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sagte sie wieder und wich meinem Blick mit einem etwas überzeugenderen Lächeln aus. „Ich musste einfach kommen, wirklich. Es ist ..
es ist schon so lange her, dass ich bei einer Geburtstagsfeier war. Und noch nie bei einer Überraschungsparty."
„Ja, ich bin wirklich ein Glückspilz." Ich warf Jessica und Sinclair einen schrägen Blick zu. „Diese hier hätte eigentlich gar nicht stattfinden sollen. Ich denke doch, dass ich oft genug gesagt habe .. "
„Ach, hör schon auf, du alte Hexe. Du weißt doch ganz genau, dass du Überraschungspartys liebst", fegte Jessica meine Beschwerde beiseite. „Erzähl mir bloß nicht, dass du dich nicht gefreut hast, als du das ganze Zeug an den Wänden und die ganzen Leute gesehen hast - und alles nur, weil du Geburtstag hast."
„Tja, mein Geburtstag ist aber erst morgen."
„Ein geschickter Plan, um dich unvorbereitet anzutreffen", warf Sinclair ein (nicht dass irgendjemand mit ihm gesprochen hätte), „und der ganz hervorragend gelungen ist, möchte ich hinzufügen."
„Das ist eine gute Übung für unsere Hochzeit", sagte ich. Da verging ihm das Grinsen. Der große Tag würde in drei Monaten sein, und ich bezweifelte, dass er wusste, wann und wo die Hochzeitszeremonie stattfand.
„Also, einunddreißig." Marc gesellte sich zu unserer kleinen Gruppe.
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Carolina brach in lautes Gelächter aus und erntete befremdete Blicke von den anderen. Ich genoss es - das einzig Nette an alten Vampiren ist, dass man sich jung fühlt.
„Hey, ich habe dich nicht zu meiner unerwünschten Überraschungsparty eingeladen, damit du mich beleidigst. Himmel, sieh dir nur diese ganzen Getränke an. Ich könnte jetzt wirklich ein großes Glas Cola mit einer Tonne Eis gebrauchen."
„Und ich würde es dir holen", sagte Sinclair, „wenn es das wäre, was du wirklich wolltest."
„Kommst du mal mit raus in den Flur?", bat ich ihn mit ernster Miene. „Ich möchte dir eine Frage zu Liam stellen."
„Oh." Sinclair sah überrascht aus, stellte aber sein Weinglas ab, nahm meine Hand, neigte den Kopf in Richtung der anderen und sagte: „Entschuldigt uns."
Eilig führte er mich in den Flur und fragte: „Was gibt's? Hat er wieder angerufen? Hat er dich bedroht?"
„Nein, Blödmann. Das war nur ein Trick. Eine List, ein Vorwand." Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn näher zu mir. „Es ist mein Geburtstag, und ich wollte alleine mit dir sein."
„Technisch gesehen ist es noch nicht dein .. hmm." Er hielt den Mund (endlich), und wir küssten uns, knutschten und fummelten und stöhnten im Flur wie Teenager, die sich nach der Ausgangssperre hinausgeschlichen hatten.
„Oh, Elizabeth, ich liebe dich. Ich . . ah!" Er stöhnte auf, als meine Zähne die Haut an seinem Hals durchstießen und ich sein Blut saugte, kräftig und stetig.
Er schmeckte süß wie Wein. Meine Fastenzeit war beendet, so viel stand fest.
Ich war rückfällig geworden.
„Ich habe nachgedacht", murmelte ich und leckte über seine Kehle, seine Unterlippe, die Spitze seines rechten Fangzahns. „Dieses Fasten. Das beweist gar nichts. Es hat mich nicht zu
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einem besseren Vampir gemacht." Nur zu einem zickigeren. „Es kommt nicht darauf an, wo und wann man Blut trinkt, sondern . ." Der Rest der Plattitüde fiel mir nicht mehr ein. Wie man trinkt? Von wem man trinkt? Ob man es in einem schicken Glas mit Schirmchen serviert? Egal! Ich war mit anderen Dingen beschäftigt. Wahrscheinlich weil auch er mich gebissen hatte und jetzt an meinem Hals saugte, so fest, dass es mich auf die Zehenspitzen zog. „Wie dem auch sei", stieß ich hervor und versuchte, nicht mit den Armen zu rudern und zu keuchen. „Ich werde wieder Blut trinken, aber nur von dir. Und du nur von mir. Okay?"
„Hmm", sagte er mit dem Mund an meinem Hals.
„Und ich wette, dann werden wir zusammen ein glücklicheres Leben haben als die meisten."
Er lehnte sich zurück und sah mich an. Genau unter seiner Unterlippe sah ich einen kleinen Blutfleck in der Form eines Kommas. „Niemand kann ein glücklicheres Leben leben als wir. Und das liegt an dir, Elizabeth."
„Na, dann bist du wohl der Glückliche." Ich lachte und küsste ihm das Blutkomma weg. „Mal sehen, ob du das auch noch in drei Monaten sagst."
„Äh, in drei Monaten?"
„Sinclair!"
„Richtig. Welch magische Bedeutung doch drei Monate haben können. Die Spannung verschlägt mir den Atem."
„Sehr lustig. Wenn wir noch atmen würden." Ich versuchte mich aus seiner
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