie waren ohnehin schon über alle Berge, und Liam war sicher nicht so dumm, ein Handy zu behalten, mit dem er sich aus Alonzos Hose heraus über mich lustig gemacht hatte.
    „Ich habe sie selbstverständlich im Auge behalten", antwortete Sinclair, der von meiner abgrundtief dummen Frage überrascht zu sein schien. „Sie sind mit dem ersten Flugzeug, das sie erreichen konnten, abgereist."
    „Einfach so? Ohne ein Wort?"
    „Selbstverständlich." Sinclair sah aus wie eine Katze, die gerade fünfzig Kanarienvögel verspeist hatte.
    „Aber ihr Besuch war doch angeblich so eine große Sache. Und jetzt? Machen sie sich einfach still und heimlich aus dem Staub? Haben sie keine Angst, dass wir sauer sein könnten?"
    „Sie wissen, dass das nicht der Fall ist."
    „Ist es das nicht?"
    „Versetzt Euch doch einmal in ihre Lage, Majestät", sagte Tina. „Sie zweifeln Eure Hausmacht an. Sie warten über ein Jahr, bevor sie zu Euch kommen.
    Dann fastet Ihr nachweislich, Ihr betet, verbündet Euch mit Menschen und überlebt dank dieses schlagkräftigen Bündnisses den Angriffeines Vampirjägers ..."
    „Deik hat nicht versucht, mich umzubringen", protestierte ich. „Er hatte einfach nur einen Scheißtag."
    109
    „Ihr veröffentlicht Eure Lebensgeschichte, haltet Euch einen Arzt und einen Polizisten als Opferlämmer .. " „Den Teufel tue ich!"
    „Ihr tötet einen Zombie, der ganz offensichtlich mit dunklen Absichten geschickt wurde .. "
    Ich hatte ihnen von der Zombiesache auf dem Weg zu Alonzos Hotel erzählt.
    Sie hatten beide Bauklötze gestaunt und mir versichert, in ihrem langen, langen Leben noch keinen einzigen Zombie zu Gesicht bekommen zu haben.
    „Wir wissen nicht, ob er geschickt wurde oder sich einfach verirrt hat."
    „Und als Ihr mit einem moralischen Dilemma konfrontiert wurdet, habt Ihr Euch für den Tod eines der Ihren entschieden."
    „Aber das habe ich nicht!"
    „Von ihrem Standpunkt aus schon", erinnerte sie mich.

    „Na, wie blöd muss man sein .. ", murmelte ich.
    „Ehrlich gesagt", warf Sinclair lächelnd ein, „bin ich überrascht, dass sie sich nicht schon früher aus der Stadt geschlichen haben."
    „Und .. bist du jetzt glücklich? Jetzt, wo du weißt, dass diese Typen denken, ich bin eine miese, mordlustige Königin?"
    „Du solltest froh sein, dass sie so von dir denken. Wenn du es ertragen kannst, Miss Charme."
    Ich fuchtelte mit dem Finger vor seiner Nase herum. „Davon habe ich dir ganz im Vertrauen erzählt. Im Vertrauen! Nicht, um alle daran teilhaben zu lassen!"
    „Dann hättest du es niemals Jessica erzählen sollen", meldete sich Tina zu Wort. „Weil sie die Geschichte nämlich überall herumerzählt hat."
    „Was?", rief Jessica, als ich sie ansah. „Du meine Güte, in der Zeitung von Burnsville stand ein Artikel über dich. Es ist ja nicht so, als würde es sich um ein Staatsgeheimnis handeln."
    110
    Ich wandte mich an Sinclair. „Befehlen wir

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