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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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flirrende Partikel auflöste. Sie schwirrten fort; es gab kein Hindernis für sie.
    Mr. Silver versuchte ihren Weg zu verfolgen, doch das ließ Metal nicht zu. Er brach die Verbindung ab, und damit blieb es für Mr. Silver ein Geheimnis, wo sich Roxane und Metal befanden.
    ***
    Lance Selby ging es nicht gut. Ein grauenvolles Schicksal hatte ihn ereilt, als er den Mitgliedern der Organisation des Schreckens in die Hände fiel. [3]
    Professor Mortimer Kulls synthetisches Blut ließ ihn zum gefährlichen Kamikaze-Monster werden, und er zog als Wurmkiller los, um Tucker Peckinpah zu ermorden und dabei selbst zu sterben.
    Roxanes Eingreifen war es zu danken, daß sowohl Peckinpah als auch Selby noch lebten. Da niemand wußte, wie man die Wirkung des synthetischen Blutes aufheben konnte, versetzte Roxane den Parapsychologen in einen magischen Tiefschlaf, aus dem nur sie ihn wieder wecken konnte.
    Lance Selby lag gewissermaßen auf Eis, bis einer seiner Freunde herausfand, wie man ihm helfen konnte.
    Die Idee wäre nicht schlecht gewesen, wenn es keine Komplikationen gegeben hätte. Aber es gab sie: Mortimer Kulls künstliches Blut hatte Nebenwirkungen.
    Lance verfiel im Tiefschlaf mehr und mehr, alterte, schien einzutrocknen. Es wäre dringend nötig gewesen, ihn zu wecken, um ihn zu kräftigen.
    Aber Roxane war verschollen, und Oda, die weiße Hexe, konnte den Verfall ihres Freundes nicht aufhalten. Verzweifelt saß sie oft stundenlang an seinem Bett, und es nagte in ihr, daß sie nicht helfen konnte.
    »Er wird sterben«, flüsterte sie niedergeschlagen. »Und ich kann es nicht verhindern.«
    Liebevoll streichelte sie Lance Selbys fahles Gesicht. Wie lange würde er noch hier liegen? Ein paar Wochen? Einen Monat? Länger?
    Wann würde ihn Professor Kulls Blut völlig vergiftet haben?
    Oda, die rothaarige Hexe, hätte jedes Opfer gebracht, um Lance zu helfen, doch sie wußte nicht, was sie für ihn tun konnte. Niedergeschlagen strich sie die Bettdecke glatt.
    »Du darfst nicht sterben, Lance«, sagte sie trotzig. »Ich lasse es nicht zu!«
    Sie verließ das Schlafzimmer. Lance Selby bekam von all dem nichts mit. Der magische Tiefschlaf hatte sein Bewußtsein völlig ausgeschaltet, und nur eine konnte diese Sperre aufheben: Roxane.
    Oda stieg langsam die Stufen hinunter. Verloren sah sie sich im Living-room um. Seit Lance für sie nicht mehr da war, war alles so trostlos und leer.
    Der Sinn ihres Lebens lag dort oben im Bett, verfiel zusehends und würde langsam ausleben, wenn ihn nicht noch ein Wunder rettete.
    Die Einsamkeit lag wie eine zentnerschwere Last auf Odas Brust. Sie vermochte sich davon nicht mehr zu befreien.
    Oda hielt es auf einmal nicht mehr allein aus. Sie wollte mit jemandem reden. Drüben, im Nachbarhaus, brannte Licht. Vielleicht war Tony Ballard zu Hause. Oder jemand anders. Egal, Oda wollte sich bei einem Freund aussprechen.
    Sie trat aus dem Haus. Daß Lance sie rufen würde, daß er etwas von ihr brauchte – dazu würde es nicht kommen. Sie fehlte ihm nicht, wenn sie ihn für eine Weile allein ließ. Er wußte ja nichts mehr von ihr.
    Oda läutete bei den Nachbarn. Mr. Silver öffnete, und die weiße Hexe sah ihm sofort an, daß irgend etwas vorgefallen war. Zorn funkelte in den Augen des Ex-Dämons.
    Er ließ sie ein, und sie fragte ihn, was ihn so aufregte.
    »Ich habe Roxane gesehen«, knurrte er.
    »Das ist doch großartig!« stieß Oda aufgeregt hervor. »Wo hast du sie gesehen? Wo ist sie? Wird sie bald hier sein? Es wäre so wichtig für Lance, daß sie rasch kommt.«
    Mr. Silver sagte der weißen Hexe, wie ihm Roxane gezeigt worden war, und er fügte gepreßt hinzu: »Es besteht die Gefahr, daß Roxane nie mehr zurückkommt, Oda.«
    »Dann ist Lance verloren.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Er verfällt mehr und mehr. In wessen Gewalt befindet sich Roxane?«
    »Metal hat sie entführt, um Rache für Arma zu nehmen. Er wird Roxane zu Arma machen.«
    »Das gelingt ihm nicht«, sagte Oda leidenschaftlich. »Roxane hat einen starken Willen.«
    »Nicht mehr. Ihren Willen hat Metal bereits gebrochen.« Mr. Silver sprach vom Höllennektar, den Metal der Hexe aus dem Jenseits ständig einflößte, und er erklärte dem rothaarigen Mädchen, welche Wirkung Metal mit dem Trank bei Roxane erzielte.
    Erschüttert hörte ihm Oda zu. Als er geendet hatte, sagte sie leise:
    »Wenn ihm das gelingt, sehen wir Roxane nicht wieder.«
    Die Augen des Ex-Dämons verengten sich. »Ich gebe die Hoffnung nicht auf,

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